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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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bewerkstelligt er das?“
    „Da gibt es zwei Methoden: die Suche von Hand und die Suche mittels Maschinen. Er kann entweder beide oder auch nur eine zu Rate ziehen. Das wird ihm und seiner Diskretion überlassen.“
    „Wie geht die Suche von Hand vonstatten?“
    „Der Prüfer sieht alle betreffenden Aktenablagen durch. Wir nennen diese Aktenberge ‚Schuhe’. Manche dieser Ablagen sind außerordentlich umfangreich und gehen weit über das hinaus, was wir in den der Öffentlichkeit üblicherweise zugänglichen Speichern haben.“
    „Und die Maschinensuche?“
    „Die wird einfach von einem Computer erledigt. Der Prüfer kann mehrere Schlüsselworte eingeben, wie etwa ‚Polyamid’, ‚elektrische Leitfähigkeit’ und so fort, und dann abwarten, was der Computer dazu aus den Speichern zutage fördert.“
    „Was findet denn im allgemeinen Eingang in die Datenspeicher des Patentamtes?“
    „Oh, das Spektrum ist ausgesprochen breit. Wir haben Verbindungen zu allen Patentämtern der ganzen Welt. Außerdem werden alle wichtigen Zeitschriften archiviert.“
    „Haben Sie schon Berichte über Fausts Datenbank gesehen?“
    „Ja.“
    „Wie schneidet der Computer des Patentamtes im Vergleich zur Speicherkapazität Fausts ab?“
    Der Kommissionär zuckte die Achseln. „Darüber haben wir bereits Nachforschungen angestellt. Nach unseren Schätzungen können wir etwa ein Drittel der Technologie erfassen, und es dauert zehn Monate, bis wir das alles eingespeichert haben. Faust dagegen arbeitet ohne Zeitverlust.“
    „Bitte erklären Sie das, Mr. Flagman.“
    „Nun, das Budget für technische Magazine, das dem Patentamt zur Verfügung steht, erlaubt es uns, nur etwa ein Drittel aller Magazine zu archivieren, die Faust zugänglich sind.“
    „Und was ist mit dem Zeitverlust? Wollen Sie damit sagen, das Patentamt benötigt zehn Monate, um Daten aus einem gegebenen Magazin in den Computer zu bekommen?“
    „Ja. Das wird von einer Gruppe professioneller Programmierer erledigt. Sie lesen die Journale, transformieren alles, was ihnen wichtig erscheint, auf Magnetkarten und geben es von dort in die Computer der Datenspeicheranlage. Faust dagegen hat ein eingebautes Lesegerät. Er durchforscht die Literatur elektronisch und kann demzufolge augenblicklich an die Informationen gelangen.“
    „ Er , Mr. Flagman?“
    „Ich habe bildlich gesprochen, Mr. Thomas.“
    „Kann das Patentamt kein elektronisches Lesegerät installieren lassen?“
    „Wir haben uns schon darum gekümmert. Aber so etwas kann man nicht einfach von der Stange kaufen. Ein Lesegerät, speziell entwickelt und entworfen für die Computer des Patentamtes, würde zehn Millionen Dollar kosten. Wir haben in den zurückliegenden Budgetforderungen immer wieder um dieses Geld nachgesucht, aber bisher konnte der Kongreß die Mittel dafür leider nicht zur Verfügung stellen.“
    „In welchem Jahr wurde die erste Erfindung von Mr. Morissey zur Eintragung gebracht?“
    „Wie unsere Aufzeichnungen zeigen, im Jahre 2003.“
    „Unterzeichnete Mr. Morissey den Antrag selbst, oder tat dies sein Rechtsnachfolger, Mr. Kull?“
    „Mr. Morissey unterzeichnete selbst.“
    „Hatte er die Erfindung unter Zuhilfenahme von Faust gemacht?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Wann begann Mr. Kull damit, als Verwalter für Mr. Morissey zu unterzeichnen?“
    Der Kommissionär durchforschte seine Unterlagen. „2005.“
    „Wie viele Patentanträge unterschrieb Mr. Kull in diesem Jahr als Mr. Morisseys Verwalter?“
    „Sechsundneunzig.“
    „Und wie viele letztes Jahr?“
    „Ungefähr zwanzigtausend.“
    „Wie viele Patente wurden insgesamt im letzten Jahr beantragt?“
    „Zwanzigtausendfünfhundert.“
    „Zwanzigtausendfünfhundert. Also hat er insgesamt siebenundneunzig Prozent aller eingegangenen Patente des letzten Jahres unterschrieben?“
    „Ja.“
    „Mr. Flagman, hatten Sie Gelegenheit, sich mit anderen Patentämtern über diesen Punkt zu unterhalten? Damit meine ich, ist es auch bei anderen Patentämtern so, daß Universal Patents die meisten Patentanträge stellt, die registriert werden?“
    „Ja. Es ist etwa überall dasselbe, zumindest in Ländern, die ein ähnliches Patentsystem haben.“ Er betrachtet seine Notizen. „In Japan werden 90 % aller Patentanträge von Universal Patents eingebracht, in Westdeutschland 95 Prozent, in England 94 Prozent …“
    Ordway erhob sich. „Euer Ehren, ich erhebe gegen diese Art der Befragung Einspruch. Die Prozentzahlen der

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