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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Wand, das wusste er und es gab für ihn im Augenblick keine Möglichkeit zu agieren. Er konnte nur noch reagieren und abwarten, abwarten, was Petersen mit ihm und Lenka wohl vorhatte.
    Petersens Handy schrillte und mit halb offenem Mund hörte dieser eine Weile zu. Dann schnalzte Petersen genüsslich mit der Zunge und sagte: „Das trifft sich gut. Das kann ich regeln. Du kannst dich auf mich verlassen.“ Zufrieden grinsend steckte Petersen das Handy wieder zurück in die Tasche seines engen Leopardensakkos.
    Der Club am Rande der Schnellstraße, die nach Tschechien führte, hatte auch schon bessere Tage gesehen. Der Verputz blätterte von den Wänden und der Asphalt auf dem Parkplatz war rissig und mit Unkraut übersät. Als sie aus dem Mustang stiegen, sah Gruber, dass die Fenster vergittert waren und auch die Eingangstür mit einem Scherengitter gesichert war.
    „Den Club verwenden wir nur noch als Ausweichquartier und als Besprechungsraum“, lachte Petersen und zog das Scherengitter auf. Im grellen Neonlicht, das übergangslos aufflammte, wurde mit einem Mal die ganze Trostlosigkeit des Clubs sichtbar: Die Tische rund um die Bühne waren mit Brandlöchern übersät, den nackten Puppen, die Kerzenleuchter in den Händen hielten, hatte man obszöne Worte und Aufforderungen auf die Plastikleiber geschrieben und der Teppich auf der runden Bühne war fadenscheinig und angesengt.
    Gruber wurde von Boris auf einen Stuhl gedrückt und Petersen ging mit wiegenden Schritten zu einer Tür, die zu den Separees führte. Seine blondierten Haare leuchteten im Neonlicht und sein goldener Ohrring blitzte. Nach einer unendlich langen Zeit ging langsam das Licht aus und zwei Scheinwerfer warfen ein blaues Licht auf die Showbühne. Eine Art Duschvorhang raschelte, dann wurde ein schlaksiges Mädchen mit hellen fedrigen Haaren auf die Bühne gestoßen. Es war Lenka, die verlegen zu den Tischen blinzelte und sich die Arme vor die nackte Brust hielt.
    „Petersen, du verdammtes Schwein!“, brüllte Gruber. Er wollte aufspringen, Lenka von der Bühne holen, um mit ihr zu verschwinden, doch Boris drückte ihn zurück in seinen Stuhl.
    „Stillhalten, sonst breche ich dir alle Knochen!“, zischte Boris mit seinem Russenakzent und riss Gruber so fest am Ohr, dass dieser vor Schmerz aufheulte.
    In der Zwischenzeit stand Lenka verloren auf der schmierigen Bühne, war nackt bis auf einen metallisch glänzenden Stringtanga und begann plötzlich mit unkontrollierten Bewegungen über die Bühne zu torkeln. Jetzt tauchte auch Petersen hinter dem Duschvorhang auf der Bühne auf, sein Leopardenjackett schillerte im Bühnenlicht in allen Farben und er redete wie ein Conférencier in ein Standmikrofon.
    „Dein verfickter Chef hat mich damals beinahe ersaufen lassen“, quäkte Petersen entrüstet mit unangenehm hoher Stimme und Gruber sah die Situation deutlich vor Augen, denn Braun hatte ihm davon bei einem Bier erzählt. Petersen im eiskalten Wasser der Donau, in das ihn Braun mit vorgehaltener Pistole getrieben hatte.
    „Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich verarscht werde“, hörte er Petersen weiterreden. „Eigentlich wollten wir deinem Freund Tony Braun nur eine Lektion erteilen, die er so schnell nicht vergessen wird.“ Eine ohrenbetäubende Rückkopplung verschluckte die letzten Worte, doch Petersen ließ sich nicht beirren. „Aber gerade eben hat mich ein Freund aus Brüssel angerufen und um einen Gefallen gebeten. Deshalb müssen wir ein wenig umdisponieren.“
    „Was hat Lenka denn mit dieser ganzen Sache zu tun?“, schrie Gruber zur Bühne. „Lass sie doch gehen und mach mit mir, was du willst!“
    „Aber sie will doch gar nicht weg!“ Wie ein Rockstar hielt Petersen das Standmikro zu Lenkas Gesicht. „Sag, dass du nicht wegwillst, dass du gerne bei mir bist!“
    „Sorry, Dominik“, krächzte Lenka und versuchte verbissen sich aufrecht zu halten. „Es tut mir leid, aber ich bleibe bei Petersen. Hier gehöre ich hin.“
    „Was hast du mit ihr gemacht, du verdammtes Arschloch!“ Grubers Stimme kippte über, war nur noch ein Kreischen. „Das ist nicht meine Lenka! Du hast sie völlig unter Drogen gesetzt!“
    „Nicht durchdrehen, Bulle!“, lachte Petersen und seine schrille Stimme verzerrte sich im Feedbackgewitter. Er drehte sich wieder zu Lenka, die sich in der Zwischenzeit langsam und träge um die Tanzstange schlängelte und die Augen geschlossen hielt. Mit zwei schnellen Schritten war er bei ihr, verpasste ihr

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