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An den Rändern der Zeit (German Edition)

An den Rändern der Zeit (German Edition)

Titel: An den Rändern der Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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– und ich bin ein Teil von dir, B.C. Und du wusstest es. Du wolltest es nur nicht wahrhaben.“
    Lara schwieg. Tief in ihr meldete sich THE MASTER zu Wort, und sie hätte fast aufgeschrien. Nicht gerade klassisch oder ausgefeilt, dein Plädoyer, aber nicht übel. Scharf wie dein Schwert. – Übrigens gefällt es mir recht gut in dir drin.
    B.C. starrte Lara an. ein verblüfftes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Du bist der Teil von mir, der in das Spiel eingegangen ist.“
    Lara grinste und faltete beide Hände über dem Bauch. „Und mehr als das. Ich nahm zuerst die Form einer computererzeugten Heldin an, aber auch ich hatte die Fähigkeit, mich weiterzuentwickeln. Unabhängig von dir. Doch eines Tages erschien dieser fremde Text.“
    „Meine Botschaft, aus meinem Unterbewusstsein“, sagte B.C., „wie viele Worte hatte sie?“
    Lara zögerte.
    „24“, antwortete THE MASTER prompt, und B.C. holte tief Luft. „Die Hexenzahl. Es stimmt.“
    Laras Grinsen vertiefte sich. Das war typisch SIE – Beweise und ihre spezielle überentwickelte Art der Logik. SIE ist was SIE ist … und Lara erzählte weiter, erzählte vom Dicken, von Baby und all den anderen, von den 64 Ebenen, von der Blauen Eminenz und vom Meister, schilderte all die phantastischen Abenteuer und sprach feurig von Freundschaft und Treue, die zwischen den Figuren entstanden war („… ich benannte die Hall of Records um in ‚Rumpelkammer der Rekorde‘, und darin stand der Dicke ganz zuoberst, als der beste Freund – Schluss mit all den langweiligen Kampf- und Tötungsrekorden, das Spiel war ohnehin intelligenter angelegt, aber niemand hatte je sein Potenzial ausgeschöpft …“), und B.C. lauschte ebenso gebannt wie Dymekon, der unwillkürlich näher an die Drei herankroch, begleitet von der Katze.
     

Abschnitt 23
     
    Lara erzählte, und sie fühlte sich großartig.
    Seitdem du wieder mit mir sprichst, mein guter MASTER.
    Einigkeit macht stark, Lara. Beende nun denen ergreifenden Vortrag mit einer letzten ganzheitlichen Erkenntnis.
    „Und als ich ging“, schloss Lara, „kurz ehe ich den Bewusstseinssprung tat, wusste ich, dass die Omeganer doch Seelen haben. Meine Welt braucht Zeit. Sie hat sie sich verdient. Zeit ist nur eine Möglichkeit. Wer über sie verfügt, ist am Leben.“
    Sie schwieg erschöpft und atemlos, und sie traute ihren Augen kaum, als B.C. den uralten Mann näher heranwinkte. Er verharrte scheu am Rand des Kreises.
    „Komm zu uns, Dymekon. Wirf nur vorher die Spritze weg.“
    Er tat es, lächelnd. Und die Katze streckte sich über drei Körper hinweg aus, berührte B.C., Casimiria, Dymekon. Zwei dieser drei Herzen schlugen nur noch schwach.
    „Die wunderbarste Geschichte, die ich je hörte“, sagte B.C. „Doch was nun? Die Fragen der Zeit sind schwer verständlich.“
    „Lösung der Konstanten X. Das ist dein Problem – du hasst den Zug, liebst ihn, lässt ihn aber nicht los. Tue es jetzt. Löse das Paradoxon. Gib die X-Konstante frei“, antwortete Lara mit der Stimme des MASTERS.
     
    In diesem Moment erloschen die Monitore.
    Varian griff wie in Zeitlupe nach den Videobändern. Er wusste nicht genau, warum er sie mitnahm.
    Er fühlte sich innerlich leer und wie tot.
     

Abschnitt 24
     
    Sehr langsam nahm B.C. die Sonnenbrille abermals ab, und ihre Augen funkelten schöner denn je.
    „Die Augenweltler sind taub, aber nicht tot. Sie könnten hören, wenn die Stimme der Liebe sie erreichen würde. Sie verschuldeten ihr Unglück selbst, aber noch ist Zeit“, sagte Lara.
    „Dann brauchen sie ein Zeichen“, erwiderte B.C. Sie ergriff Laras Hand … ihr anderer Arm umfasste Casimiria, ihre langen Finger berührten die Katze, deren Schwanz wiederum auf Dymekons Händen lag …
    „Ich liebe das Erfinden. Nur das löst mein Problem. Es wird Zeit, dass auch das AMT verschwindet.“
    Casimiria spürte, wie sie selbst entschwand, aber ihr sich auflösendes Bewusstsein nahm wahr, was um sie herum passierte – das war B.C.s Macht, das war es, was sie schon so oft vollbracht hatte, aber es war noch nie zuvor so wunderbar gewesen –
    … und auch Dymekon fühlte es, während er lautlos mit der Katze sprach. „Ist es so weit, du Königin der Zeit?“
    Die Katze schnurrte. Und er sah in ihre Augen und sah DIE STUNDE darin. DIE MINUTE. DIE SEKUNDE.
    Jetzt, dachte die Katze. Es ist soweit.
    Sein uraltes schwaches Herz schlug noch einen kleinen Wirbel und stand dann still.
    Lara zitterte vor Erregung. Sie

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