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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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Meth war, dass ich 100 Prozent Gewinn machte. Keine mexikanischen Dealer, die ich bezahlen musste, keine Lieferanten, und alles konnte in einem leerstehenden Trailer im Park gekocht werden. Mein Leben begann auf der Überholspur stattzufinden. Frisches Zeug, dass grade fertig geworden ist, war das allerbeste. Eine winzige Line hält einen für drei bis vier Stunden fit und ist die beste Diät, die man machen kann. Man hat niemals Hunger oder denkt auch nur an Schlaf. Als ich es gedrückt hatte, war ich einmal 26 Tage am Stück wach. Zugegeben, nach etwa einer Woche fängt man an, hochgradig paranoid zu werden und bekommt Halluzinationen; Aber Meth hat nicht nur negative Seiten. Mein Gehirn arbeitete ständig auf Hochtouren. Ich plante dies, machte jenes, verdiente Geld und machte Party. Und ich glaube, das ist der einzige Grund, warum mein Dad mich nicht auf die Straße setzte. Ich brachte mit meinen 15 Jahren einen großen Batzen Geld mit nach Hause, von dem wir zwei leben konnten.
    Dennoch, Dad hatte die Schnauze voll von meine Exzessen und ging eines Abends wütend zu David rüber. Niemand sonst, den ich kannte, hatte die Eier, einem Rock-König die Meinung zu sagen. Mein Dad schon. Ich habe keine Ahnung, was die zwei Männer da besprachen, aber am nächsten Tag kam David zu mir und fuhr mich zu einem Schrottplatz. Dieser war Eigentum der berüchtigten Drexel-Brüder, bei denen ich einen Job bekommen hatte. Zuerst war ich nicht wirklich einverstanden mit Davids Plan, aber dann lernte ich die Brüder kennen und freundete mich mit dem Gedanken an, dort nebenbei arbeiten zu können. Nach kurzer Zeit fand ich heraus, dass der Schrottplatz nur zur Geldwäsche für alle möglichen Geschäfte diente. Die Jungs kauften geklaute Autos aufund verkauften sie entweder mit neuen Seriennummern weiter, oder exportierten sie nach Mexiko, wo sie die Wagen gegen andere Autos eintauschten und auf diesem Weg kiloweise Drogen in die USA brachten. Albert und Robert Drexel hatten über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren gefälschte Papiere für diverse Wagen organisiert, diese angemeldet und dann baugleiche Autos stehlen lassen. Die Wagen wurden auf die falschen Autos umgeschrieben und die entsprechenden Nummernschilder angebracht. Innerhalb weniger Stunden waren die Fahrzeuge dann auf dem Weg nach New Mexiko, Texas, Georgia, Florida oder sonst wo hin. Durch die starke Inflation der 1970er Jahre entstand außerdem folgendes Phänomen: Die Einzelteile waren teurer, als das ganze Auto. Wenn ein Cadillac damals 10.000 Dollar gekostet hatte, kostete der gleiche Wagen in Einzelteilen 20.000 Dollar. Außerdem nötigten die meisten Versicherungen ihre Klienten dazu, nur gebrauchte Ersatzteile zu kaufen, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Die Drexels verdienten so ein Vermögen und niemand stellte Fragen.
    Nachdem ich dieses ganze System erkannt hatte, sah ich keine Notwendigkeit mehr darin, Autowracks für die Drexels auszuschlachten. Zusammen mit Miller, dem Sohn eines Highway Jammers lernte ich, Autos zu fahren und aufzubrechen. Alles andere kam von ganz alleine. Autodiebstahl ist und bleibt ein einfaches Verbrechen. Man braucht nur ein wenig Nerven und ein bisschen Talent. Außerdem parken die meisten Leute auf der Straße oder auf großen Parkplätzen, wo man leicht Zugang findet. Darüber hinaus waren die meisten Cops zu der Zeit damit beschäftigt, Gewaltverbrecher zu verfolgen und scherten sich wenig um Autodiebstähle. Für mich fingen goldene Zeiten an. Die Drexels zahlten Cash und mein Dad glaubte, ich würde 8 Stunden am Tag hart arbeiten. Alles war gut.
    Nach „Arbeitsende“ liefen überall Parties und wir feierten, bis wir nicht mehr stehen konnten. Wir machten Ausflüge zum Colorado River und ich vögelte wie ein wildes Tier. Mein Ruf als „Cowboy“, der Autos klaute, Drogen vertickte und mit Rockern abhing, eilte mir voraus. Biker Babes, Hippie Tussis und Surfer Mädchen, alle wollten mit mir ficken. Ich glaube, damals war es wie der Beginn meiner echten Kindheit für mich. Alles war eine große Partie und ich brauchte mich um nichts zu sorgen. Das Heim, die Shepheards und die Bullen waren vergessen und endlich konnte ich leben. Oft genug brachte ich Freunde mit nach Hause, meistens Ausreißer oder weiße Mittelklasse-Kids, die mal was anderes sehen wollten. Meinem Dad war das zwar ein Dorn im Auge, aber er hat niemals einen von ihnen aus dem Haus geworfen. Unser Trailer wurde ein Treffpunkt für Parties jeder

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