Alptraum zwischen den Welten - Teil 2
Er ist warm und weich und sein Fell ist wie Seide.”
Abwehrend streckte sie die Hände aus: “Um Gottes Willen nein”, rief sie entsetzt auf terranisch aus, “ich bin doch nicht lebensmüde.”
“Ach komm schon streichle ihn, er kann dir nichts tun ich halte ihn ja fest.”
“Nein, nein, nein! Komme mir nicht zu nahe ich schreie alle zusammen.”
Askany lachte schallend und legte das Tier vorsichtig in ein mit Watte ausgelegtes Terrarium. Sofort verkroch es sich und man konnte die Schlange von dem weißen Material nicht mehr unterscheiden.
“Hast du ihm den Namen gegeben?”
Er nickte und fixierte die Terranerin: “Ein schöner Name nicht wahr? Geh doch bitte schon vor in mein Büro, ich wasche mir nur noch die Hände. Dann stehe ich dir zur Verfügung.”
Sie nickte und betrat den anschließenden Raum den sich der Wissenschaftler als Büro eingerichtet hatte. Neugierig schaute sie sich um. Auf dem Schreibtisch ging es kunterbunt zu. Ein kleiner Bilderrahmen fiel ihr ins Auge und neugierig nahm sie ihn hoch und schaute verblüfft auf das Bild. Es war eine Aufnahme von ihr.
“Gefällt dir das Bild?” Fragte Askany, der plötzlich hinter ihr stand.
“Wo hast du dieses Foto her?”
Er grinste wie ein Junge über das ganze Gesicht: “Das ist mein Geheimnis. Setz dich bitte, wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.” Er schob die Papiere und Folien einfach zur Seite, nahm ihr die Blätter aus der Hand und breitete sie auf dem Tisch aus. Er überflog die Seiten kurz, dann fischte er aus dem Durcheinander seiner Papiere einen Block heraus. Zerstreut wie es schien, suchte er vergebens einen Stift in seinen Taschen.
Jenny hielt ihm ihren Magnetstift unter die Nase und meinte spöttisch: “Doch mehr ein Künstler als ein Zauberer.” Er dankte mit einem Lächeln und Jenny konnte nicht umhin, ebenfalls zu lächeln. Seit sie auf dem Schiff war hatte sie zwei- oder dreimal mit dem Yurge zusammengearbeitet. Ihre Befürchtung, dass er sie wieder bedrängen würde wie vor über zwei Jahren, als sie ihn bei Ombra kennen gelernt hatte, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Er benahm sich immer korrekt und zurückhaltend. Sie war sehr froh darüber, denn es erleichterte ihnen beiden das Leben.
“Wenn du ausgeträumt hast, kannst du mir die Zahlen der ersten Kolonne angeben”, meinte er spöttisch. Jenny schreckte auf und ihre Wangen überzog ein feines Rot. “Entschuldige”, murmelte sie verlegen und begann zu diktieren. Askany starrte ohne zu schreiben auf das Papier. Als die Terranerin das letzte Blatt sinken ließ und sagte: “Das war die letzte Reih”, nickte er nur und schrieb die Endzahl auf. Er war ein Zahlengenie und rechnete alles im Kopf aus.
“Warum lässt du dir das nicht vom Computer überspielen? Das geht doch schneller oder nicht?”
Askany schüttelte eigensinnig den Kopf: “Es würde auch nicht schneller gehen. Außerdem mag ich das nicht und zum anderen, bekäme ich dich dann überhaupt nicht zusehen. Ich arbeite lieber mit lebenden Wesen, als mit toten Maschinen und mit dir arbeite ich besonders gern.”
Irgendwie hat er ja recht dachte sie, laut aber sagte sie: “Nur mit Maschinen arbeiten, da wird man richtig Yurgescheu.”
“Sag ich doch”, lachte er und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Einige Minuten herrschte Schweigen. Jenny ordnete die Papiere und der Yurge betrachtete den gesenkten Kopf der Terranerin. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, war er von dieser Frau fasziniert. “Könntest du dir vorstellen mit mir zu schlafen?” Fragte er plötzlich und sah sie aufmerksam an.
“Askany fängst du schon wieder an. Ich habe dir doch schon so oft gesa...”
“Ich will von dir nicht hören was du schon oft zu mir gesagt hast, ich will eine Antwort auf meine Frage. Warum weichst du mir aus?”
“Nein das kann ich mir nicht vorstellen. Ist deine Frage damit beantwortet?”
“Du solltest es dir aber vorstellen. Ich bitte dich darum.”
“Du bist entweder verrückt oder so von dir überzeugt...”
Der Yurge beugte sich vor und schaute sie mit seinen grünen glitzernden Augen intensiv an: “Ja ich bin verrückt. Aber nach dir und ich fiebere dem Tag entgegen, da du endlich in meinen Armen liegst.”
“Jetzt reicht es aber”, rief sie erbost aus und erhob sich. “Sei froh dass ich das alles nicht ernst nehme.”
“Jenny das solltest du aber tun”, erwiderte er und erhob sich ebenfalls. “Findest du mich so hässlich und abstoßend?”
Sie
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