Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
Vom Netzwerk:
in riesiges Hanfblatt. Ganz ehrlich, wie hätte ich da „Nein“ sagen sollen?
    „Yeah, cool, lass uns was durchziehen!“
    Wir gingen hinter den Trailer, pafften uns dicht und genossen den Tag. Später stellte sich raus, dass Sheilas Dad der Chef der Highway Jammers war, einem kleinen Rockerclub. Schon bald sollte ich die ganze Gang kennenlernen, denn Sheila nahm mich oft zu sich nach Hause mit. Für mich waren die Typen Götter! Die Tattoos, die Bärte, die Stiefel und die Motorräder machten mächtigen Eindruck auf mich. Außerdem kriegten sie all die schönen Mädchen. Ich glaube, damals hatte ich längst kapiert, dass Weiber auf Rebellen stehen. Also musste ich ein Biker werden. Die Rocker wiederum fanden mich irgendwie lustig undsahen mich als ihr Maskottchen. Jedenfalls akzeptierten sie meine Anwesenheit auf ihren Parties. Die Jungs waren cool, Sheila war cool und ich bekam sogar einen Spitznamen. „Cowboy“ war mein neuer Name. Mein Dad hatte Sheila einmal die Geschichte unseres abendlichen Rituals erzählt und Sheila wiederum hatte sie ihrem Dad erzählt. So kam ich an meinen Spitznamen. Hat Ihnen mal jemand gesagt, dass man sich Spitznamen nicht aussucht? Man muss sie sich verdienen und das trifft absolut zu. Verstehen Sie, die Jungs hätten mich auch „Sheriff“ oder „Officer Carl“ nennen können, aber „Cowboy“ verkörperte das Gesetzlose in mir und zeigte mir zugleich, dass man mir Respekt entgegen brachte. Sie können sich nicht vorstellen, wie stolz mich dieser Name machte. Außerdem fand ich es geil, wenn Sheila mich „Cowboy“ nannte.
    Mein Dad kriegte das ganze Programm von vorne bis hinten mit. Ich weiss, dass ihm die Highway Jammer nicht gefielen. Oft genug sagte er zu mir „Halt dich von diesen Rockern fern. Die sehen aus wie Penner!“
    Aber was sollte er schon machen? Schließlich war auch er ein Gesetzloser. Ich ignorierte ihn und schließlich sagte er nichts mehr zu diesem Thema.
    Aus dem Versprechen, ihn finanziell zu unterstützen wurde natürlich auch nichts. Was haben Sie denn geglaubt? Dass ein 15-jähriger Bastard wie ich, der grade in der Pubertät steckt, sich einen ehrlichen Job sucht und hart arbeitet? Nein, ich war viel zu sehr mit saufen, kiffen und ficken beschäftigt, als dass ich mir einen Kopf über solche Dinge machte. Es ist ja nicht so, als ob ich meinen Dad absichtlich hängengelassen hätte. Aber was soll ich Ihnen sagen? Irgendwie hatte mich der Verbrecher-Lifestyle schon völlig in seiner Hand.
    Ich fing an, Gras zu verticken und schnell wurde unser Park ein beliebter Treffpunkt für jugendlichen, weißenAbschaum aus ganz Anaheim. Der Park wurde meine persönliche Festung und mit den Rockern im Rücken brauchte ich mich vor niemandem zu fürchten. Auch nicht, als ein paar ältere Drogendealer bei uns auftauchten, um Geld einzutreiben, dass ich ihnen schuldete. David, Sheilas Dad und Chef der Highway Jammer, hatte sich mit seinem Jagdgewehr auf der Veranda positioniert, als die drei Typen bei uns auftauchten. Die anderen Jungs blockierten mit ihren Bikes die Wege und schlugen den Mustang meiner Rivalen kurz und klein. Die drei Jungs standen dumm glotzend daneben und mussten dann zügig Reißaus nehmen, als die Rocker auf sie losgehen wollten.
    Ein wenig später trat dann Meth in mein Leben. Methamphetamin ist die Droge Nummer 1 in Orange County und wurde hier erfunden. Sie ist so stark wie Koks und wirkt so lange wie Speed. In Anaheim konnte man es damals an jeder Ecke kaufen. Wenn du hier jemanden fragst, ob er was zu rauchen hat, dann bekommst du in der Regel kein Gras oder Pott, sondern Meth. Ich habe das Zeug in meiner langen Junkie-Laufbahn erst gezogen, dann gedrückt und schließlich, nach meiner ersten Knast-Zeit geraucht. Aber nur, wenn du dir das Zeug in die Adern pumpst, erfährst du den ultimativen Rausch. Etwas so intensives habe ich noch nie in meinem ganzen Leben gespürt. Später, als ich es dann geraucht habe, wußte ich, warum man Meth auch Shit nennt; das Zeug schmeckt nämlich genau wie Scheiße riecht. Warum ich es trotzdem tat? Nun ja, dass ist ein Teil der Junkie-Ettikette. Man pumpt sich das Zeug nicht in die Adern, wenn andere nur rauchen.
    Methamphetamin sieht fast aus wie winzige Glasscherben, obwohl das davon abhängt, bei wem man das Zeug kauft. Jeder macht es anders. Ich habe nebenDrixoral zur Ephedrin-Gewinnung Batteriesäure, Dünger, Jod, Abflußreiniger und andere Sachen benutzt, um mein Zeug herzustellen. Das Beste an

Weitere Kostenlose Bücher