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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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sein.
    Kaum war er jedoch draußen, verspürte er ein Ziehen im Nacken und wusste, dass es der Anflug einer Gefahr war. Hatte es vielleicht etwas mit Edmond McGregor zu tun? Aber dann dachte er daran, dass er auch schon etwas gespürt hatte, bevor er in den dunklen Schlund geritten war.
    McGregor tauchte hinter ihm auf und blieb fünf Schritte hinter dem Wallach stehen. Er trug seinen Sattel auf der Schulter. Die Pferdedecke und das Zaumzeug hatte er am Hinterzwiesel festgeschnallt.
    »Ist was?«, zischte er.
    Im selben Moment sah Lassiter einen Alten mit verbeultem Schlapphut und schlotternder Kleidung hinter einem Felsvorsprung hervortreten. Er hielt eine Büffelflinte in den Fäusten, deren Mündung auf den großen Mann gerichtet war. Das Gesicht des Alten war von einem weißen Bart umwuchert, aus der eine rote Nase hervorstach.
    »Ich hab die Schnauze voll!«, keifte er. »Das ist mein Canyon! Was habt ihr Affen darin zu suchen? Wollt ihr mir mein Gold stehlen?«
    Jetzt wusste Lassiter, dass der Alte ihn schon bei seiner Ankunft am Canyon beobachtet haben musste. Und eine Ahnung stieg in ihm auf, wer dieser Mann war.
    »Wir werden deinen Canyon nie wieder betreten, Jonah Jackson«, sagte er, »das verspreche ich dir.«
    Dem Alten fiel die Kinnlade herunter. »Du kennst mich?«, krächzte er.
    »Ich soll dich vom Marshal Scott grüßen. Er sagte, du sollst auf deinen Skalp aufpassen. Marete treibt sich hier in der Gegend herum.«
    Der Alte kicherte. Er senkte den Lauf der Sharps und setzte sich auf den Reiter und den Mann hinter dem Wallach zu in Bewegung. Hinter ihm tauchte ein Maulesel auf, der mit Säcken hoch beladen war, und trottete hinter ihm her. Als er fünf Schritte vor Lassiter stehen blieb, legte er den Kopf schief und fragte: »Was ist mit dem Bastard, der mir den Canyon geklaut hat?«
    »Der kommt erst morgen wieder, Jackson. Wir warten hier auf ihn. Wir haben mit ihm noch eine Rechnung zu begleichen. Der wird keine Chance mehr haben, dir den Canyon und dein Gold zu stehlen.«
    Der Alte nickte. »Du siehst aus wie ein Mann, der sein Wort hält«, murmelte er. »Ich gehe jetzt in meinen Canyon. Wenn sich dort einer von euch noch mal sehen lässt, knalle ich ihn ab. Das ist ein Versprechen!«
    Lassiter lenkte seinen Wallach zehn Schritte zur Seite, um den Zugang zum dunklen Schlauch freizugeben. Er winkte McGregor zu, das Gleiche zu tun.
    Jonah Jackson wartete noch eine Weile, dann zischte er etwas, das den Maulesel veranlasste, sich in Bewegung zu setzen und auf die enge Schlucht zuzutrotten. Er selbst zog sich rückwärtsgehend zurück, die Sharps dabei unentwegt auf die beiden Männer gerichtet, die sich jedoch nicht rührten, bis der Alte in der schwarzen Schlucht nicht mehr zu sehen war.
    »Wer war das denn?«, fragte Edmond McGregor.
    »Du hast es gehört. Sein Name ist Jonah Jackson. Es heißt, dass er hier schon seit hundert Jahren nach Gold sucht. Er ist nicht ganz richtig im Kopf, deshalb lassen die Apachen ihn in Ruhe. Er war es, der Ray Downey in Tubac erkannt und der Marshal Scott erzählt hat, dass er Downey in dieser Gegend gesehen hat.«
    »Warum hat er den Canyon nie aufgesucht, wenn Downey wieder weggeritten ist? Er hätte mich aus dem Schacht rausholen könne.«
    »Keine Ahnung«, murmelte Lassiter. »Vielleicht hat er einen Riesenbammel vor Downey gehabt. Frag mich nicht, was im Kopf eines Verrückten vor sich geht. Kamm jetzt, wir müssen uns einen Platz suchen, von dem aus wir Ray Downey morgen rechtzeitig erkennen, um ihn zu schnappen, bevor er sich in den Canyon in Sicherheit bringen kann.«
    »Dort würde ihn der Alte mit der Sharps umpusten«, sagte der Blondschopf grinsend.
    »Du hast Downey schon einmal unterschätzt«, knurrte Lassiter und ritt los.
    Edmond McGregor protestierte nicht, sondern folgte ihm wortlos zu Fuß. Er war noch gut bei Kräften. Er musste sich im dunklen Schacht ständig in Bewegung gehalten haben.
    Irgendwie begann Lassiter dem Jungen zu vertrauen. Er hatte bisher noch nicht einmal gefordert, dass er ihm eine Waffe geben sollte.
    Er dachte: Es würde mich für ihn freuen, wenn er die Wahrheit gesagt und nichts anderes geplant hat, als Downey die Beute zu entreißen und ihn zurück nach Prescott zu bringen, wo man ihn aufhängen würde.
    ***
    Sie hatten eine ruhige Nacht gehabt. Ein paar Mal hatte sich der struppige Wallach gemeldet, aber nicht so eindringlich, dass Apachen in der Nähe zu vermuten waren.
    Lassiter hatte das Gefühl, kaum geschlafen zu

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