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Wintersturm

Titel: Wintersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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MARY HIGGINS CLARK
    WINTERSTURM
    Psycho-Thriller
    WILHELM HEYNE VERLAG
    MÜNCHEN

    HEYNE ALLGEMEINE REIHE
    Nr. 01/7649
    Titel der englischen Originalausgabe
    »WHERE ARE THE CHILDREN?«
    Deutsche Übersetzung von Dr. Heinz Rentmeister Scanned by Doc Gonzo
    Diese digitale
    Version ist
    FREEWARE
    und nicht für den
    Verkauf bestimmt
2. Auflage
    Copyright © 1975 by Mary Higgins Clark
    Copyright © der deutschen Taschenbuchausgabe 1988
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Copyright © der deutschen Übersetzung
    1978 by Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main
    Printed in Cermany 1988
    Umschlagfoto: Bildagentur Mauritius/Nagele, Mittenwald Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Druck und Bindung: Elsnerdruck, Berlin
    ISBN 3-453-02510-5

    Zur Erinnerung an meine Mutter,
    Nora C. Higgins, in Liebe,
    Bewunderung und Dankbarkeit

    Prolog
    Er spürte, wie durch die Ritzen um die Fensterscheiben die Kälte hereindrang. Schwerfällig stand er auf und schleppte sich zum Fenster hinüber. Er langte nach einem der dicken Handtücher, die er immer zur Hand hatte, und stopfte es um den faulenden Rahmen.
    Der hereindringende Luftzug zischelte leise in dem Handtuch. Es war ein Ton, der ihm eigentümlich angenehm war. Er blickte hinaus in den verhangenen Himmel und beobachtete die Schaumkronen in dem aufgewühlten Wasser.
    Von dieser Seite des Hauses aus war es oft möglich, Provincetown zu sehen, drüben, auf dem gegenüberliegenden Ufer der Bucht von Cape Cod.
    Er haßte das Kap. Er haßte seine Öde an einem Novembertag wie diesem; das trostlose Grau des Wassers; die gleichmütigen Menschen, die nicht viel sagten, einen aber mit den Augen musterten. Er hatte es auch in dem einen Sommer gehaßt, den er hier verbracht hatte – die Massen von Touristen, die sich da an den Stranden lümmelten; die steile Uferstraße zu diesem Haus heraufkletterten; mit blöden Gesichtern in die unteren Fenster glotzten und die Hände über den Augen zusammenlegten, um hineinzuspähen.
    Er haßte die großen Schilder ZU VERKAUFEN, die Ray Eldredge auf der Vorder- und Rückseite des großen Hauses aufgestellt hatte, und die Tatsache, daß Ray und diese Frau, die da für ihn arbeitete, jetzt angefangen hatten, Leute zur Besichtigung hereinzuschleppen. Im vergangenen Monat war es nur Zufall, daß er gerade daherkam, als sie durchs Haus wollten, und nur Dusel, daß er vor ihnen ins Obergeschoß gelangte und das Teleskop noch forträumen konnte.
    Die Zeit ging allmählich zu Ende. Irgend jemand würde dieses Haus kaufen, und er könnte es dann nicht noch einmal mieten. Das war der Grund, weshalb er den Artikel an die Zeitung geschickt hatte. Er wollte noch hier sein und seinen Spaß daran haben, wenn sie vor diesen Leuten als das angeprangert wurde, was sie war… jetzt, wo sie bestimmt gerade angefangen hatte, sich in Sicherheit zu wiegen.
    Es gab da noch etwas, was er tun mußte, aber die Gelegenheit dazu hatte sich bisher noch nicht ergeben. Sie paßte immer so scharf auf die Kinder auf. Doch er konnte es sich nicht leisten, noch länger zu warten. Morgen…
    Ruhelos lief er im Zimmer auf und ab. Das Schlafzimmer in der Obergeschoßwohnung war geräumig. Das ganze Haus war geräumig. Es war das entstellte Gebilde eines alten Kapitänshauses. Begonnen im siebzehnten Jahrhundert auf einem Felsrücken, der das Panorama der ganzen Bucht beherrschte, war es ein prätentiöses Monument menschlichen Verlangens, immer und ewig auf der Hut zu sein.
    Das Leben war nicht so. Es zeigte sich nur stückchenweise, wie Eisberge, von denen man nur die Spitze sieht. Er wußte Bescheid. Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Ihm war heiß und unbehaglich, obgleich es im Zimmer kalt war. Seit sechs Jahren hatte er das Haus im späten Sommer und Herbst gemietet. Es war noch fast im gleichen Zustand wie damals, als er es zum ersten Mal betreten hatte. Nur ein paar Dinge waren anders: das Teleskop im Vorderzimmer; die Kleidungsstücke für die besonderen Anlässe; die Schirmmütze, die er sich ins Gesicht zog und die es so gut abschattete.
    Im übrigen war die Wohnung unverändert: das altmodische Sofa, die Tische aus Kiefernholz und der gehäkelte Vorleger im Wohnzimmer. Das Haus und die Wohnung waren für seine Absichten ideal gewesen, bis Ray Eldredge ihm in diesem Herbst mitteilte, daß er sich ernsthaft bemühe, das Anwesen als Restaurant zu verkaufen und es nur unter der Voraussetzung

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