Vergeltung am Degerloch
Wer sagt, dass eine Frau immer und überall weiblich sein muss? Journalistin Lisa Nerz ist in keiner Rolle verhaftbar. Sie überschreitet die Grenzen von Geschlecht und Konvention, weigert sich, bequem in bereitstehende Schubladen zu passen. Notorisch Nerz, das heißt, dass Illusionen zerplatzen und Träume auf der Strecke bleiben. Wie im richtigen Leben. Was zu lachen gibt es trotzdem, denn Lisas Frechheit siegt – wenigstens manchmal.
Vergeltung am Degerloch erschien 1997 zuerst bei Rowohlt unter dem Titel ›Der Masochist‹. Für die neue Ariadne-Ausgabe (hier in 2. Auflage) hat Lehmann ihren Krimi liebevoll überarbeitet und mit einem kleinen Auftakt ergänzt, denn heute – sieben Nerz-Fälle später – ist dieser Roman schon historisch: Er erzählt die Frühgeschichte der Lisa Nerz in der Blütezeit feministischer Kultur.
Lisa Nerz arbeitet in der Redaktion der Amazone , als eine Flirtbekanntschaft hereinplatzt und sich selbst eines Mordes bezichtigt. Notwehr? Geschlechterkrieg? Das Dilemma der jungen Frau füllt alsbald Schlagzeilen und Polizeiakten. Gemeinsam mit einem depressiven Trinker vom Stuttgarter Anzeiger stürzt sich Lisa Nerz in unkonventionelle Recherche-Aktionen, wühlt sich durch Archive und kombiniert das Unwahrscheinliche mit dem Offensichtlichen. Dann aber stößt sie auf die Leiche ihrer Chefredakteurin, und die Ereignisse überschlagen sich (Ähnlichkeiten der Amazone mit der Redaktion einer gewissen Frauenzeitschrift in Köln sind selbstredend rein zufällig!).
»Neues aus der Vergangenheit der narbengesichtigen Journalistin: Lisa Nerz ist hier etwas lesbischer und ihre Weltsicht feministischer, besitzt aber die gleiche raue Schale und den gleichen Zynismus wie in den anderen Romanen. Die Autorin erschafft einen Kosmos lebendiger und höchst skurriler Figuren im feministischen und Lesbenmilieu und beweist, dass man auch kurz und knackig für gute Unterhaltung sorgen kann.« Krimizeit.de
»Lisa Nerz, ein Name, der die Herzen beider Geschlechter bis zum Hals klopfen lassen könnte, ermittelt im engsten Kreis, flankiert von Figuren, die dem Krimileser eher skurril vorkommen. Dadurch hat der Krimi einen Reiz, der an den Chandler-Roman Die Tote im See erinnert. Vermutlich liegt es an den coolen Sprüchen und Ermittlungsmethoden der Krimifigur, die sich hinter Philip Marlowe nicht verstecken muss. Spannend, überraschend, witzig, vielschichtig und vor allem: lesenswert.« DigitalTivi.de
Wolfgang Thiel, *1951 in Zweibrücken, lebt in Stuttgart, bestückt Stadt und Land mit quietschbunten Plastiken. War einst Kunstlehrer der Autorin. Sein Thema ist der Mensch – meist Madonnen, Engel, Amazonen, Weibsbilder. Gestaltete so auch die Straßenbahnhaltestelle Stuttgart-Degerloch (Titelbild, s. auch S. 165).
Christine Lehmann, *1958 in Genf und wohnhaft in Stuttgart, hat bereits acht Lisa-Nerz-Krimis geschrieben. Lehmann pflegt einen wundervoll eigenen Stil: realitätsscharf, gefühlsecht, souverän und sarkastisch.
Christine Lehmann
Vergeltung am
Degerloch
Ariadne Krimi 1165
Argument Verlag
Ariadne Kriminalromane
Herausgegeben von Else Laudan
www.ariadnekrimis.de
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.
Christine Lehmann
Die Lisa-Nerz-Serie bei Ariadne:
Vergeltung am Degerloch (Ariadne Krimi 1165)
Gaisburger Schlachthof (Ariadne Krimi 1167)
Pferdekuss (Ariadne Krimi 1171)
Harte Schule (Ariadne Krimi 1157)
Höhlenangst (Ariadne Krimi 1161)
Allmachtsdackel (Ariadne Krimi 1169)
Nachtkrater (Ariadne Krimi 1173)
Mit Teufelsg’walt (Ariadne Krimi 1177)
Deutsche Originalausgabe
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Lektorat & Satz: Iris Konopik
Umschlaggestaltung: Martin Grundmann,
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Druck und Bindung: CPI Moravia Books, Pohorelice
Printed in Czech Republic
Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier
ISBN: 978-3-88619-895-5
Zweite Auflage 2009
Prolog
Inzwischen ist alles anders. Der genetische Fingerabdruck hat die Ermittlungen revolutioniert. Am Tatort erscheint die KT in weißen Ganzkörperkondomen und sucht nach Haaren und Hautschuppen. Die Frage nach dem Alibi wird
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