Alles fuer den Junggesellenabschied
Hochzeitsnacht zu verzücken. Die Feier beginnt bereits am frühen Nachmittag und dauert mitunter bis spät in die Nacht. Unentbehrlich für die Hen-Night sind neben rosa Torte und rosa Girlanden, mit denen das Wohnzimmer der Brauteltern geschmückt wird, die aufwändig - ebenfalls in Rosa - verpackten Geschenke: Kochbücher, Babywäsche, Tipps zur Babypflege und Ähnliches, und obligatorisch ein Negligé. Die Hen-Night ist eine reine Frauenveranstaltung. Männern bleibt die Tür verschlossen.
Nicht zu verwechseln mit dem »Hennenabend« ist der Henna-Abend oder die Henna-Nacht, die bei den Muslimen gefeiert wird. Am Vorabend der Hochzeit trifft
sich die angehende Braut mit ihren weiblichen Verwandten und Freundinnen. Handflächen und Finger werden mit Henna rot gefärbt. Die Farbe Rot steht für die große Liebe, für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Das Thema des Abends ist der Abschied aus dem Elternhaus und von der Kindheit. Der Abschied darf und soll betrauert werden. Deshalb werden an diesem Abend traurige Lieder gesungen und Geschichten erzählt, die die Braut zum Weinen bringen. Sobald sie dann weint, wird alles unternommen, um sie wieder aufzuheitern. Im weiteren Verlauf des Abends wird die Atmosphäre zunehmend fröhlicher und nach einem guten Essen bei Musik und Tanz wird schließlich fröhlich in die Hochzeit hinein gefeiert.
In Deutschland wird der Abschied vom Junggesellendasein traditionell mit dem Polterabend begangen. Im Unterschied zu den vorher genannten Bräuchen wird der Polterabend von beiden Brautleuten gemeinsam ausgerichtet. Man trifft sich in fröhlicher Runde gemeinsam mit Verwandten, Freunden und Bekannten zu einer ausgelassenen Feier. Ursprünglich war der Termin für den Polterabend am Donnerstag oder Freitag, ein oder zwei Tage vor der kirchlichen Trauung. Heutzutage nimmt man es damit aber nicht mehr ganz so genau. Eine förmliche Einladung gibt es meist nicht und auch keine Kleiderordnung. Die Freunde werden lediglich über den Termin informiert und um Zu- oder Absage gebeten, damit man die Einkäufe planen kann. Der Verlauf des Polterabends ist fröhlich bis ausgelassen, Einlagen und Spiele sind eher die Ausnahme, reichlich Alkoholkonsum dagegen die Regel. Höhepunkt des Abends ist das Poltern. Dabei werden von den Gästen mitgebrachte Gegenstände aus Porzellan, Steingut oder Keramik auf den Boden geworfen und dabei zerbrochen. Anschließend
muss das Brautpaar die Scherben gemeinsam aufsammeln, um symbolisch zu demonstrieren, dass auch in der Ehe schwierige Aufgaben gemeinsam gemeistert werden können.
Hintergrund des Polterabends ist heutzutage das Sprichwort »Scherben bringen Glück«, das ursprünglich zwar etwas anderes bedeutete - als Scherben bezeichnete man früher Töpferwaren allgemein, nicht nur die zerbrochenen - aber im Laufe der Zeit umgedeutet wurde. Allerdings dürfen es keine Glasscherben sein und schon gar kein Spiegel, denn das bringt laut Aberglaube Pech. Wie alt die Tradition des Polterns genau ist und seit wann sie in Verbindung mit der Hochzeit steht, lässt sich nicht ohne weiteres ermitteln. Gleiches gilt für den Henna-Abend und auch für die Stag-Night beziehungsweise Hen-Night. Eines aber ist sicher: Die Tradition, kurz vor der Hochzeit ein freudiges Fest zu veranstalten, ist über alle Kulturkreise hinweg weit verbreitet. Warum also mit einer Tradition brechen, wenn sie sich so gut bewährt hat?
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt
Das Leben verläuft in verschiedenen Etappen, und jede dieser Etappen beginnt mit einem einschneidenden Erlebnis: Man lernt laufen, kommt in die Schule, tritt ins Berufsleben ein, heiratet … Am Ende einer Etappe gibt es dann ausreichend Grund zu feiern, weil man einen Lebensabschnitt erfolgreich hinter sich gebracht hat und nun etwas Neues beginnt. Und das Feiern hat durchaus seine positiven Seiten. Es gehört zu den Ritualen, auf die man am allerwenigsten verzichten
möchte, bietet eine Feier doch immer die Möglichkeit, Abstand vom Alltag zu nehmen und sich völlig losgelöst den Dingen hinzugeben, die da kommen mögen. Sieht man einmal davon ab, dass der nächste Morgen nach einer Junggesellenabschiedsparty oft sehr beschwerlich ist, bleibt einem auf lange Sicht etwas sehr Wertvolles: die Erinnerung. Es ist nun einmal so, dass die besonderen Erlebnisse am nachhaltigsten im Gedächtnis haften bleiben, und ausgelassene Feiern gehören ganz bestimmt dazu. Falls Sie also noch ein Argument benötigen, um den zukünftigen Ehemann
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