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Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Leben zurückzurufen.
    „Ein typisch afrikanischer Zauber!“ behauptete der Herr, der Monika zurückgezogen hatte.
    „Aber wieso? Was hat das mit Afrika zu tun?“ fragte Viktor.
    „Da hat ein Medizinmann seinen Zauber ausgeübt!“ behauptete der Herr.
    „Ich habe keinen gesehen!“ erklärte Viktor.
    „Oh, er braucht gar nicht in der Nähe gewesen zu sein. So ein Zauber wirkt sehr weit. Noch nie davon gehört? Ein afrikanischer Zauber kann bewirken, daß das Opfer Kilometer vom Medizinmann entfernt tot zusammenbricht.“
    „Eine tolle Geschichte!“
    Monika hatte begonnen, ihre Gourdes an die haitianischen Kinder zu verteilen. Es tat ihr leid, daß sie nicht mehr Geld bei sich hatte. Aber es freute sie, daß die anderen Passagiere, die nichts eingekauft hatten, ihrem Beispiel folgten.
    Die Augen der Kleinen leuchteten, und sie plapperten und sprangen vor Freude. Sie genossen ihren Glückstag.
    Dann war auch schon das erste Motorboot startklar. Obwohl Monika und ihre Freunde es eilig hatten, zum Swimming-pool zu kommen, verzichteten sie doch darauf, sich mit den Erwachsenen die Plätze streitig zu machen. Auch hier am Anlegesteg war es ja ganz angenehm.
    So kam es, daß sie erst im letzten Boot mitfuhren, in das auch die Stewards mit ihren Kübeln und Körben voll Gläsern stiegen.
    „Afrikanischer Zauber!“ sagte Viktor, immer noch sehr beeindruckt. „Je so was gehört?“
    Monika grinste. „Zauber“, sagte sie, „gibt es überall.“
    „Was du nicht sagst!“
    „Doch. Bestimmt, nur können es die meisten nicht sehen. Und selbst wenn sie es sehen, glauben sie es nicht. Ich möchte wetten, daß mindestens die Hälfte aller Passagiere nicht wagt, dieses Erlebnis zu Hause zu erzählen. Wenn sie es aber doch tun, werden die anderen ihnen erklären, daß sie einen Sonnenstich gehabt hätten.“
    „Ich weiß immer noch nicht, was es war“, sagte Viktor. „Also... erklären kann ich es nicht. Aber ich weiß, daß ich es mit eigenen Augen gesehen habe.“
    „Das kommt, weil Sie ein Seemann sind.“
    „Was hat das damit zu tun?“
    „Seeleute wissen, daß es sonderbare Vorgänge auf der Welt gibt, die man sich mit dem Verstand nicht erklären kann.“
    Viktor sah sie erstaunt an und sagte dann: „Du bist ein kluges Mädchen!“
    Das Boot glitt durch die Wellen auf das Meer hinaus und näherte sich der Wassermann.
    „Haben Sie schon mal den Klabautermann gesehen?“ fragte Monika.
    „Nein. Aber ich glaube schon, daß es ihn gibt.“
    „Dann, mein lieber Viktor“, sagte Monika gnädig, „sind Sie dem gewöhnlichen Teil der Menschheit ein gutes Stück voraus!

Probleme

    Am nächsten Abend, als die Freundinnen sich zum Dinner umzogen, fragte Monika: „Ob ich mal mein Grünes anziehe?“ Das „Grüne“ war ein Kleid aus Cordsamt, mit weißem Kragen, weißen Manschetten und einem schwarzen Lackledergürtel geschmückt.
    „Ist mir doch egal“, entgegnete Ingrid.
    Monika empfand die Abfuhr, wollte sie aber nicht wahrhaben. „Oder meinst du, es ist zu warm?“
    „Ich meine gar nichts.“
    Monika ließ das Kleid sinken. „Also wirklich, Ingrid, du bist in letzter Zeit so was von schlecht gelaunt!“
    „Überhaupt nicht.“
    „Mir scheint, dir bekommt das schöne Leben nicht.“
    „Ich pfeife auf das schöne Leben!“
    Monika legte das grüne Kleid auf ihr Bett und trat zu Ingrid, die lustlos in den Spiegel schaute. „Hast du etwa Heimweh?“ fragte sie mitfühlend.

    „Ich habe es satt, mich dauernd ausquetschen zu lassen.“
    „Aber das tue ich doch gar nicht, Ingrid! Du wirst von Tag zu Tag unfreundlicher, und heute ist es das erstemal, daß ich dich frage. Warum, Ingrid? Was ist los mit dir?“
    „Gar nichts. Laß mich in Ruhe.“
    „Mach mir nichts vor. Ich kenne dich viel zu gut. Du spielst nicht ohne Grund die böse Sieben. Also sag es mir doch endlich! Vielleicht kann ich dir helfen?“
    „Ausgerechnet du!“
    „Warum nicht?“
    „Du würdest dich höchstens aufs hohe Roß setzen. Nein, danke. Vorwürfe will ich nicht zu allem Überfluß auch noch hören.“
    Monika sah der Freundin zu, wie sie ihre braunen Locken legte, aber gar nicht so sorgfältig wie sonst, sondern nur mechanisch.
    „Vorwürfe?“ wiederholte Monika, und plötzlich klickte es bei ihr. „Du hast beim Bingo verloren!“ sagte sie Ingrid auf den Kopf zu.
    „Ja.“
    „Wieviel?“
    „Alles. Mein ganzes Taschengeld, und Norbert auch.“
    „Das hätte Simon nicht zulassen dürfen! Er hätte euch gar nicht so

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