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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kaum berührte sie das Holz, da fing sie an zu arbeiten. Licht erschien hinter ihren Fensterchen, und ich fühlte, wie die Energie in der Miniatur pulsierte.
    Tatsächlich leuchtete das Innere vom Boden bis zur Spitze auf, ehe das Licht trüber und wieder heller wurde, ein Prozess, der immer schneller und chaotischer vonstatten ging.
    Mir wurde schwindelig. Und ich schnappte nach Luft. Und dann schnappte ich nicht mehr nach Luft. Mir hämmerte das Herz in der Brust, und die Wände meines Büros lösten sich vor meinen Augen auf.
    »Chase« , meldete sich Jacob, » Robin ist eingetroffen.«
    Ich erinnere mich, dass ich an eine Übung im Zuge meiner Ausbildung gedacht habe, bei der ein Meteor vorgeblich ein Loch in das Schiff gerissen haben sollte. Die Luft strömt aus. Sie versucht, dich mitzureißen. Was tust du?
    Ganz einfach: Du fällst in Ohnmacht.
    »Chase« , sagte Jacob, »was ist los? Geht es Ihnen gut?«
    Der Boden hob und senkte sich, und ich konnte nicht atmen. Ich versuchte zu schreien. Aber ich glaube, mehr als ein ersticktes Würgen brachte ich nicht hervor. Jacob rief Alex, rief etwas wie: Hilfe, Hilfe, sie ist zusammengeklappt, irgendwas stimmt nicht.
    Oben öffnete und schloss sich eine Tür, und ich hörte Alex auf der Treppe. Es wurde dunkel im Büro, die Wände rückten näher an mich heran, Finsternis senkte sich über mich. Und ich war plötzlich weit fort und ganz im Reinen mit mir und der Welt.
    Dann war ich draußen und lag auf dem Boden, gebettet auf einen Haufen Laub, bedeckt mit einer Jacke. Ich blickte auf und sah, wie Robin sich abmühte, um Alex zur Vordertür herauszuschaffen. Ich wollte helfen. Doch als ich aufzustehen versuchte, drehte sich wieder alles um mich und ich sank zurück auf mein Lager.
    Ich glaube, ich verlor erneut das Bewusstsein.
    Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging. Ein Rettungstrupp war vor Ort, und man verabreichte mir Sauerstoff. Als ich versuchte, die Helfer wegzustoßen, packten sie mich nur umso fester. Jemand, ich glaube, es war Robin, sagte mir, ich solle ruhig sein. Alex stand etwas abseits und unterhielt sich mit Robin. Es schien Alex gut zu gehen.
    Ich lag in einem Krankentransporter. Eine Sanitäterin untersuchte mich. Sie sagte, ich käme wieder in Ordnung und solle jetzt einfach nur ruhig liegen bleiben. »Entspannen Sie sich, Chase!«, sagte sie.
    Und sie sagte auch, man bringe mich ins Krankenhaus. »Nur zur Kontrolle. Wir wollen uns lediglich vergewissern, dass wirklich alles wieder in Ordnung ist.«
    Alex kletterte, gestützt auf einen anderen Sanitäter, in den Transporter. »Schön, dich wieder atmen zu sehen, Chase«, sagte er.
    Dann schaute Robin herein. »Hey, Mäuschen, bist du okay?«
    Ich hob eine Hand, um Zustimmung zu signalisieren.
    »Gut. Wir sehen uns im Krankenhaus.«
    Die Sanitäterin fragte mich, wie ich mich fühlte, und nahm mir die Maske ab, damit ich antworten konnte.
    Alex beugte sich über mich. »Für eine Minute hast du uns da drin einen gehörigen Schrecken versetzt, Kindchen.«
    »Was ist passiert?« Der Krankentransport hob ab.
    »Jemand hat versucht, uns umzubringen.«

Sechs
    Haben Sie irgendwelche Lichter gesehen?
    Wortlaut der Frage, die Sunset Tuttle regelmäßig von seinen Kollegen gestellt und die schließlich von Komikern aufgegriffen wurde.
    Fenn Redfield erwartete uns zusammen mit einer Polizeieinheit, als wir zum Landhaus zurückkamen. »Jemand hat Ihnen eine Pagode geschickt«, sagte er.
    Inzwischen funktionierte mein Gedächtnis wieder, und ich erinnerte mich, wie beeindruckt ich von der Miniatur gewesen war. »Sie ist«, fuhr er fort, »mit Magnesiumpulver gefüllt. Die Pagode enthält eine Peltier-Kühlungseinheit. Wenn man das Ding anfasst, wird die Kühlung aktiviert. Sie kühlt das Magnesium. Es zieht den Sauerstoff aus dem Haus. Oder zumindest aus dem Erdgeschoss. Sie können von Glück sagen, dass Robin gerade zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht ist.« Das Ding stand immer noch auf meinem Schreibtisch. Direkt vor unserer Nase. »Haben Sie vielleicht dieses Mal eine Ahnung, wer Sie umbringen will?«
    Wir sahen einander an, und ich musste unwillkürlich an Brian Lewis und Doug Bannister denken. Aber, nein, das ergab keinen Sinn!
    »Haben Sie schon bei dem Versandunternehmen nachgehakt?«, fragte Alex.
    »Klar. Niemand kann sich erinnern, wer das Paket aufgegeben hat. Eine Baylor Beschaffungsgesellschaft gibt es natürlich auch nicht.« Er musterte uns tadelnden Blicks. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht

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