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Alles Boese mir vergib

Alles Boese mir vergib

Titel: Alles Boese mir vergib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Meinke
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übermorgen.“
    „40000? Das können doch nicht noch immer 40000 sein.“
    Ich war ja gerade erst aus Polen zurückgekommen.
    „Der Typ wurde von den Bullen erwischt.“
    „Shit.“
    „Da kann man nichts machen. Du musst das Geld ranschaffen. Sonst …“
    „Sonst was?“, fragte ich ganz ruhig.
    „Himmel, Nick. Besorg es einfach. Besorg es.“
    „Sonst was?“, wiederholte ich. Er lächelte mich an. Seine ganze obere Zahnreihe war verschwunden.
    „Ach du Schande. Wer war das?“
    „Es tut weh, wenn einem jemand einen Schlagring in die Fresse haut. Komm übermorgen in die Temple Bar . Um zwölf. Bring das Geld mit.“
    Er drehte sich um und ging.
    „Hey, Borste. Ist dein Arm gebrochen?“
    „Das war mein Zeigefinger“, sagte er und machte eine Scherenbewegung mit den Fingern seiner rechten Hand.
    Ich wankte die Treppe hoch. Sandra stand an der Haustür.
    „Liv und Mateus haben versucht, dich zu erreichen“, sagte sie. „Sie meinten, ich soll dir ausrichten: ‚Ikarus ‘ .“
    „Du, Sandra, hast du Geld?“
    „Will dieser Kriecher Geld von dir?“
    „Der Kriecher schuldet einigen Bikern eine Menge Kohle. Und ich schulde dem Kriecher 40000 Kronen.“ Sie wurde blass.
    „Ich schau mal, was ich tun kann, okay?“
    „Danke, Schwesterherz.“
    „Keine Ursache. Ruf jetzt deine Freunde an, ja?“
    Meine Finger zitterten so sehr, dass mir das Handy zweimal auf den Boden fiel, bevor ich es schaffte, den Akku in die Steckdose zu stecken.
    „Menschenskind, Nick. Was treibst du nur?“, fragte Liv.
    „Wir wär’s mit einer Tasse Tee?“, erwiderte ich.
    „Jo, es gibt nichts Besseres an einem Samstagabend. Kann das bis morgen warten? Ist es dringend?“
    „Na ja … also. Schon. Es sei denn, du … Wie geht’s Carl-Philip?“
    „Gut. Er hatte Ecstasy genommen und war dehydriert, der kleine Idiot. Er hat einen Anpfiff bekommen, der selbst einem Affen die Körperbehaarung weggeblasen hätte. Bei ihm hat das keinen besonderen Eindruck hinterlassen, glaube ich. Aber nach den Ferien fängt er auf der Schule in Herlufsholm an. Das macht dann drei Schulen in weniger als einem Jahr.“
    „Herlufsholm?“
    „Ja. Meine Eltern sind ihm nicht böse. Sie haben nur das Heft wieder in die Hand genommen. Wurde auch Zeit.“
    Ich dachte an den kleinen Scheißer, der so unsicher war, mir aber irgendwie imponierte. „Von mir hat er nichts bekommen.“
    „Ich weiß schon, dass du es nicht warst“, sagte sie. Ich konnte ihr Lächeln vor mir sehen.
    „Mateus hat Veronica abgesägt. Oder umgekehrt. Ich weiß nichts Genaueres. Er ist jetzt gerade bei mir. Kannst du nicht einfach schon mal zu Mateus gehen? Wir kommen gleich nach.“
    Sandra kam mit. Eine Viertelstunde später standen wir vor Mateus’ Haustür. Kurz darauf kreuzten er und Liv mit ihren Fahrrädern auf. Selbst in der Dunkelheit konnte man erkennen, dass es dem Garten gut ging. Beide umarmten mich fest und lange. Herrlich. Wir gingen rauf und setzten Wasser auf. Liv trug eine Jeans und Chucks. Mateus hatte sein Glücksbringer-Hemd an. Das war ein gutes Zeichen.
    „Na, Nickemann“, sagte Liv. „Ikarus hat geschrieben, dass du dich mit Borste in eine Geschichte verzettelt hast, die aus dem Ruder zu laufen droht. Was hast du uns zu erzählen?“
    Nach meinem Bericht herrschte erst mal Stille.
    „Du kannst nicht zur Polizei gehen“, erklärte Mateus schließlich kategorisch. „Wir müssen sehen, was wir zusammenkratzen können. Ich habe nur ein paar tausend Kronen in bar, aber Geschirr im Wert von 12000.“
    „Ist das ein Witz?“, fragte Liv.
    „Nein. Chippendale. Tolle Marke. Das kriegt man nicht kaputt. Ich habe mit ihr Schluss gemacht“, fügte er hinzu.
    „Ja. Wie ich sehe, hast du dein Glücksbringer-Hemd an.“ Er grinste.
    „Ich habe 3600“, meinte Sandra.
    „Du kannst dir 8000 von mir leihen“, sagte Liv.
    „8000, echt?“
    „Ja. Ich wünschte, ich könnte meine Eltern anpumpen, aber deren Vertrauen in meine Person ist derzeit minimal.“
    „Warum?“, fragte ich.
    „Das erzähle ich ein andermal.“
    „Hey. Papa hat Geld“, meinte Sandra. „Frag ihn schnell, bevor er geht. Er hat schon gepackt.“
    Liv und Mateus blickten beide zu Sandra. „Ja, das hat nicht geklappt. Er zieht zurück nach Manchester. Ich glaube, er fährt morgen, will sich aber gern noch verabschieden.“
    „Als wir damals Schulden hatten, habe ich mir das Geld von meinem Vater geliehen“, sagte Mateus.
    Ich ging raus in den Gang, schloss die Tür und rief

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