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Alarm auf Burg Schreckenstein

Alarm auf Burg Schreckenstein

Titel: Alarm auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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nicht die, die euch da raufgezogen haben.“
    „Geht erst raus und zieht die Kostüme aus“, brüllte Dampfwalze im nicht endenden Beifall. Nach allen Seiten winkend, wie Astronauten, verließen die beiden Minifiguren den Saal. Draußen auf dem Flur erwartete sie Jean bereits und half ihnen, die Flügel abzunehmen. Sogar einen Kleiderständer hatte er für die goldenen Anzüge herbeigeschafft. Während sich die beiden umzogen, kamen Stephan und Ottokar vom Dachboden zurück.
    „Alles okay“, antwortete der Mini-Ritter.
    Klein Kuno sagte: „Der Schrimpf muß das Armband haben.“
    „Mann!“ Stephan schaute ihn an, wie ein Weltwunder. „Was redest du da?“
    „Woher weißt du überhaupt...?“ fragte Ottokar.
    Der kleine Kuno erklärte es ihnen: Wie er Dampfwalzes Erzählungen im Omnibus mit seinen Beobachtungen von der Saaldecke aus kombiniert hatte.
    „Die Mädchen versuchen dauernd an Schrimpf ranzukommen. Immer wieder schleicht eine andere los, und Ingrid ist überhaupt nicht mehr zu bremsen. Wenn Schrimpf der letzte war, den die Horn aus der Kirche gelassen hat, bevor sie anfing zu kontrollieren, sieht das doch nach Zusammenhängen aus. Ich rieche das förmlich.“
    Stephan klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Du bist ja ein ganz waches Kerlchen.“
    „Aber wenn wir mal ‘n Streich machen, werden wir gleich aufgehängt“, beschwerte sich der Mini-Ritter.
    „Ein Glück, Mann!“ Ottokar boxte ihm auf sein Fasanenbrüstchen, „Sonst hättet ihr das ja nie gesehen. Der Sache werden wir sofort nachgehen!“
    Tatsächlich waren im Saal mehrere von den Hühnern unterwegs. Sie halfen abräumen und auftischen, wozu sie niemand aufgefordert hatte. An Schrimpfs Tisch bemühte sich gerade Beatrix höchstpersönlich. Stephan und Ottokar besprachen sich mit Mücke und Andi, die ihnen entgegenkamen. Das fiel nicht auf, denn die beiden Kleinen kamen herein und wurden wieder mit Beifall überschüttet.
    „Laßt mich das machen“, flüsterte Mücke. „Ich habe bei Schrimpf Schreinern gelernt, zwar nicht gut, aber ich kenne ihn am längsten.“
    Aller Einverständnis voraussetzend, strebte der kleine Chefredakteur auf den Tisch zu. Als er zu Schrimpf kam, stand gerade seine Schwester bei ihm und erzählte von der Orgel.
    „Schleich dich, mieses Besteck!“ fauchte er sie an. Sie ging auch sofort und ausnahmsweise ohne das letzte Wort haben zu müssen. Das war ein sicheres Zeichen. Schrimpf saß, die alten, knochigen Hände auf den Tisch gelegt, zwischen der Bäckersfrau von Wampoldsreute und einer drallen Unbekannten, die zum Anhang von Bäbäs Ehemann gehören mochte.
    „Na, Meister, wie geht’s?“ fragte Mücke, reichte Schrimpf die Rechte und legte ihm die Linke auf die Schulter. Es dauerte, bis der Funke des Begreifens in den Augen des Alten aufleuchtete.
    „Ja, mein erster Lehrling!“ krächzte Schrimpf mit matter Stimme, „Mein erster Schreckensteiner Lehrling!“
    Mücke hätte ihm mit der Linken in die Jackentasche greifen können, um nach dem Armband zu suchen. Aber das wäre ihm zu auffällig gewesen. Da entdeckte er einen kleinen Teller vom Schulgeschirr, der mit dem Rand über die Tischkante hinausragte. So müßte es gehen, dachte er.
    Als Schrimpf seine Rechte endlich freigab, dabei von den alten Zeiten auf Schreckenstein schwärmte, stützte sich Mücke wie ein interessierter Zuhörer, ohne hinzusehen am Tisch auf, traf dabei mit der Hand den Tellerrand und kippte ihn über die Tischkante. Drunten zerbrach das billige Stück. Damit war die Aufmerksamkeit abgelenkt. Wer so saß, daß er hinunterschauen konnte, schaute hinunter. Diese Situation nutzte Mücke. Während er sich nach den Scherben bückte, konnte er Schrimpf zufällig berühren, ohne daß das auffiel. Er nahm die Linke von der Schulter des Alten, rutschte an ihm hinunter, verfing sich dabei wie zufällig in der Tasche und stellte fest: hier ist das Armband nicht. Ein leerer Blick zu Ottokar zwei Tische weiter. Mücke hob erst einmal die Scherben auf und entschuldigte sich für seine Ungeschicklichkeit. Dabei arbeitete sein Gehirn wie ein Computer. Er rekonstruierte die Szene in der Kirche, die hinausstrebenden Hochzeitsgäste, Schrimpf einer der letzten, die Horn im Weg stehend, die Mädchen, die sich unter die Gäste mischten, vorn Ingrid, die Eile, die Angst der Mädchen — es kam nur die Außentasche in Frage und zwar die linke. Ingrid war von links an ihn herangetreten! Aber wie jetzt da hinüberkommen?
    „Vorsicht,

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