African Queen

Meter nach rechts, die dreißig nach links und noch ein paar wieder nach rechts, und wir nehmen vor einem Teehaus Platz. Hier sieht es draußen so gemütlich aus wie drinnen, weil die Gasse so klein ist und die Häuser so groß sind, hohe Mauern, hier und da mit Efeu berankt, schützen uns wie eine Burg. An allen Tischen sitzen Gäste, darunter viele Frauen, die Kopftücher tragen und Wasserpfeife rauchen. Ich bestelle ebenfalls eine Shisha und suche unter zehn Sorten den Klassiker, also den Apfeltabak, aus. Wir rauchen sie gemeinsam, trinken Tee und plaudern. War es das jetzt mit Afrika?
    Wir sitzen am Rand des Kontinents, in einem seiner großen Nordtore. Folgen wir dem Nil zum Mittelmeer, hinter dessen Horizont Europa liegt? Sind wir in ein paar Tagen zu Hause? Sind diese letzten Wasserpfeifen unter afrikanischen Sternen das Ende unserer Reise? Ich erzähle Lisa, was die Moschee dazu meinte. Dass es nicht das Ende, sondern der Anfang sei. Lisa nickt das ab, und natürlich will sie wissen, ob die Moschee etwas darüber gesagt hat, wie es mit ihr und mir weitergeht. Um ehrlich zu sein, das hatte ich dort auch gefragt. Und, was soll ich sagen? Das wusste Gott auch nicht. Aber wer weiß das schon?

Informationen zum Buch
    Helge Timmerberg, Abenteurer und Globetrotter, hat den letzten ihm noch unbekannten Kontinent bereist, sieben Monate lang, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Afrika lag vor ihm wie eine Großwildjagd nach Geschichten. In den Großstädten inspizierte er die Hölle auf Erden, in der Serengeti das Paradies. Er war mit Buschfliegern unterwegs, mit uralten Dampfern, und bangte bei einem nächtlichen Fußmarsch um sein Leben. Er schwamm mit Krokodilen, wurde von einem Elefanten attackiert und von einem Nashorn verfolgt. Er durchstreifte den Regenwald in Uganda, besuchte die weißen Strände von Sansibar und entdeckte die schönste Insel Afrikas, die Ilha de Moçambique. Er wurde im Senegal mit einem Voodoozauber belegt und lernte in Malawi das kleine Einmaleins der Korruption kennen. Er zog durch die Reggaekneipen von Dakar, traf Marabouts, Primatenforscher, Straßendiebe und – Lisa. Dank ihr verbindet sich seine Liebe zum Abenteuer mit dem Abenteuer der Liebe. Beides hat seine Risiken: durchgeknallte Gefühle.

    Das berühmte «afrikanische Fieber»: Helge Timmerberg hat es gesucht und gefunden. Ein hintergründiges, lebenskluges und lustiges Buch – und eine ebenso exzentrische wie sympathische Abenteurergeschichte, wie sie heute kaum noch zu erleben ist.

Informationen zum Autor
    Helge Timmerberg, geboren 1952 im hessischen Dorfitter, entschloss sich mit siebzehn im Himalaya, Journalist zu werden. Seitdem schreibt er Reise- und Abenteuerreportagen aus allen Teilen der Welt, unter anderem für «Tempo», «Stern», «Die Zeit», «Merian», «Playboy», das «SZ-Magazin» und die «Neue Zürcher Zeitung». 2001 erschien «Tiger fressen keine Yogis», 2006 «Shiva Moon. Eine Reise durch Indien», 2008 «In 80 Tagen um die Welt» und 2010 «Der Jesus vom Sexshop. Stories von unterwegs».

Impressum
    Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, März 2012
    Copyright © 2012 by Rowohlt·Berlin Verlag GmbH, Berlin
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
    Umschlaggestaltung und Titelillustration Frank Ortmann
    Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
    Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
    ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 87134 - 683 - 5 (1. Auflage 2012)
    ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 11121 - 9
    www.rowohlt-digitalbuch.de

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