Dangerous Liaison
Dangerous Liaison
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht betrachtete Robin Sazuke das vor ihm aufragende kleine, spitzgiebelige Haus, dessen hellgelbe Fassade im Sonnenlicht strahlte.
Der vom Meer wehende, leichte Wind spielte in seinen über schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und blähte die Daunenjacke leicht auf.
‚Mein Haus’, dachte er stolz und beobachtete die Möbelpacker, die gerade das letzte Möbelstück ins Haus trugen.
Zu den Füßen des jungen Mannes saß Savage, sein Mischlingshund, den er sich gestern aus dem Tierheim geholt hatte, nachdem sie sich einige Wochen lang angefreundet hatten. Erwartungsvoll schaute der Hund zu seinem neuen Herrchen auf, seine dunklen Augen ruhten auf ihm, der Schwanz lag um den schlanken Körper. Auch er schien es kaum erwarten zu können, endlich das neue Heim zu inspizieren.
Robin war froh darüber, dass es mit dem Kauf geklappt hatte, denn schon bei seinem ersten Strandspaziergang in dieser Gegend hatte er sich sofort in dieses Haus verliebt.
Das neue Domizil lag am Ende eines langen Strandes, der als Privatbesitz galt. Zunächst denkend, dass das kleine Häuschen unerschwinglich für ihn sei, hatte er mit Überraschung den Preis gehört, den der Makler für das Anwesen verlangte.
In einem ausführlichen Gespräch wurde er darüber aufgeklärt, dass das Haus einfach zu einsam lag und über keinen Keller verfügte, etwas, das viele Interessenten abschreckte.
Die nächsten Geschäfte lagen eine halbe Autostunde entfernt, zu weit für die meisten. Jedoch nicht zu weit für ihn, denn Einsamkeit war genau das, was er suchte und wollte. Er wollte keinen Menschenmassen um sich herum haben, er wollte seine Ruhe.
Das Haus war einfach perfekt für ihn und seine Absicht, der Welt den Rücken zu kehren. Und der geringe Preis hatte für den jungen Mann noch einen weiteren Vorteil: Er brauchte keinen allzu großen Kredit aufzunehmen, um das Haus zu bezahlen. Seine gesamten Rücklagen waren für den Kauf und die ersten Möbel, die er unbedingt brauchte, draufgegangen, doch das war ihm die Sache wert gewesen. Hier, fernab von der Großstadt und anderen Menschen, fühlte er sich endlich frei und konnte wieder durchatmen. Hier brauchte er keine Angst zu haben, Menschen über den Weg zu laufen, denen er nie wieder zu begegnen gedachte. Hier konnte er wieder lernen, er selbst zu sein.
Langsam, mit dem Hund an seiner Seite, ging Robin auf die Vordertür zu, reichte den Männern von der Möbelfirma noch ein großzügiges Trinkgeld und trat dann durch die Eingangstüre. Er befand sich sofort in dem großen, geräumigen Wohnzimmer. Der helle Teppich passte hervorragend zu der Couchgarnitur in Terrakottafarben, die die gesamte Breitseite einnahm und zum Ausruhen förmlich einlud. Gegenüber stand der Fernseher und die kleine Stereoanlage, die er jedoch kaum benutzen würde, denn er hörte nur selten Musik. Links an der Wand stand sein PC und wartete darauf, von ihm angeschlossen und in Betrieb genommen zu werden. Einige Landschaftsbilder an der in einem hellen, freundlichen Orange gestrichenen Wand gaben dem Wohnzimmer bereits jetzt ein gemütliches Flair.
Von dem Wohnzimmer aus führte eine Tür in die kleine Küche, die er mit Mikrowelle, Herd und Spülmaschine vollständig von dem Vorbesitzer übernommen hatte. Wenig Geschirr stand in den Schränken, doch nach und nach würde er alles kaufen, was er benötigte. Erst einmal war Sparen angesagt.
Ging man vom Wohnzimmer aus zu der Treppe, die in den ersten Stock hinaufführte, kam man an dem kleinen Gäste-WC vorbei, das er mit schwarz-weißen Fliesen gekachelt hatte.
Eine Etage höher befand sich sein Schlafzimmer mit dem großen Himmelbett und dem riesigen Kleiderschrank, in dem Kleidung für mindestens drei Leute ihren Platz finden konnte. Doch nur seine lag darin und nahm bereits den Großteil des Stauraums ein. Er liebte Kleidung in allen Variationen, von edel bis ausgeflippt, von lässig leger bis elegant.
An der Wand über dem Bett waren Bücherregale angebracht, die dazugehörigen Bücher befanden sich allerdings alle noch in den Kartons, die überall im Zimmer herumstanden und nur darauf warteten, ausgepackt zu werden.
Sein Bad, das sich an das Schlafzimmer anschloss, hatte er hellblau gefliest, mit silbernen Armaturen, die frisch geputzt im durch das kleine Fenster hereinfallenden Sonnenlicht glänzten.
Am Ende des oberen Ganges befanden sich noch drei weitere Zimmer. Eines davon wollte er als Arbeitszimmer
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