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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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Sie ging und ging. Anscheinend befand sie sich in einer wüstenhaften Einöde. Stundenlang, bis zur Erschöpfung, wanderte sie und hatte bis auf diese ersten seltsamen Wesen immer noch kein Zeichen von Leben entdeckt, und auch keine Spur von menschlicher Besiedlung.
    Sie setzte sich und musterte die Wüstenlandschaft. Die Büsche, die sie sah, wirkten vertraut, aber was wusste sie schon über Wüstenpflanzen? Nicht viel. Aber diese Tiere ließen ihr keine Ruhe und erinnerten sie an etwas, das sie schon einmal gesehen hatte; in einem Schulbuch oder vielleicht in einem Lehrbuch an der Universität. Aber über welches Fachgebiet?
    Als ihr endlich die Antwort aufging, traf sie Lynn wie ein Hammerschlag.

2
    Im Lauf der nächsten paar Tage zog sie weiter durch die Landschaft und erreichte schließlich einen Fluss, der kräftig durch das sonst ausgedörrte Terrain strömte. Das war eine große Hilfe, und sie beschloss, in der Nähe des Wassers zu bleiben. Sie würde in der Wüste so viel Nahrung sammeln, wie sie konnte, und das wunderbare, klare Nass aus dem Fluss trinken.
    Und dann, eines Tages, sah sie sie, zunächst aus einiger Entfernung. Eine Gruppe von einem halben Dutzend näherte sich dem Wasser. Sie versteckte sich hinter einem Felshaufen und beobachtete sie. Die Wesen gehörten einem Typus an, den sie mit graueneinflößender Gewissheit erkannte.
    Sie gingen aufrecht, auf zwei Beinen, und waren ungefähr einen Meter fünfundsechzig groß. Der größte Teil ihrer muskulösen Körper war mit Haar bewachsen. Ihre Züge sahen ihren eigenen und denen von Menschen, die sie kannte, nicht unähnlich, aber es waren keine Homo sapiens .
    Sie sah zu, wie sie Wasser tranken und gemächlich eine Stunde lang badeten. Die Wesen kommunizierten mit einer Mischung aus Grunzen und Pfiffen. Und dann verließen sie schließlich den Fluss und tappten an den unbekannten Ort, von dem sie gekommen waren, zurück.
    Dadurch, dass sie sie wiedererkannt hatte, begann sie zu verstehen, was passiert war. Um ihre Hypothese auf die Probe zu stellen, sah sie während der nächsten paar Nächte zu den Sternen auf und maß ihre Bewegungen, so gut sie konnte.
    Nach mehreren Nächten war sie sich sicher; entsetzt, aber sicher.
    Die Wesen, die sie am Fluss gesehen hatte, kamen in vielen Büchern über die menschliche Evolution, die sie in Harvard gelesen, und mehreren, die sie während ihrer neuesten Recherchen studiert hatte, an prominenter Stelle vor.
    Sie gehörten der ausgestorbenen menschlichen Unterart Homo neanderthalensis an.
    Diese Erkenntnis bestätigte auch, dass die gewaltigen bepelzten Wesen, die sie an jenem ersten Tag gesehen hatte, Riesenfaultiere gewesen waren; Tiere, die ebenfalls seit langer Zeit ausgestorben waren.
    Mit Astronomie kannte sie sich besser aus als mit Paläontologie, doch hatte sie nur dazu gedient, ihre Befürchtungen zu bestätigen.
    Der Nachthimmel blieb im Lauf der Zeit ziemlich gleich, doch über sehr lange Zeitspannen kam es doch zu kleinen Veränderungen, die sich sogar mit bloßem Auge beobachten ließen. Sie wusste, dass der Neandertaler vor Zehntausenden von Jahren ausgestorben war, aber das trug nicht dazu bei, sie auf die Schlussfolgerung vorzubereiten, die sie aus ihren Sternenbeobachtungen zog. Denn die Position der Sterne am Himmel war so, wie sie vor zweihunderttausend Jahren gewesen sein musste.
    Sie war tatsächlich in das Wurmloch geraten, aber statt die Struktur des Kosmos so zu verformen, dass die Anunnaki durch den Raum transportiert wurden, hatte es stattdessen Lynn in eine andere Zeit versetzt.
    Als sie über das Geschehene nachdachte, kamen ihr unwillkürlich Professor Travers’ Worte in den Sinn.
    »Ja«, hatte er gesagt, als sie ihn nach den Anunnaki ausgefragt hatten, »und fragen Sie mich nicht, wie sie auf diese Stufe der Evolution gelangt sind, denn das wissen sie selbst nicht. In einem Moment lebten auf der Erde noch andere Spezies der Gattung Homo , unter anderem ergaster, heidelbergensis, rudolfensis, habilis, neanderthalensis , und im nächsten haben wir den Homo sapiens sapiens , und zwar nicht nur körperlich, sondern auch geistig voll ausgebildet.«
    Und als sie am Flussufer saß und einmal mehr die Hand auf ihren Leib legte, in dem Matthew Adams’ Kind heranwuchs, begriff Evelyn Edwards endlich alles.

Danksagungen
    Ich möchte gern den folgenden Personen für ihre Hilfe auf dem Weg zur Veröffentlichung dieses Buchs danken: meinen Eltern, weil sie immer an mich geglaubt haben;

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