1711 - Kristallplanet Mars
Kristallplanet Mars
Die Suche nach dem Ritterschiff – auf einer Welt im Untergang
von Peter Griese
Nach den jüngsten Ereignissen wissen die Terraner, daß das Universum aus zwei Seiten besteht, die fest voneinander getrennt sind - und trotzdem zusammengehören. Moira benutzte den anschaulichen Vergleich mit einem mehrdimensionalen Möbiusband, um diese Struktur des Universums zu verdeutlichen.
„Unsere" Seite, die Plus-Seite, wird Parresum genannt, die „andere" Seite Arresum. Wo auf unserer Seite kosmische Leerräume vorherrschen, sind auf der anderen Seite große Galaxienhaufen zu finden - und andersherum.
Den unheilvollen Einfluß des Arresums bekamen als erste die Menschen von der ODIN zu spüren, die auf dem Kristallplaneten Thyssan gestrandet war. Mit Ausnahme der Aktivatorträger starben alle Besatzungsmitglieder. Die Galaktiker wurden zudem Zeugen des seit Jahrmillionen tobenden Konflikts zwischen den Ayindi und einer mysteriösen Macht, die Abruse genannt wird. In einem großen Raumgefecht mußte die BASIS Partei ergreifen.
Davon ahnen die Bewohner der Milchstraße bislang wenig.
Geheimnisvolle Objekte materialisieren im Orbit über dem Mars. Wo sie landen, bilden sich kristalline Flächen mit tödlicher Wirkung; Menschen sterben. Timmersson Gender erscheint, ein Mann, der seit über tausend Jahren tot sein müßte. Und auf dem Mars finden die Terraner eine zwei Millionen Jahre alte Spur, die in die Magellanschen Wolken weist. Am 30. Januar 1217 spitzt sich die Situation zu - der Rote Planet entwickelt sich in Richtung KRISTALLPLANET MARS...
Die Hauptpersonen des Romans:
Geo Sheremdoc - Der LFT-Kommissar führt einen verzweifelten Kampf.
Boris Siankow - Der Nexialist ist mit seinem Latein am Ende.
Lafalle - Ein seltsamer Hanse-Spezialist.
Alan Patuschka - Ein Raumveteran sieht das Ende nahen.
Ikarus - NATHANS wandelnde Verbindungsstelle.
PROLOG
DER ANFANG VOM ENDE
Es geschah am 30. Januar 1217 NGZ um 0.46 Uhr.
Und es passierte genau das. was die zahlreichen Beobachter befürchtet hatten, nur um ein vielfaches schlimmer. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, gegen den niemand etwas unternehmen konnte. Wie ein unlöschbarer Atombrand. Wie eine nie endende Sintflut, die zum Schluß alles, aber auch wirklich alles verschlingen sollte. Es war der Beginn einer Katastrophe, die selbst die größten Pessimisten für undenkbar gehalten hatten .Es geschah nicht ganz ohne Vorwarnung, denn bereits am 22.
Januar war ein Schwarm Kristallsplitter in fünfzig Kilometern Höhe über der Oberfläche des Planeten Mars aufgetaucht und auf diesen herabgestürzt. Die Splitter hatten für die Personen, die mit ihnen in unmittelbaren Kontakt gekommen waren, den Tod bedeutet. Und für jene, die Glück hatten und ihrer Nahe entfliehen konnten. Übelkeit, Kopfschmerzen oder eine unerklärliche saugende und zehrende Schwäche. Die Splitter hatten sich ausgebreitet, bis jeder von ihnen eine Fläche von fünf Metern Durchmesser bedeckt hatte. Dann hatten die dreißig Kristallfelder ihr Wachstum eingestellt. Am 24. Januar war ein größerer Brocken, ein Kristallsplitter von fünfunddreißig Metern Durchmesser, mit der Form einer gezackten, riesengroßen Pfeilspitze, aufgetaucht und auf den Planeten gestürzt. Er hatte sich ausgedehnt und ausgebreitet, mehrere Menschen getötet, indem er sie in Kristallstrukturen verwandelt hatte, und die schon bekannte Übelkeit über eine größere Entfernung verbreitet. Dieser Brocken hatte aber nicht aufgehört zu wachsen. Alle technischen Mittel, ihn aufzuhalten, hatten versagt. Es war Timmersson Gender zu verdanken, dem wohl von ES geschickten Wesen aus dem Reservoir von 20 Milliarden Bewußtseinsinhalten, die im September 3581 alter Zeitrechnung von der Superintelligenz nach dem Sturz der Erde in den Schlund im Mahlstrom der Sterne aufgenommen worden waren, daß das inzwischen gut zehn Kilometer durchmessende Kristallfeld doch zerstört worden war. Der Mann aus der Vergangenheit war anscheinend so von ES konditioniert worden, daß er mit seiner Kraft alle Kristallfelder in graues, grobkörniges Granulat verwandeln konnte.
Die Gefahr war beseitigt worden, aber Timmersson Gender hatte sich dabei aufgezehrt und den Tod gefunden. Das Geheimnis seines Anzugs und des Tascheninhalts hatte er nicht mehr preisgeben können. Von ihm war nur noch der nackte Leichnam geblieben. Am 30. Januar kurz nach Mitternacht also
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