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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Challis bestelltes Kleid  aus J. H. Trillhores Modesalon. Ich habe nur den Auftrag, es bei Mister Challis abzuliefern. Mehr nicht!“
    „Yes, das wird wohl gehen! Ich fahre Sie zunächst bis zum ersten Posten. Einer der Männer wird Sie von dort bis zu Mister Challis Wohnung begleiten. Die Wohnungen der Herren liegen ja immerhin noch nicht in dem Gebiet, das von uns Sterblichen nicht betreten werden darf.“
    Schon setzten sich die Räder des Cabs in Bewegung, und kriechend schob sich der Wagen über die Ivy-Road in Richtung Gladstone-Park. Sie mochten sich etwa zwanzig Minuten durch den dichten Nebel vorgetastet haben, als Beatrice Shannon zu beiden Seiten der Fahrbahn große Warnschilder bemerkte.
    „Attention! Curtain zone — 500 Yards!“ prangten ihr die riesigen Lettern entgegen. Gleich danach bemerkte sie, daß das Fahrzeug abgebremst wurde.
    „Stop!“ leuchtete vor ihnen ein rotes Licht auf. Der Wagen hielt unmittelbar vor einer rot=weiß gestreiften Schranke, die ihnen den Weg verlegte.
    „So, Miß! Jetzt kann ich Ihnen nicht mehr weiterhelfen. Sie müssen schon selbst mit den Boys verhandeln“, wandte sich der Fahrer an Beatrice Shannon und riegelte gleichzeitig von innen den Schlag auf.
    „Thanks! Warten Sie bitte, ich möchte wieder zurück zur Station.“
    „Okay!“
    Mit kleinen festen Schritten ging Beatrice Shannon auf die Posten zu, die mit neugierigen Blicken das große Paket unter ihrem Arm betrachteten.
    „Gehen Sie drüben hinein!“ wies einer der Männer auf das am Straßenrand stehende Wachhaus. Fröstelnd betrat sie den niedrigen Steinbau und blieb an einer Barriere stehen. Während sie ihr Anliegen vorbrachte, glitten ihre Augen ängstlich an den Wänden der Wachstube entlang. Ein wahres Waffenarsenal hing dort fein säuberlich Stück für Stück. Neuzeitliche Maschinenpistolen blinkten gefährlich mit mattglänzenden Läufen. Noch brauchte sie sich nicht vor diesen todbringenden Werkzeugen zu fürchten. Inzwischen hatte der diensttuende Postenführer bei Anthony Challis angeläutet und von diesem die Bestätigung erhalten, daß es mit dem Kleid seine Richtigkeit habe.
    „Schön, Miß! — Ich will nur noch meiner Pflicht genügen und das Paket einer kurzen Kontrolle unterziehen“, wandte sich der Mann danach schmunzelnd an Beatrice Shannon. Das Gespräch mit Anthony Challis schien sein anfängliches Mißtrauen beseitigt zu haben, denn sein finsterer Blick hatte sich aufgehellt und wirkte jetzt beinahe freundlich. Dennoch nahm er seine Aufgabe sehr genau. Nicht nur das Kleid holte er aus dem Karton heraus, sondern auch das Seidenpapier und den Karton selbst nahm er genaustens in Augenschein. Er fand nichts, was vielleicht seinen erneuten Argwohn erregt hätte. Als Beatrice Shannon das Modellkleid wieder sorgfältig einzupacken begann, hingen die Augen des Postenführers wie fasziniert an der schlanken Gestalt Beatrice Shannons, und da er sich unbeobachtet fühlte, konn= te er sich eines Stoßseufzers nicht enthalten: „Well, Miß! Einen Freund wie Mister Challis müßte man haben und dazu die Tochter Professor Rashleigh sein, dann bekäme so ein hübsches Girl wie Sie auch solch ein teures Ding geschenkt.“
    „Ah! — Miß Rashleigh wird die Trägerin dieses Modells“, gab sie gedankenverloren zurück.
    „Yes, Miß! So ist es eben im Leben! Leute, die sich selbst so tolle Sachen kaufen könnten, bekommen sie obendrein geschenkt. Und Sie...“
    „Lassen Sie mal“, wehrte sie ab, indem sie die Schnüre des Paketes zusammenzog.
    „Was nicht ist, kann ja noch werden!“
    Damit drehte sie sich um und wollte den Raum verlassen.
    „Einen Augenblick noch!“ wurde sie von dem Manne noch einmal zurückgerufen.
    „Nur noch eine kleine Formalität. — Jeder Besucher, der die äußere Absperrung betritt, wird registriert. Name, wann betreten, wann wieder verlassen und so! Please, wollen Sie mir Ihren Namen sagen, damit ich ihn hier in diese Besucherkladde eintragen kann?“
    Einen winzigen Herzschlag lang stockte ihr Atem. Sollte sie ihren wirklichen Namen nennen? Würde der Mann nicht bei ihrem Namen irgendwelche Rückschlüsse ziehen? — Wieder kam ihr der Name Shannon wie ein Fluch vor, der auf ihr lastete.
    Dennoch entschloß sie sich, bei der Wahrheit zu bleiben.
    „Beatrice Shannon für Upper-Engineer Anthony Challis“, murmelte der Postenführer wiederholend und trug beide Namen in das Buch ein.
    Ihm schien der Name nichts zu besagen, denn keinen Moment hatte er

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