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Aerzte zum Verlieben Band 52

Aerzte zum Verlieben Band 52

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Jessica Matthews
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fest auf die Arterie. Jede kleinste Bewegung konnte bedeuten, dass sie den Punkt wieder verlor.
    Luke drehte mit einer Hand an dem Knebel, um das Bein stärker abzubinden. Mit der anderen hielt er sein Handy ans Ohr und gab Informationen an die Notrufzentrale weiter.
    „Wir brauchen den Rettungshubschrauber, Code Blue. GPS-Koordinaten …“ Er fischte Toms Smartphone aus dessen Tasche und las die Positionsdaten vor. „Hundert Yards nördlich ist eine Weide, dort könnt ihr landen. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mit Überschallgeschwindigkeit anreist!“
    Er unterbrach die Verbindung.
    Von den Teebäumen am Bach hingen Fetzen papierähnlicher Rinde. Luke rannte hin und riss ein Dutzend herunter, faltete sie zu einem Päckchen und bugsierte es vorsichtig unter Toms Becken. Das musste sein, damit das Blut zum Kopf floss und nicht in die unteren Extremitäten.
    Fertig. Er band Toms Schenkel noch fester ab, und sein Onkel stöhnte vor Schmerz auf.
    „Ich habe eine Notfallausrüstung im Wagen“, sagte Luke zu Lily. „Venenkatheter, Kochsalzlösung, Morphin.“
    „Worauf wartest du noch?“ Sie war selbst beeindruckt, wie ruhig sie klang. Luke musste so schnell wie möglich einen intravenösen Zugang legen, um Tom mit Flüssigkeit zu versorgen.
    Bevor die Venen kollabierten und eine Wiederbelebung unmöglich machten.
    „Bin schon weg.“ Luke hätte sie lieber nicht allein gelassen, aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er berührte seinen Onkel an der Wange und strich Lily über die Schulter, ganz leicht nur.
    Dann rannte er los.
    Lily erlebte die längsten Minuten ihres Lebens.
    Toms Hunde, sonst so quirlige Bordercollies, lagen bewegungslos da und beobachteten sie. Sie schienen ihre Furcht zu spüren.
    „Ich hoffe, Luke kann schnell laufen“, sagte sie.
    Tom lächelte verzerrt. „Wie der Wind“, flüsterte er. „Er hat seine halbe Kindheit damit verbracht, auf dieser Farm herumzurennen. An den Wochenenden, in den Schulferien …“ Er keuchte auf vor Schmerz, und Lily hätte ihn am liebsten tröstend umarmt, aber sie durfte sich nicht bewegen.
    Alles hing jetzt von Luke ab. Wie lange brauchte er, um zum Haus zu laufen? Zehn Minuten? Also zehn hin, zehn zurück, plus der Zeit auf der Weide …
    In ihren Beinen kribbelte es wie von tausend Ameisen, ihre Hüften fühlten sich schon taub an. Und mit jeder Minute schwanden Toms Chancen, diesen Unfall zu überleben.
    Da hörte sie Motorgeräusch, ein kraftvolles Dröhnen zwischen den Bäumen. Wie ein ramponierter Jeep krachte Lukes Aston Martin durch Buschwerk und über unebenes Gelände auf die Lichtung. Luke sprang heraus, kaum dass der Wagen zum Stehen gekommen war, den Notfallkoffer schon in der Hand.
    „Tom …?“
    „Uns geht’s gut“, versicherte Lily schnell. „Und wir wussten schon immer, dass Aston Martins die geborenen Offroader sind.“
    Er verzog den Mund wie zu einem flüchtigen Lächeln, während er Infusionsbesteck aus dem Koffer holte.
    „Du bist mit deiner Edelkarre durch den Busch geheizt?“, keuchte Tom, und jetzt lächelte Luke tatsächlich.
    Er muss mit dem Schlimmsten gerechnet haben, dachte Lily. Ein Schreckensszenario, bei dem es durch den Schockzustand zum Herzversagen kommt. Sie hätte seinen Onkel nicht wiederbeleben können, ohne die Hand von der Arterie zu nehmen.
    Aber jetzt …
    Luke legte den Venenzugang, und innerhalb von Sekunden wurde Toms Körper mit Flüssigkeit versorgt. Kochsalzlösung nur, kein Blutplasma, aber auch das konnte ihm das Leben retten.
    „Morphin ist auch dabei, Tom“, sagte Luke. „Gleich kannst du aufhören, die Zähne zusammenzubeißen.“
    Lily atmete tief aus, und erst da wurde ihr bewusst, dass sie den Atem angehalten hatte.
    „Ich werde den Knebel um deinen Oberschenkel etwas lockern“, fügte Luke hinzu. „Wir wollen das Bein ja nicht verlieren. Beiß lieber die Zähne wieder zusammen.“
    „Das ist was für Waschlappen.“ Doch Toms Miene verriet, dass er unter starken Schmerzen litt. „Lily und ich sind keine Waschlappen.“
    „Ganz bestimmt nicht. Helden schon eher.“
    „Lily ist eine Heldin. Ich liege hier nur dumm rum.“
    „Das will ich dir auch geraten haben. Ich muss die Weide für den Heli vorbereiten. Harbour Hospital, wir kommen!“
    „Hey, vielleicht sind wir ja rechtzeitig zu Teos Party da.“ Lily wollte die Stimmung auflockern. „Tom, am Strand findet heute Abend eine Party statt. Erst flicken wir Sie zusammen, und dann nichts wie hin, oder?“ Alle wussten, dass

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