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Alice im Wunderland

Alice im Wunderland

Titel: Alice im Wunderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Carroll
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festhalten, so daß die Füße herunterhingen, aber wenn sie eben seinen Hals schön ausgestreckt hatte, und dem Igel nun einen Schlag mit seinem Kopf geben wollte, so richtete er sich auf und sah ihr mit einem so verdutzten Ausdruck in's Gesicht, daß sie sich nicht enthalten konnte laut zu lachen. Wenn sie nun seinen Kopf herunter gebogen hatte und eben wieder anfangen wollte zu spielen, so fand sie zu ihrem großen Verdruß, daß der Igel sich aufgerollt hatte und eben fortkroch; außerdem war gewöhnlich eine Erhöhung oder eine Furche gerade da im Wege, wo sie den Igel hinrollen wollte, und da die umgebogenen Soldaten fortwährend aufstanden und an eine andere Stelle des Grasplatzes gingen, so kam Alice bald zu der Ueberzeugung, daß es wirklich ein sehr schweres Spiel sei.
     
    Die Spieler spielten Alle zugleich, ohne zu warten, bis sie an der Reihe waren; dabei stritten sie sich immerfort und zankten um die Igel, und in sehr kurzer Zeit war die Königin in der heftigsten Wuth, stampfte mit den Füßen und schrie: »Schlagt ihm den Kopf ab!« oder: »Schlagt ihr den Kopf ab!« ungefähr ein Mal jede Minute.
     
    Alice fing an sich sehr unbehaglich zu fühlen, sie hatte zwar noch keinen Streit mit der Königin gehabt, aber sie wußte, daß sie keinen Augenblick sicher davor war, »und was,« dachte sie, »würde dann aus mir werden? die Leute hier scheinen schrecklich gern zu köpfen; es ist das größte Wunder, daß überhaupt noch welche am Leben geblieben sind!« Sie sah sich nach einem Ausgange um und überlegte, ob sie sich wohl ohne gesehen zu werden, fortschleichen könne, als sie eine merkwürdige Erscheinung in der Luft wahrnahm: sie schien ihr zuerst ganz räthselhaft, aber nachdem sie sie ein Paar Minuten beobachtet hatte, erkannte sie, daß es ein Grinsen war, und sagte bei sich: »Es ist die Grinse-Katze; jetzt werde ich Jemand haben, mit dem ich sprechen kann.«
     
    »Wie geht es dir?« sagte die Katze, sobald Mund genug da war, um damit zu sprechen.
     
    Alice wartete, bis die Augen erschienen, und nickte ihr zu. »Es nützt nichts mit ihr zu reden,« dachte sie, »bis ihre Ohren gekommen sind, oder wenigstens eins.« Den nächsten Augenblick erschien der ganze Kopf; da setzte Alice ihren Flamingo nieder und fing ihren Bericht von dem Spiele an, sehr froh, daß sie Jemand zum Zuhören hatte. Die Katze schien zu glauben, daß jetzt genug von ihr sichtbar sei, und es erschien weiter nichts.
     
    »Ich glaube, sie spielen gar nicht gerecht,« fing Alice in etwas klagendem Tone an, »und sie zanken sich Alle so entsetzlich, daß man sein eigenes Wort nicht hören kann – und dann haben sie gar keine Spielregeln, wenigstens wenn sie welche haben, so beobachtet sie Niemand – und du hast keine Idee, wie es Einen verwirrt, daß alle Croquet-Sachen lebendig sind; zum Beispiel da ist der Bogen, durch den ich das nächste Mal spielen muß, und geht am andern Ende des Grasplatzes spazieren – und ich hätte den Igel der Königin noch eben treffen können, nur daß er fortrannte, als er meinen kommen sah!«
     

     
    »Wie gefällt dir die Königin?« fragte die Katze leise.
     
    »Ganz und gar nicht,« sagte Alice, »sie hat so sehr viel –« da bemerkte sie eben, daß die Königin dicht hinter ihr war und zuhörte, also setzte sie hinzu: »Aussicht zu gewinnen, daß es kaum der Mühe werth ist, das Spiel auszuspielen.«
     
    Die Königin lächelte und ging weiter.
     
    »Mit wem redest du da?« sagte der König, indem er an Alice herantrat und mit großer Neugierde den Katzenkopf ansah.
     
    »Es ist einer meiner Freunde – ein Grinse-Kater,« sagte Alice; »erlauben Eure Majestät, daß ich ihn Ihnen vorstelle.«
     
    »Sein Aussehen gefällt mir gar nicht,« sagte der König; »er mag mir jedoch die Hand küssen, wenn er will.«
     
    »O, lieber nicht!« versetzte der Kater.
     
    »Sei nicht so impertinent,« sagte der König, »und sieh mich nicht so an!« Er stellte sich hinter Alice, als er dies sagte.
     
    »Der Kater sieht den König an, der König sieht den Kater an,« sagte Alice, »das habe ich irgendwo gelesen, ich weiß nur nicht mehr wo.«
     
    »Fort muß er,« sagte der König sehr entschieden, und rief der Königin zu, die gerade vorbeiging: »Meine Liebe! ich wollte, du ließest diesen Kater fortschaffen!«
     
    Die Königin kannte nur eine Art, alle Schwierigkeiten, große und kleine, zu beseitigen. »Schlagt ihm den Kopf ab!« sagte sie, ohne sich einmal umzusehen.
     
    »Ich werde

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