Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
– und Rica ebenfalls. Und das Schlimmste an der Sache war, dass auch das Kind gefährdet wurde.
Shakar war ganz gewiss nicht in Ricas Welt gereist, um sich vor dem Kampf zu drücken. (Abgesehen davon, dass er ohnehin nicht viel Einfluss auf das Reiseziel gehabt hatte …) Doch nachdem er in ihrer Welt heimisch geworden war, konnte er die Gefährtin, nach der er sein Leben lang gesucht hatte, doch nicht einfach im Stich lassen. Natürlich hätte er Rica vorher gestehen müssen, dass sie den Kampf verpasst hatten – oder dass er dies zumindest glaubte.
Shakars Erstaunen darüber, dass er mit seiner Einschätzung falschgelegen hatte, wurde nur noch von seinem Entsetzen übertroffen, dass Rica gemäß der Tradition kämpfen musste.
Aber sie würde nicht kämpfen, dafür wollte er schon sorgen. Und selbst wenn es Verbannung und Exil bedeutete, und sogar wenn er den heißen Sand und den violetten Himmel seiner Heimat, die er so sehr liebte, für immer verlassen musste … dann sollte es eben so sein.
Shakar schlug den Vorhang beiseite und betrat mannhaft den Saal, dazu bereit, den Schaden wieder gutzumachen, den er so fahrlässig verursacht hatte. Rica sollte nicht den Preis für seine Fehler abgelten müssen, das wenigstens konnte er verhindern.
„… und da fällt er – Platsch! – aus dem Himmel. Fast auf mich drauf. Ich fand das ja nicht so berauschend.“
„Wirklich?“ Der König, Shakar sah es mit Erstaunen, hing förmlich an Ricas Lippen, und Damon, Maltese, Malteses Frau, Lois und Gladys ebenso.
„Ja, aber weil er klafterweise Holz schleppen kann, hat er sich wieder beliebt gemacht. Bis gestern natürlich“, fügte sie knurrend hinzu.
„Sie müssen wirklich noch eine nehmen“, sagte Lois und reichte Rica einen Teller voller Ghannas weiter. „Diese Dinger schmecken wie eine Kreuzung aus Birnen und Erdbeeren, aber fünfmal so süß. Und saftig! Sie haben doch genug Servietten?“
„Lois, ich bin voll bis zur Halskrause. Wenn Sie mich weiter so füttern, platze ich wie eine überreife Traube.“
„Aber das Baby isst doch mit! Und das ist übrigens das Großartige an diesem Land: Sonnencreme kennt man hier nicht, aber das Essen ist super!“
Anne schluckte, dann räusperte sie sich. „Wann ist das Baby denn fällig, Rica?“
„Das dauert noch lange, Lu. Ich …“
„Tut mir leid, wenn ich Sie unterbreche, aber mein Name ist Anne, auch wenn Sie vielleicht etwas anderes gehört haben mögen. Lu ist …“, sie warf einen Blick nach links, wo Maltese auf seinen Teller hinabgrinste und die letzten Bissen hinunterschlang, „… eine Art Kosename. Aber wir sprachen gerade davon, wann das Baby fällig sei …“
„Meiner Schätzung nach müsste es …“
„Ich bin gekommen“, verkündete Shakar, „um Wiedergutmachung zu leisten.“
Sie starrten ihn an, Maltese kaute noch. Shakar wusste aus lebenslanger Erfahrung, dass nur ein drohender Krieg Maltese von einem reichhaltigen Frühstück abhalten könnte. Und vielleicht nicht einmal ein Krieg … hatte Lois nicht etwas von einem Kampf mit den Schwarzen Wanderern berichtet?
„Oh“, sagte Rica nach einem Schweigen, das nach Shakars Einschätzung endlos gedauert hatte. „Du bist es.“
„Ja, ich bin es. Ich muss …“
„Sie müssen sich setzen und etwas essen, mein Lieber“, sagte seine zukünftige Mutter-durch-Paarung fürsorglich. „Haben Sie seit Ihrer Rückkehr überhaupt etwas gegessen?“
Shakar blickte Gladys an (vermutlich das einzige Familienmitglied, das ihm nicht den Tod wünschte) und sah, dass sie lächelte. „Tatsächlich bin ich sogar sehr hungrig. Aber das ist nicht der Grund, warum ich gek–“
„Nun setz dich schon, Dummie“, sagte Lois. „Bevor dir Rica alles wegfrisst.“
„Ach, so ist das? Habt ihr mir deshalb die ganze Zeit den Rachen vollgestopft, als bekämet ihr’s bezahlt?“
Shakar setzte sich. „Ich glaube nicht, dass Ihr versteht, warum ich heute Morgen in Eure Mitte getreten bin. Ich …“
„… bin ein totaler Versager “, fiel ihm Lois ins Wort. „ Ihr braucht mir übrigens nicht zu verzeihen, aber wenn ihr es tut, belohne ich euch mit jeder Menge Oralsex .“
Gladys und Anne erröteten bis zu den Haarwurzeln, während Rica schallend lachte. Es klang so wunderbar, dass Shakar für einen Augenblick abgelenkt war.
„Ich …“, setzte er dann von neuem an.
„… besitze das aufbrausende Temperament meines Vaters und gelegentlich auch seine schlechten Manieren, bin aber eigentlich
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