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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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auf dem Boden, der sich als Öffnung eines Schachts erwies. Nur schemenhaft war ein heller Fleck am Grund zu erkennen, der mindestens dreißig Fuß unter ihm liegen musste. Die Basaltwände des Schachts waren glatt wie poliert.
    Er beugte sich weiter vor und kniff die Augen zusammen, um mehr zu erkennen. Dann wusste er, dass der helle Fleck der blonde Haarschopf eines Mannes war.
    »Du bist nicht Downey«, hallte es von unten herauf.
    »Und wer bist du?«, fragte Lassiter zurück.
    »Musst du das wissen, um mich aus dem Loch zu holen?«
    »Klar, du könntest der Teufel sein.«
    Der Bursche stieß ein Lachen aus. »Verarschen kann ich mich allein, Mann! Hast du ein Lasso, mit dem du mich nach oben ziehen kannst?«
    »Sicher, aber erst, wenn ich weiß, wer du bist und weshalb Downey dich in dieses Loch gesteckt hat.«
    »Bist du Judd Coolidge?«
    Lassiter schwante allmählich etwas. Erst wollte er den Gedanken beiseiteschieben, doch dann starrte er auf den hellen Fleck des blonden Haarschopfs in der Tiefe.
    »Du hast Glück«, sagte Lassiter, »ich bin nicht Coolidge. Der kann nämlich keine Männer ausstehen, die für das Gesetz arbeiten – auch nicht, wenn sie die Seite gewechselt haben.«
    Es blieb still im Schacht. Nur das scharfe Atmen des Burschen war zu hören.
    Die Gedanken jagten sich hinter Lassiters Stirn. Was konnte es zu bedeuten haben, dass Ray Downey den Brigade-Sieben-Mann Edmond McGregor in diesem Loch gefangen hielt? Den einzigen Grund, den sich der große Mann vorstellen konnte, war, dass Downey etwas von McGregor haben wollte, das dieser nicht herausgab. Denn sonst hätte Downey den Mann längst gekillt. Und das, was McGregor hatte, konnte nur die Beute aus dem Banküberfall in Prescott sein – oder zumindest ein Teil der Beute, denn Downey hatte vor Coolidge ja angegeben, nur zehntausend Dollar zu haben.
    »Ich hole ein Seil, McGregor«, sagte er. »Es wird ein paar Minuten dauern, bis ich zurück bin. Hier liegt ein Sack mit Klapperschlangen. Weißt du, was das zu bedeuten hat?«
    Es dauerte eine Weile, bis er eine Antwort erhielt. »Du kennst meinen Namen?« Die Stimme war nur noch ein Krächzen. »Brigade Sieben?«
    »Du hast es erfasst, McGregor. Ich sollte dich dort unten in Loch lassen, denn ich hasse nichts mehr als Verräter.«
    »Ich bin kein Verräter, Mann! Hol mich raus, dann werde ich dir alles erklären. Die Klapperschlangen wollte Downey morgen zu mir in den Schacht werfen, wenn ich ihm nicht endlich verrate, wo ich meinen Teil der Beute versteckt habe.«
    »Deinen Teil?«
    »Mann, löcher mich nicht! Ich will hier raus. Wenn ich oben bin und wir diesen verdammten Canyon hinter uns gelassen haben, werde ich dir Rede und Antwort stehen! Sag mir lieber, ob mein Pferd noch oben steht.«
    »Ich hab keins gesehen, McGregor.«
    Der Blondschopf fluchte lästerlich.
    »Nur einen Sattel mit Decke und Zaumzeug.«
    »Schwarzes Leder?«
    »Könnte sein.«
    »Hol endlich das Seil, Mann!«
    Lassiter grinste schmal und wandte sich ab. Aufwärts ließ sich die Felswand besser bewältigen, und nach ein paar Minuten war er oben in der Höhle bei seinem Wallach. Er ging zu dem am Boden liegenden Sattel hinüber. Er war tatsächlich aus schwarzem Leder. Also musste er McGregor gehören. Er ging in die Knie und untersuchte ihn. Er hatte ein ziemlich großes, nach vor gebogenes Horn, das er kaum mit der Hand umspannen konnte. Er stieß einen leisen Pfiff aus, als er sah, dass die Pausche mit einem Messer aufgeschlitzt worden war, genau wie das Sattelkissen. Es sah aus, als hätte Downey vermutet, dass McGregor seinen Teil der Beute in seinem Sattel versteckt hatte.
    Er schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen und sich in Vermutungen zu ergehen. McGregor würde ihm alles erzählen müssen.
    Er erhob sich, löste das Lasso vom Sattelhorn es Wallachs und kehrte über das Felsband zurück in die Höhle. Er stellte die Winchester an der Felswand ab und sah sich nach etwas um, wo er das Lasso befestigen konnte, bevor er das andere Ende in den Schacht warf. Er fand einen Felsvorsprung, legte die Schlinge darum und zerrte sie fest. Dann ging er zum Loch und ließ das Seil hinab.
    Er hörte, wie der Blonde einen zufriedenen Laut ausstieß und rief: »Ich hab es! Zieh mich hoch!«
    »Ich hab das Seil hier oben festgebunden. Du kannst klettern.«
    »Mann, ich hab keine Kräfte mehr! Was Downey mir zu essen brachte, hätte kaum für ein Kind gereicht. Die Kletterei wird mich

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