Alice im Zombieland (German Edition)
amüsieren.
„Wenn du noch Witze machen kannst, geht es dir besser, als ich dachte.“
Diesmal tätschelte er mir das Knie in einer Art brüderlichen Geste, was mich irgendwie ärgerte.
„Sie kommen nicht in diese Hütte, weil wir so etwas wie eine Blutlinie darum gezogen haben.“
„Was ist das?“
„Wenn wir ein bestimmtes chemisches Pulver um ein Fundament oder ein Grundstück verteilen, können die Zombies nicht hineingelangen, egal wie sehr sie es auch versuchen.“
Na gut. „Ich will …“
„Die Mischung wurde bereits bei euch verteilt.“
„Wann denn?“ Die Monster waren den ganzen Sommer über nicht in das Haus meiner Großeltern gekommen, das war, bevor ich Cole kannte.
„An dem Tag, an dem ich dich kennengelernt habe.“
Na also. Der zeitliche Ablauf stimmte nicht - allerdings würde ich jetzt nicht an die Tatsache denken, dass Cole seit dem ersten Tag auf mich aufgepasst hatte. Mein Vater musste diese Mixtur während seiner Highschoolzeit um das Haus meiner Großeltern verteilt haben, aber woher hatte er davon gewusst, was immer das auch war?
„Was?“, sagte Cole.
„Ach, nichts.“ Ich war noch nicht so weit, meine Gedanken auszusprechen.
Er sah mich misstrauisch an, ging jedoch nicht weiter darauf ein.
„Okay, dann zurück zu deinem Haufen Fragen. Ich glaube, es ist noch eine übrig. Die Zombies kommen nur in Abständen heraus, weil sie sich erholen und ihre Energie neu aufbauen müssen. Außerdem benötigen sie eine Weile, um das, was sie essen, zu verdauen.“
Das verdaute Gute. Eine wirklich wundervolle Vorstellung.
„Jetzt habe ich eine Frage an dich.“
Er wartete, bis ich ihn mit einem Nicken aufforderte weiterzureden.
„Willst du gegen sie kämpfen? Du hast so geklungen, als wäre es so, aber ich muss es definitiv wissen.“
„Ja, garantiert will ich das.“ Sehr sogar. Je mehr ich erfuhr, desto sicherer wurde ich mir.
„Gut. Ich möchte dich so früh wie möglich einsetzen. In bestimmten Abständen patrouilliert jemand von uns nachts in der Stadt, nur für den Fall, dass sie auftauchen. Einige von uns trainieren, der Rest erholt sich. In den Nächten, in denen die Zombies erscheinen, kämpfen wir alle.“
Gut organisiert, präzise eingeteilt, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich meinen Großeltern das beibringen sollte.
„Diese Kreaturen vermehren sich, während wir weniger werden. Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können.“
„Du traust mir zu, euch zu helfen?“ Keiner seiner Freunde tat das, und als sie ihn gefragt hatten, war er ihnen ausgewichen.
„Ich bin bereit, dir eine Chance zu geben.“
Wieder ein Ausweichmanöver. Wie auch immer. Ich war entschlossen, die Chance zu ergreifen. „Ich werde es schon irgendwie schaffen“, schwor ich.
„Wenn du Probleme damit hast …“
In dem Fall würde er mich rauswerfen, ob er mich brauchte oder nicht. Nun, Zeit für eine kleine Gedächtnisauffrischung. „In unserer Vision haben wir uns geküsst, und es ist wahr geworden. Wir haben auch gesehen, wie wir gemeinsam gegen Zombies gekämpft haben, das ist ebenfalls eingetreten. Das muss doch irgendwas heißen.“
Er nahm die Hände von meinen Knien und lehnte sich so weit wie möglich zurück. „Willst du behaupten, dass wir in die Zukunft geschaut haben? Obwohl das, was wir gesehen haben, nicht genau das war, was wir später erlebt haben?“
Wieso diese Distanz? „Warum nicht? Es sind schon merkwürdigere Dinge passiert.“
Er warf mir aus violetten Augen einen bohrenden Blick zu, der bis tief in meine Seele zu gehen schien.
„Ich nehme an, das werden wir mit der Zeit erfahren. Jetzt habe ich dir aber erst mal genug zum Nachdenken gegeben. Was hältst du davon, wenn du etwas schläfst und wir uns dann morgen früh wieder zusammensetzen?“
Schlechte Nachrichten: Wir konnten uns am nächsten Morgen nicht zusammensetzen, weil Cole bereits weg war. Niemand wollte mir erklären, warum. Noch schlechtere Nachrichten: Mir blieb nichts anderes übrig, als mich von Frosty, dem Ali-Hasser, nach Hause fahren zu lassen. Und, oh Mann, was hatte er zu meckern!
Wir begannen die Fahrt schweigend. Ich hätte diese Stille genießen sollen, solange ich die Gelegenheit dazu hatte. Stattdessen nutzte ich die Zeit, um den Himmel zu beobachten. Ich sah eine weite blaue Fläche, sanften Sonnenschein, eine Wolke in der Form einer Teekanne, eine zweite, die aussah wie ein Schaukelstuhl, und eine dritte geformt wie …
Nein. Nein, nein, nein . Nicht
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