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An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry

Titel: An Alle! Gesucht wird Mörder... Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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begleitete, traf Beatrice Shannon hart.
    Noch einmal riß sie sich zusammen. Ganz gleich, was danach aus ihr werden würde. Sie mußte diesen Bestien ihre Verachtung ins Gesicht schleudern:
    „Ihr seid ausnahmslos niederträchtige, gemeine Gangster und verdient es nicht anders, als noch in dieser Stunde an den Galgen zu kommen. — Wäre ich nur ein Mann wie ihr, ich würde mit den bloßen Händen zu verhindern versuchen, daß dieses Verbrechen geschieht!“
    Während die anderen nur lächelnd ihre Zähne zeigten, duckte sich Pat Folker, als habe er durch die Worte Beatrice Shannons einen schmerzhaften Schlag ins Ge= sicht erhalten. Sein Körper spannte sich, und es sah aus, als wollte er sie maßregeln. Die kalten Katzenaugen Pat Folkers sogen sich förmlich an dem Gesicht der Frau fest.
    Da, plötzlich entspannte sich seine Haltung. Sein Körper rutschte wieder ganz in den Sessel hinein. Eine gefährliche Idee war ihm gekommen . . .
    Mitten in der knisternden Spannung, mit der sie alle das stumme Duell dieser ungleichen Menschen verfolgt hatten, brachen sich schabende Geräusche.
    Langsam zog Pat Folker eine Lade seines Schreibtisches auf. Seine rechte Hand fuhr ohne Hast hinein. Unter dem keuchenden Atem der Anwesenden kam eine kurzläufige Pistole zum Vorschein . . .
    Wie gebannt hingen alle Augenpaare an dem mattglänzenden Metall. Beatrice Shannon fühlte ihr Blut durch die Adern rauschen. Kleine Punkte begannen vor ihren Augen zu tanzen. . .
    Der Ausbruch einer Katastrophe schien bevorzustehen.
    Ratschend riß Pat Folker den Schlitten der Waffe zurück und ließ ihn wieder vorschnellen. Alle sahen es. Eine Patrone befand sich im Lauf. Mit zusammengekniffenen Brauen und stechenden Blicken drehte er langsam seinen Kopf. Als seine Augen die schweratmende Frau erfaßt hatten, hob sich der Lauf der todbringenden Waffe . . .
    „Da!“
    Die geladene Waffe rutschte über den Schreibtisch und blieb keinen halben Meter mehr vor Beatrice Shannon liegen.
    „Sie brauchen Ihre Samtpfötchen nicht zu beschmutzen, Madam! Nehmen Sie die Waffe, sie ist geladen. Alle, auch Sie haben es gesehen.“
    „Pat Folker ist verrückt geworden!“ durchzuckte es die Hirne der anderen. „Er spielt mit dem Feuer, und wir werden uns daran verbrennen!“
    Eine lastende, unheimliche Ruhe herrschte in dem Raum . . .
    Mit einem Stöhnen nahm Beatrice die Pistole und ließ sie fallen. Dumpf schlug sie auf den Boden auf. Beatrice war am Ende!
    Es begann sich alles vor ihren Augen zu drehen. Pat Folker, der bestialische Anführer dieser Bande, das Zimmer — und schließlich auch der Boden unter ihr. Beatrice wurde ohnmächtig.
    „So, Boys! Mit der haben wir von nun an keine Schwierigkeiten mehr“, meinte Pat Folker prahlerisch zu seinen immer noch blutschwitzenden Komplicen.
    „Goddam, Pat! — War das Affentheater unbedingt nötig gewesen? Sie war doch ohnehin schon klein“, knurrte ihm einer der Gauner entgegen.
    Pat Folker ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Im Gegenteil. Während Danny Horney mit einem anderen Schurken die ohnmächtig gewordene Beatrice Shannon in ein Nebenzimmer trug, tönte er überheblich: „Boys! No, ihr versteht nicht viel von der Kunst der Psychologie! Menschen vom Schlage dieser kleinen Katze muß1 man kneten, dann fressen sie einem später aus der Hand. Glaubt mir, solange dieses Biest noch einen Funken Hoffnung in sich trug, sich irgendwie noch von uns lösen zu können, solange war sie eine Gefahr für uns. Jetzt aber nicht mehr!“
    „Und wenn sie die Nerven besessen hätte, das Ding loszudrücken? Äh, was denn? Damned, wir hätten dabei ganz dumm geschaut und später einige niedliche Löcher in unseren Westen gehabt“, schnaufte der Mann, immer noch unter der Wirkung des von Pat Folker inszenierten Schauspiels stehend.
    „Idiot!“ meinte Pat Folker verächtlich.
    „Hältst du mich wirklich für so naiv, daß ich der Katze eine schußbereite Waffe in den Schoß lege, damit sie uns wie die Kaninchen abschießen kann?“
    Erstaunt riß der Angesprochene seine Augen auf. Langsam fiel bei ihm der Groschen, und als Pat Folker meckernd losbrüllte und sich vor Lachen den Leib hielt, wußte er Bescheid.
    Pat Folker hatte es verstanden, alle Anwesenden zu bluffen. Er hatte zwar die Pistole durchgeladen, aber weder Beatrice Shannon noch die anderen, auch er nicht, hatten in ihrer Aufregung bemerkt, daß Pat Folker sofort nach dem Durchladen die Doppelsicherung an der Waffe betätigt hatte. — Es konnte

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