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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Demonstranten zusammensetzte, eine gewisse Ausstrahlung verlieh. Der einzige weitere männliche Teilnehmer, ein exzentrisch ausstaffiertes Individuum, beobachtete gerade die Diskussion des Führungskomitees. Sein langer, ziemlich verschlissener Samtumhang und der breitkrempige Hut erinnerten mich an einen Charakter aus der Operette von Gilbert und Sullivan, die die Bewegung der Ästhetik und ihre kraftlosen Dichter verspottet. Als mein neugieriger Blick auf ihm ruhte, drehte er sich um und wandte sich mit affektierter, schriller Stimme an die Damen.
    »Wer ist dieser Bursche?« fragte ich. »Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    Ramses, der gelegentlich ein Gespür dafür besitzt, meine Gedanken erraten zu können, fing leise an zu singen. Ich erkannte eines der Musikstücke aus besagter Operette. »›Ein überaus tiefsinniger junger Mann, ein schmachtend blickender Mann, ein ultrapoetischer, superästhetischer, ungewöhnlicher junger Mann.‹«
    Ich mußte lachen. Miss Christabel warf mir einen mißbilligenden Blick zu. »Er ist Mrs. Markhams Bruder und ein vehementer Verfechter unserer Sache. Wenn Sie unseren früheren Zusammenkünften beigewohnt hätten, Mrs. Emerson, wären Ihnen diese Tatsachen bekannt.«
    Sie ließ mir nicht die Zeit, ihr zu erwidern, daß man mich zu keiner ihrer früheren Zusammenkünfte eingeladen hatte, sondern marschierte hochnäsig fort. Ich wußte, daß die junge Dame für ihre Schlagfertigkeit und ihren Sinn für Humor bekannt war. Letzterer schien ihr im Augenblick abhanden gekommen zu sein.
    »Ich glaube, sie wollen anfangen«, sagte Ramses. Nachdem sich eine ziemlich dürftige Prozession aufgereiht hatte, wurden die Transparente verteilt. Meines lautete: »Befreit die Opfer männlicher Unterdrückung!«
    Einige Schaulustige hatten sich eingefunden. Ein grobschlächtiger Mensch in der ersten Reihe funkelte mich an und rief: »Sie sollten besser zu Hause die Hosen Ihres Mannes waschen!« Ramses, der mir mit dem Transparent »Frauenwahlrecht SOFORT!« folgte, entgegnete laut und gewitzt: »Ich versichere Ihnen, Sir, die Hosen des Ehemannes dieser Frau brauchen eine Wäsche keineswegs so dringend wie die Ihre.«
    Wir schlenderten zum Eingangstor von Romers Haus. Es war verschlossen und wurde von zwei uniformierten, uns argwöhnisch beobachtenden Beamten bewacht. Hinter den gardinenverhangenen Fenstern des Hauses regte sich nichts. Es machte keineswegs den Anschein, als befände sich Mr. Romer in der Stimmung, eine Petition in Empfang zu nehmen.
    Als wir unsere Schritte verlangsamten, erschien Miss Christabel und wandte sich an Ramses. »Mr. Emerson«, sagte sie. »Wir zählen auf Sie!«
    »Natürlich«, meinte Ramses. »Und in welcher speziellen Hinsicht?«
    »Mrs. Markham ist bereit, unsere Petition zum Haus zu bringen. Wir Damen stürzen uns auf den Beamten an der linken Seite des Eingangstores und hindern ihn daran, sie aufzuhalten. Meinen Sie, Sie könnten den anderen Polizisten ablenken?«
    Ramses Augenbrauen schossen fragend nach oben. »Ablenken?« wiederholte er.
    »Selbstverständlich müssen Sie keine Gewalt anwenden. Lediglich den Weg für Mrs. Markham ebnen.« »Ich tue mein Bestes«, lautete die Antwort. »Großartig! Halten Sie sich bereit – sie kommen.« Das taten sie tatsächlich. Eine weibliche Schlachtfront steuerte Schulter an Schulter auf uns zu. Es waren schätzungsweise zwölf Frauen – offensichtlich der Führungszirkel. Die beiden Damen, die die Prozession anführten, waren groß und kräftig und trugen riesige Holztransparente mit frauenrechtlerischen Parolen. Beinahe verdeckt von ihren Staturen, nahm ich hinter ihnen einen riesigen, geschmackvoll mit Blumen und Federn geschmückten Hut wahr. Konnte die darunter verborgene Gestalt die berühmte Mrs. Markham sein, von der so viel abhing? Der Mann in dem Samtumhang, dessen Gesicht von seiner Hutkrempe verdeckt wurde, marschierte an ihrer Seite. Die einzige mir bekannte Person war Mrs. Pankhurst, die den Troß begleitete.
    Sie mäßigten ihren unerbittlichen Vormarsch weder für die Beamten noch für ihre Sympathisanten; als sie an mir vorbeizogen, sah ich mich gezwungen, hastig einen Schritt zurückzutreten. Als Christabel mit vor Aufregung gerötetem Gesicht »Jetzt« rief, umringten die Demonstranten den völlig überraschten Beamten am linken Torflügel. Ich hörte ein Krachen und einen gellenden Schrei, als eines der Holztransparente auf seinem behelmten Schädel landete.
    Sein Kollege brüllte: »Jetzt

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