Als Lassiter die Furie zähmte
bist.«
Der Junge nickte. »Ich hab das in die Tat umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte.«
»Wie bist du mit Downey in Verbindung getreten, und wieso hat er dir vertraut?«
»Das Fenster seiner Zelle zeigte zum Hinterhof des Jails. Ich konnte mich in aller Ruhe mit ihm unterhalten. Ich sagte ihm, dass ich ihn rausholen würde, wenn er mir das Versteck seiner Beute verriet.«
»Und das hat er getan?«
Der Junge nickte. »Es war seine letzte Chance, das wusste er.«
»Musste er nicht befürchten, dass du dir das Geld holst und damit verschwindest?«
»Downey ist ein raffinierter Hund. Er hat auf seiner Flucht die Beute geteilt und an zwei verschiedenen Stellen vergraben. Er hat mir nur eine genannt, und mit seinem Banditengehirn hat er wohl darauf spekuliert, dass ich so gierig wäre, mir auch noch die zweite Hälfte unter den Nagel zu reißen. Ich bin also losgeritten und hab die eine Hälfte an der Stelle gefunden, die er mir genannt hat. Ich hab sie so versteckt, dass Downey sie nicht finden würde. Dann bin ich zurück und hab ihn aus dem Jail geholt. Es war nicht mal schwer. Der Deputy war so neugierig, die Hintertür zu öffnen, als ich draußen ein paar Geräusche verursachte. Ich hab ihm was über den Kopf gegeben, ehe er mich erkennen konnte.«
»Er hat noch deinen blonden Haarschopf gesehen, und Chaff hat daraus die richtigen Schlüsse gezogen, zumal er aus Las Vegas hörte, dass du dort nicht eingetroffen bist.«
»Dann hat er dich hinter Downey hergeschickt, wie?«
Lassiter schüttelte den Kopf. »Downey war ihm egal. Er will dich haben.« Er grinste breit. »Vielleicht will er dich zwingen, sein braves Töchterlein zu heiraten.«
Für einen Moment wurde der Lockenkopf blass, doch dann schüttelte er den Kopf. »Er hätte wissen müssen, dass ich die Beute zurückholen wollte«, murmelte er.
»Nun, du warst spurlos verschwunden. Was hättest du an seiner Stelle angenommen?«
»Zum Beispiel, dass Downey mich umgelegt hätte.« Er zog die Augenbrauen zusammen. »Wieso bist du hier aufgetaucht? Wie konntest du wissen, dass Downey im Madera Canyon Unterschlupf gesucht hat? Musstet ihr nicht damit rechnen, dass er längst mit seiner Beute über die Grenze verschwunden ist?«
»Er wurde vor ein paar Tagen in Tubac gesehen.«
McGregor nickte. »Er war zu geizig, die horrenden Preise von Coolidge für die Lebensmittel zu bezahlen. Deshalb ritt er hin und hat sich selbst versorgt.«
»Weißt du, wo Downey seine Hälfte hat? Das heißt, es können nur noch vierzigtausend Dollar sein, denn zehntausend hat er Coolidge in den Rachen schmeißen müssen.«
»Ich dachte, er hätte nur fünftausend gezahlt. Jedenfalls hat Downey das behauptet.«
»Die anderen fünftausend hat er dafür gezahlt, dass er ein Mädchen aus dem Madera Canyon mitnehmen kann.«
»Ja, davon hat er mir erzählt. Er muss ganz verrückt nach der Kleinen sein. Wo er seine Hälfte versteckt hat, weiß ich nicht, aber ich nehme an, dass er sie bei sich haben wird, wenn er morgen ein letztes Mal hierher kommt, um mir meine Hälfte abzunehmen oder mich umzulegen.«
»Du bist dir sicher darüber im Klaren, dass er dich so oder so umlegen würde, oder?«
Der Junge nickte. »Er hätte mich aber erst mal aus dem Schacht holen müssen, bevor ich ihm etwas verraten hätte. Irgendwas wäre mir dann vielleicht eingefallen.«
»Wie konnte es sein, dass er dich in dieses Loch stecken konnte?«
Er stieß einen leisen Fluch aus und sagte gepresst: »Er hat mich schon damals überrumpelt, als wir die zweite Hälfte seiner Beute ausgruben. Der Bastard hat mich mit einem Trick reingelegt. Als er in das Versteck griff, schrie er, dass ihn eine Schlange gebissen hätte. Ich hielt schon meinen Revolver in der Hand, weil ich ihm nicht traute. Doch dann trat auf einmal Schaum auf seine Lippen und er krümmte sich am Boden. Dann sah ich die Schlange aus dem Loch kriechen. Ich hasse Schlangen. Ich steckte den Revolver weg, holte mein Messer heraus und hieb der Schlange den Kopf ab. Im selben Moment erhielt ich einen Schlag auf den Kopf und es wurde dunkel um mich. Downey musste alles vorbereitet haben. Die Schlange war sicher eine harmlose Natter. Wie er den Schaum produziert hat, hat er mir nicht verraten. Als ich wieder zu mir kam, saß ich gefesselt auf dem Rücken meines Pintos und wir waren schon weit an Phoenix vorbei. In diesem Land ist es nicht schwer, Menschen auszuweichen, zumal Downey hauptsächlich in der Nacht ritt. Er hatte auch seinen
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