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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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eilig, aus dem nassen Kellerloch zu kommen.
    „Charles, wir gehen! Die Sache, die wir uns da ausgedacht hatten, könnte sehr kitzlig für uns werden!“ Schon drehte er sich um und verschwand durch die Tür.
    „Damned! — Dann eben später“, grunzte sein Komplice ärgerlich und zottelte hinterher. An der Tür aber konnte er es nicht mehr für sich behalten. Sein aufgespeicherter Groll war zu groß, daß er ihn allein hätte schlucken können.
    Mit funkelnden Augen und erhobener Faust zischte er den Doktor an: „Mister Landesverräter! — Eines will ich dir noch sagen. Entscheidet sich der Chef gegen dich, hole ich das heute Versäumte nach. Und zwar mit Zins und Zinseszinsen! — Denke daran!“
    Mit diesen Prophezeiungen, die bald wahr werden sollten, trabte der Boxer aus dem düsteren Verlies. Zurück blieb ein nachdenklicher Mann, der eine saubere Zuchthauszelle auf Dartmoor mit einem widerlichen Rattenloch getauscht hatte.
    Nachdem das Knarren des Schlüssels im Türschloß und das Klirren des eisernen Riegels verklungen waren, trat wieder eine tiefe, bedrückende Stille ein . . .
     
    6
     
    Schon zwei Tage später flatterte auf Danny Horneys Schreibtisch in J. H. Trillhores Modehaus folgendes Telegramm seines Chefs: „Lassen Sie für kommende Saison nachstehend aufgeführte Modelle anfertigen:
    2 X Dover =12,50 / 6 X Bristol =20,80 / 1 X Oxford = 80,75/ 12 X Lancaster = 50,20 / 5 X Harrogate = 35,25 . . .
    Eine lange Liste von weiteren Modellzeichnungen folgte. Sofort machte sich Horney an die Entschlüsselung des wie ein gewöhnliches Telegramm aussehenden Zustellungsschreibens. Es dauerte nur wenige Minuten, und Danny Homey hatte den neuen Befehl des geheimnisvollen Chefs im Klartext vor sich liegen: „Treibstoff erprobt, phantastisch! Benötigen umgehend Formel der Behälterlegierung! Eigene Metalle halten Druck nicht aus. Zeit: zwei Tage! J. H. T.“
    Unzweideutig lagen die Buchstaben vor den bestürzten Augen Danny Horneys.
    Zwei, drei Minuten starrte er finster vor sich hin. Damned! Der Mann hatte gut reden. Zwei Tage! — Wie sollte er es in dieser kurzen Zeit schaffen? Auch Anthony Challis konnte es nicht erreichen, innerhalb dieser Frist das Verlangte herbeizuschaffen. Was tun? Nun, er war ja nicht der einzige, dem dieser Befehl galt. Pat Folker hatte ebenfalls mit zu entscheiden. Er mußte Pat Folker verständigen. Hastig drehte Danny Horney die Nummer des Alhambra Clubs ein. Als sich Pat Folker meldete, dämpfte er seine hohe Stimme zu einem leisen Flüstern: „Hallo, old boy! Bist du selbst am Apparat?“
    „Well! Warum bist du so aufgeregt, friend,“ klang es fragend aus der Leitung.
    „Ist da etwas schiefgegangen bei dir?“
    „No, noch nicht. Aber ich fürchte, es wird bald etwas passieren.“
    „Warum?“
    „H. T. hat einen neuen Auftrag für uns. Es wäre weiter nicht tragisch, wenn er uns nicht eine Frist von nur zwei Tagen gesetzt hätte. Diese Zeit reicht nicht aus, um bei der Angelegenheit wohlüberlegte Vorbereitungen zu treffen.“
    „Wenn die Zeit nicht ausreicht, Danny, müssen wir es diesmal eben mit Gewalt versuchen. Sag, was meinst du dazu?“
    Einen Augenblick trat zwischen den beiden Gangstem eine Pause ein. Danny Horney überlegte kalt den Vorschlag seines Komplicen.
    „Werden uns alle zusammensetzen und die Sache durchsprechen müssen“, meinte er auf Pat Folkers Vorschlag eingehend.
    „Okay! Und wann?“
    „Sagen wir, heute Abend gegen acht Uhr im Clubzimmer.“
    „All right, Danny! Eh, noch etwas! Bringe die Shannon mit, sie soll endlich erfahren, warum sie so leicht 'ne Masse Geld bei uns verdient. Werden sie dabei brauchen können. Eine Frau im Wagen hat immer etwas Harmloses an sich.“
    „Geht klar, Pat! Dann bis heute Abend.“
    So kam es, daß Beatrice Shannon an diesem Abend zum ersten Male den feudalen Alhambra-Club in Corams-Fields besuchte. Als Danny Horney in der Eigenschaft des Chefs ihr am Spätnachmittag die Anweisung gab, sich für den Abend frei zu halten und einige Sachen des Hauses in seinen Wagen zu legen, glaubte sie zunächst, es handelte sich um eine Art Modeschau, die sie in dem Club vorzuführen hätten; doch dann erschien der hohe Chef erst weit nach Geschäftsschluß wieder auf der Bildfläche. Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt allein in dem Geschäft. Ihre Kolleginnen hatten bereits das Haus verlassen und sie wegen ihres Sonderauftrages gehänselt. Als Danny Horney Beatric Shannon gegenübertrat, schien er nervös und gereizt

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