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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Berger, blieb dann an dem Müllcontainer beim Seiteneingang hängen, der bis oben hin mit aufgeplatzten Plastiksäcken überquoll.
    „Ich habe total versagt, Braun. Sie kommt von dem Meth und dem Heroin nicht los und sie weiß das. Diese Droge ist wie ein Dämon, der sie langsam auffrisst. Sie will damit aufhören und schafft es nicht. Doch jetzt hat sie endlich einen Weg gefunden, wie sie diesen Teufelskreis aus Sucht und Entzug durchbrechen kann. Das hat sie mir gerade geschrieben.“
    „Klingt doch positiv, Gruber.“
    Doch Gruber zuckte nur verzweifelt mit den Schultern und flüsterte kaum hörbar:
    „Nein, Braun. In ihrer Welt gibt es nichts Positives mehr. Damit muss ich klarkommen. Es ist ein ständiger Kampf gegen Windmühlen. Ein Tag schwärzer als der andere, eine Nacht todbringender als die nächste. Und nirgends ein Ausweg.“ Er stockte und seine Stimme wollte ihm beinahe versagen, als er weiterredete:
    „In ihrer Welt gibt es nur noch eine Rettung durch den nächsten Schuss, ansonsten existieren nur noch Schrecken und Finsternis.“

20. Die toten Hunde

    Als die beiden Männer in Begleitung ihrer Dolmetscherin den modernen Flughafen von Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldawien, verlassen hatten, waren die trostlosen Plattenbauten und bettelnden Kinder, die sie draußen erwarteten, doppelt erbärmlich. Nachdem sie Jewtschuk, der Assistent des Fabrikdirektors, in der Ankunftshalle bereits überschwänglich begrüßt hatte, stiegen sie schnell in die wartende Limousine und fuhren die Stefan cel Mare, die ehemalige Prachtstraße von Chisinau entlang, wo dutzende Plakate in Englisch und Moldawisch Auswanderern ein sorgenfreies Leben in Kanada versprachen.
    „Wenn das so weitergeht, wird es hier wohl bald keine Arbeiter mehr geben“, sagte Edgar Zorn zu seinem Begleiter, dem EU-Parlamentarier Hendrik Glanz.
    „Ganz Moldawien wandert nach Kanada aus, wie ich das so sehe“, wiederholte er und wies auf die ausgebleichten und zerfetzten Plakate, an denen sie vorbeifuhren.
    „Das hat nun wirklich nichts zu bedeuten“, versuchte Jewtschuk sie zu beruhigen. „Bei uns in Transnistrien wagt es kein Arbeiter, nach Kanada auszuwandern, denn die Arbeiter müssen erst ihre Schulden in der Fabrik abarbeiten. Aber natürlich haben auch wir die EU-Konvention für faire Arbeitsbedingungen unterschrieben.“
    Er wartete, bis die Dolmetscherin alles übersetzt hatte, lächelte währenddessen die beiden Männer an, die ihm im Fond der russischen Luxuslimousine gegenübersaßen. Schnell hatten sie das Zentrum von Chisinau durchquert, doch anstatt in die Industriezone abzubiegen, fuhr der Wagen auf einen holprigen Zubringer, der auf die leidlich ausgebaute Autobahn Richtung Osten führte. Dort gab der Fahrer Gas und der schwere Wagen schoss über die menschenleere Autobahn, vorbei an eingestürzten und verlassenen Bauernhöfen und verfaulten Weizenfeldern, weil es an Arbeitskräften fehlte, um sie zu bewirtschaften.
    Nach ungefähr einer einstündigen Fahrt durch die düstere und verregnete Landschaft tauchten in der Ferne mehrere in Tarnfarben gestrichene Container auf, die links und rechts der holprigen Autobahn standen. Beim Näherkommen war jetzt auch ein Schlagbaum zu erkennen, der quer über die Fahrbahn gelegt war, dahinter gab es versetzte Betonreiter, die nur eine langsame Slalomfahrt erlauben würden. Auf einen der Container war ein Schild in kyrillischen Buchstaben genagelt und auf Zorns fragenden Blick hin übersetzte die Dolmetscherin:
    „Hier beginnt die unabhängige Republik Transnistrien, die sich 1992 von Moldawien abgespaltet und einen eigenen Staat gegründet hat.“
    Bevor Zorn noch weitere Fragen stellen konnte, hatte der Fahrer den Wagen scharf abgebremst. Zwei finster blickende Männer in Kampfanzügen tauchten aus dem Regen auf und schnippten mit den Fingern.
    „Ihre Reisepässe, bitte“, sagte die Dolmetscherin und lächelte. Die Männer leuchteten mit starken Scheinwerfern in das Innere, leerten den Inhalt von Zorns Reisetasche auf den Teppichboden des Wagens und als sie dort nichts fanden, schnippten sie wieder mit den Fingern und redeten in erregtem Tonfall auf Russisch.
    „Sie sollen Ihre Brieftasche abgeben“, übersetzte die Dolmetscherin und lächelte Zorn entschuldigend an. Mit einem wütenden Schnauben zückte Zorn seine Brieftasche, einer der Grenzposten nahm das Geld heraus und warf die leere Brieftasche zurück in den Fond des Wagens.
    „Willkommen in Transnistrien“,

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