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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Das sind – selbst wenn er Blaulicht führt und die Sirene heult – mindestens sechzehneinhalb Minuten. Eher siebzehn. Die vertrödeln wir nicht.
    »Ich horche mich schon mal bei den Nachbarn um«, sagte er. »Es ist helllichter Tag. Jemand könnte was oder wen beobachtet haben.«
    »Ich komme mit«, sagte Gaby.
    Wohl oder übel musste Karl die Stellung halten.
    Zu Fuß machten sie sich auf den Weg. Um die Nachbarn zu befragen, waren die Tretmühlen überflüssig.
    »Vorhin sah ich den Breithamml«, sagte Tim und legte seiner Freundin den Arm um die Schulter. »Ich glaube, er hat im Garten Steine versetzt und ... «
    »Du meinst: Bäume. Man versetzt Bäume.«
    »Nee. Ihm ging’s um die Riesenklamotten auf der Straßenseite. Falls er mal aufgeblickt hat, könnte er was bemerkt haben.«
    Zu ihrer Enttäuschung war der Pfeifenraucher nicht mehr im Vorgarten. Als sie klingelten, blieb im Haus alles still. Tim äugte in die Garage.
    »Der Kombi fehlt. Außerdem hätte Lumpi längst gebellt. Das heißt, Breithamml heizt in der Gegend rum. Also auf später. Nehmen wir uns mal den andern vor.«
    Der andere Nachbar war eine Dame. Sie hieß Monique van Dorten, war die dritte Frau eines reichen, inzwischen verstorbenen Kunsthändlers gewesen und bewohnte einen luxuriösen Bungalow, der in die Hangschräge gebaut war, sodass sich im Untergeschoss eine nach Süden geöffnete Schwimmhalle unterbringen ließ.
    M. v. D., wie sie von Klößchen benannt wurde, kam im Bademantel an die Tür, hatte nasses Haar – das außerdem lang und blaugrau war – und schlenkerte eine Plastik- Schwimmhaube um den Finger.
    »Hallo, ihr zwei!«, erwiderte sie den Gruß. Sie kannte die TKKG-Bande und das nachbarschaftliche Verhältnis zu den Sauerlichs war gut.
    »Nebenan waren Einbrecher«, sagte Tim ohne Überleitung. »Wir sind leider zu spät eingetroffen, sonst hätten Sie Schmerzgebrüll hören können. Die Polizei wird gleich hier sein. Aber wir haben bereits Feststellungen gemacht. Nun, aber! Erschrecken Sie nicht! Die Einbrecher waren ja nicht bei Ihnen, sondern bei Sauerlichs.«
    Er wartete einen Moment und Gaby tätschelte Frau van Dorten den Arm. Als sie nicht mehr zitterte, fuhr er fort.
    »Die Typen sind vermutlich mit dem Wagen gekommen. Sonst hätten sie nicht mitnehmen können, was sie mitgenommen haben.« Dass es sich um Klößchen handelte, verschwieg er absichtlich. Denn Menschenraub gehört erst nach gesunder Rückkehr des Opfers an die große Glocke. »Deshalb unsere Frage: Haben Sie just vorhin irgendwen oder irgendeinen hierorts unbekannten Wagen gesehen?«
    »Einen Wagen?«, fragte sie verstört.
    »Ein Kraftfahrzeug«, nickte Tim.
    »Ja.«
    »Was – ja?«
    »Ein Wagen stand«, sie deutete mit dem Daumen hinter sich, »auf dem Weg.«
    Tim zog rasch die Lippen breit, um nicht zu pfeifen. »Und jetzt ist er nicht mehr da?«
    »Ist nicht mehr da«, bestätigte sie.
    Der Weg hatte sicherlich einen Namen. Aber bei allen Anwohnern hier hieß er nur »Weg«.
    Er begrenzte die Grundstücke südseitig. Da alle Gärten eigentlich Parks waren, also groß, lag der »Weg« in ziemlich weiter Ferne. Von der Sauerlich-Terrasse aus war er nicht zu sehen. Um seinen Verlauf zu erahnen, musste man an ein Fenster ins Obergeschoss.
    Hinter dem »Weg« dehnte sich eine Wiese aus, auf der sich von Jahr zu Jahr die Büsche vermehrten. Sie reichte bis zum Waldrand, einem südlichen Ausläufer vom Stadtforst.
    Gaby zog an ihrer Unterlippe.
    Tim trat von einem Fuß auf den andern – wie ein Rennpferd, das den Start nicht erwarten kann.
    »Ich bin durch den Garten gelaufen«, sagte M. v. D., »bis zum Zaun hinten. Jogging.«
    »Ausgezeichnet!«, lobte Tim. »Ist gesund.«
    »Und anschließend schwimme ich.«
    »Man sieht es Ihnen an«, meinte Gaby. »Sie sind schlank und fit.«
    M. v. D. lächelte. Für einen Moment war der Schreck vergessen.
    »Und hinten am Zaun«, sagte Tim, »bemerkten Sie den Wagen, der dort auf dem Weg stand.«
    Sie nickte. »Es war ein Kombi. Braun. Ein Braun, wie es die alten Meister verwendeten, wenn sie die Gewänder des niedrigen Volkes darstellten.«
    »Sicherlich hat sich die Autofirma daran ein Beispiel genommen«, meinte Tim. »Das Modell kennen Sie nicht? Konnten Sie das Kfz-Kennzeichen zufällig lesen?«
    »Doch.«
    »Tatsächlich?«
    »Es... fiel mir auf, weil es genau meinem Geburtsdatum entspricht. Natürlich war die 19 nicht enthalten.«
    »Die brauchen wir nicht«, lachte Tim. »Uns sieht man doch an, dass

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