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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Zucker, Kaffee und Tabak.
    Die Passagiere der Wassermann hatten den alten Teil von San Juan mit seinem spanischen Fort besichtigt. Das Wetter war prächtig, die Bevölkerung freundlich — aber Amadeus war nicht in Szene getreten. Besonders Brian war darüber sehr enttäuscht gewesen.
    Auch auf St. Thomas, einer Insel, die zur Gruppe der Kleinen Antillen zählt und die, wie Puerto Plata, zu Amerika gehört, war von Amadeus nichts zu spüren gewesen — so wenig wie bei der Talentshow abends auf dem Tisch oder der Hutparade am Tag zuvor, obwohl es da eine Menge Gelegenheiten für Streiche gegeben hätte. Bei der Hutparade hatten Frau Stein und Monika mitgemacht. Frau Stein hatte sich ein riesiges Wagenrad aus Draht und lila Krepp gebastelt und damit den Preis für den schönsten Hut gewonnen. Monika hatte sich eine Schlupfhose über ihr rotes Haar gestülpt, lauter Zahnbürsten in die Beinlöcher gesteckt und sie mit bunten Kreppstreifen geschmückt. Damit hatte sie den Preis für den originellsten Hut gewonnen, ein T-Shirt mit dem Aufdruck Wassermann, einem Anker und blauen Wellen.
    Kurzum: Monika und ihre Freunde hatten weiterhin viel Spaß auf ihrer Kreuzfahrt. Es gab nur zwei Probleme. Ingrid und Norbert trauerten ihrem Taschengeld nach, und Monika war beunruhigt, weil Amadeus sich nicht blicken ließ.
    Endlich — sie waren schon wieder auf hoher See — tauchte er dann doch wieder auf.
    Monika hatte es längst aufgegeben, nach ihm zu suchen und seinen Namen zu rufen. Sie hatte mit den anderen in der Disko getanzt und war erst um ein Uhr zu Bett gegangen. Todmüde war sie sofort eingeschlafen, mit dem beruhigenden Gefühl, aus-schlafen zu dürfen, denn für den nächsten Tag war kein Ausflug geplant.
    Sie wachte auch nicht auf, als ihr die Bettdecke weggezogen wurde. Erst als sie kräftig am Haar geziept wurde, fuhr sie hoch. Sie brauchte einige Sekunden, um zu sich zu kommen.
    Dann sagte sie laut in die Dunkelheit hinein: „Da bist du ja wieder, Amadeus! Endlich!“
    Zuerst sah sie ihn nicht, dann entdeckte sie eine kleine, grün fluoreszierende Kugel, die an den Wänden und über die Decke der Kabine zu rollen schien.
    „Sehr hübsch, Amadeus!“ lobte Monika. „Aber, bitte, sei doch nicht so unruhig! Laß dich ansehen!“
    Es dauerte eine Weile, bis sie mit ihren Bitten Erfolg hatte. Die Kugel wurde größer und ihre Helligkeit gleichzeitig geringer, bis sie nur noch ein sanftes weißes Licht ausstrahlte. Sie ließ sich auf dem Fußende von Monikas Bett nieder und strömte längliche Gebilde aus, die sich zu Gliedmaßen formten. Endlich wurde Amadeus in seiner vertrauten Form sichtbar: ein hübscher Junge mit weit auseinanderstehenden blauen Augen, einer gepuderten Perücke auf dem Kopf, altmodisch, aber sehr elegant gekleidet.
    „Bonne nuit, Monique!“ grüßte er und schlug die Beine übereinander.
    Monika warf einen Blick auf den Radiowecker. „Guten Morgen, Amadeus!“ sagte sie. „Du hast dich aber rar gemacht!“
    „Ich hatte etwas Besseres zu tun, als mit kleinen Mädchen zu plaudern“, gab er hochnäsig zurück.
    „Macht dir die Kreuzfahrt Spaß?“

    „O oui! II est très...“ Dann schien er sich zu erinnern, daß sie kein Französisch verstand und fuhr in deutscher Sprache fort: „Das ist sehr viel besser, als in einem alten Haus herumzuspuken!“
    „Freut mich für dich. Dann könntest du aber auch ein wenig dankbar sein.“
    „Dankbar? Wofür?“
    „Daß ich dich aus deinem Bannkreis befreit habe!“
    „C’est une fausse conclusion!“
    „Was heißt denn das nun wieder?“
    „Du unterliegst einem Trugschluß! Ich war niemals ein Gefangener!“
    „Das habe ich ja auch nicht behauptet.“
    „Nur einen Gefangenen kann man befreien.“
    „Aber du konntest früher nie aus dem Gebiet um das Haus am Seerosenteich heraus. Gib es zu! Das ist doch keine Schande.“
    „Du redest, wie du es verstehst.“
    „Sicher. Was anderes kannst du auch nicht von mir erwarten.“ Die Erscheinung von Amadeus schien zu verblassen; sein blauer Seidenanzug wurde grau, und die Konturen seines Gesichtes verwischten sich.
    „Warte!“ rief Monika! „Bleib da! Ich wollte dir noch danken! Du warst großartig!“
    Sofort wurde Amadeus wieder deutlich sichtbar; Bewunderung konnte er immer in jeder Menge ertragen und ohne rot zu werden.
    „Wie du die Polizisten auf Haiti verprügelt hast!“ sagte Monika. „Das war große Klasse!“
    „Kleinigkeit!“ behauptete er. „Une bagatelle.“
    „Nein, sag das

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