Marc Levy
Marc Levy
Solange
du da bist
Was tut man, wenn man in seinem Badezimmerschrank eine junge hübsche Frau findet, die behauptet, der Geist einer Koma-Patientin zu sein? Arthur hält die Geschichte für einen Scherz seines Kompagnons, er ist erst schrecklich genervt, dann erschüttert und schließlich hoffnungslos verliebt. Und als er eines Tages begreift, dass Lauren nur ihn hat, um vielleicht ins Leben zurückzukehren, faßt er einen tollkühnen Entschluß.
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MARC LEVY, 40, ist Architekt. Sohn eines Verlegers, entdeckte er früh die Literatur und auch das Kino. Von 1983 bis 1990
Aufenthalt in San Francisco, wo er studierte und sein erstes Unternehmen gründete. Diesen seinen ersten Roman hat er ursprünglich für seinen Sohn geschrieben, »der ihn lesen soll, wenn er zwanzig Jahre älter ist. Ich wollte ihm von einem Mann erzählen, der sich in den Inhalt eines Menschen verliebt und nicht in seine Verpackung«. Ein Pariser Verleger entdeckte das Manuskript und entschied sich sofort für seine Veröffentlichung. Seit seinem Welterfolg lebt Marc Levy als freier Schriftsteller in London und Paris.
San Francisco an einem Winterabend, ein viktorianisches Haus mit Blick auf die Golden-Gate-Bridge. Arthur, ein junger Architekt, kommt von der Arbeit, schaltet sein Radio ein und lässt sich von Peggy Lees rauchiger Stimme unter die Dusche begleiten. Als er, leicht beunruhigt, einen Schrank öffnet, weil von dort ein merkwürdiges Summen zu hören ist, erschrickt er: Eine Frau sitzt dort mit hingebungsvoll geschlossenen Augen und bewegt sich im Rhythmus des Liedes. Damit beginnt für Arthur eine Geschichte, so verrückt, dass er sie selbst kaum glauben kann, die ihn anfangs schrecklich nervt, dann amüsiert, dann erschüttert, ihm schließlich aber eine grenzenlose, schmerzliche Liebe bringt. Denn Lauren ist ein Phantom, sie ist die nur ihm allein sichtbare Gestalt einer jungen Frau, die nach einem schweren Autounfall seit Monaten im Koma liegt. Und als Arthur eines Tages begreift, dass sie nur ihn hat, um vielleicht doch wieder ins Leben zurückzukehren, nachdem die Ärzte ihren Körper aufgegeben haben, fasst er einen tollkühnen Entschluss.
Unaufhörlich in der Schwebe zwischen Komik und verhaltener Trauer, zwischen Witz und Poesie, ist Marc Levys Roman eine wundervolle Lovestory unserer Zeit und ein Märchen aus einer unbekannten, bis heute von einem Mythos umgebenen Welt.
Marc Levy
Solange
du da bist
Roman
Aus dem Französischen von
Amelie Thoma
Aufbau Taschenbuch Verlag
Titel der Originalausgabe
Et si c'etait vrai...
ISBN 3-7466-1836-3
8. Auflage 2002
Aufbau Taschenbuch Verlag GmbH, Berlin
© Rütten & Loening Berlin GmbH, 2000
Et si c'etait vrai... © Editions Robert Laffont, S.A., Paris, 2000
Umschlaggestaltung Torsten Lemme
unter Verwendung eines Fotos
von Mauritius Die Bildagentur GmbH
Druck Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
www.aufbau-taschenbuch.de
Für Louis
1
Sommer 1996
Der kleine Wecker klingelte. Es war fünf Uhr dreißig, und die Morgendämmerung von San Francisco tauchte das Zimmer in ein einzigartiges goldenes Licht.
Lauren schlief tief unter den Decken vergraben in ihrem großen Bett, die Hündin Kali lag ausgestreckt auf dem Teppich am Fußende.
Das erste, was an Laurens Wohnung auffiel, war ihre anheimelnde Atmosphäre. Im obersten Stockwerk eines viktorianischen Hauses an der Green Street gelegen, bestand sie aus einem typisch amerikanischen Wohnraum mit ab-geteilter Küche, einem Ankleideraum, einem großen Schlafzimmer und einem geräumigen Bad mit Fenster. Die hellen, schmalen Dielen des Fußbodens waren im Bad weiß gestrichen und mit schwarzen Karos übermalt. Bei den Kunsthändlern der Union Street erstandene alte Zeichnungen schmückten die weißen Wände; um die Decke lief ein kunstvoll geschnitzter Blattfries, den Lauren in einem leichten Karamellton hervorgehoben hatte.
Ein paar mit sandfarbener Jute eingefasste Kokosteppiche trennten Wohnzimmer, Eß- und Kaminecke voneinander ab.
Vor dem Kamin lud ein dickes, mit grobem Kattun bezogenes Sofa dazu ein, sich hineinfallen zu lassen. Auf den sparsam über den Raum verteilten Möbeln standen hier und da auffallend hübsche Lampen mit plissierten Schirmen, die Lauren im Laufe der vergangenen drei Jahre nach und nach erworben hatte.
Die Nacht war sehr kurz gewesen. Lauren arbeitete als Assistenzärztin im San Francisco Memorial Hospital, und am
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