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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Gerichte das niemals zulassen würden. Daher, Morissey, haben Sie uns zu einem etwas illegalen Schritt gezwungen, zu dem wir uns durch Ihre fortwäh rende Weigerung zur Zusammenarbeit leider genötigt sehen.“
    Morisseys Gesicht verzerrte sich zu einer grimmigen Grimasse. „Nur weiter.“
    Kull zog den Durchschlag eines Dokumentes aus der Tasche und reichte ihn Morissey. „Das ist Ihre Kopie. Unsere befindet sich im Tresor der Gesellschaft.“
    Der Erfinder las das Schriftstück rasch durch: „Übereignungsurkunde“ stand darüber. Der Inhalt war kurz und bündig. Ihm zufolge überschrieb er, Robert Morissey, der Unterzeichne te, alle Rechte an seinem Computer Faust und an dessen vergangenen und zukünftigen Erfindungen an Universal Patents, einge schlossen Patente und Einkommen aus denselben. Er betrachte te die Unterschrift. „Gut gefälscht“, murmelte er.
    „Vom besten Schreibkünstler der Oststaaten angefertigt“, sagte Kull. „Wir haben eine Menge dafür bezahlt.“
    „Und das Datum“, fuhr der Erfinder fort. „Sie haben es rückdatiert? Zehn Jahre zurück?“
    „Notwendigerweise. Es durfte nicht in der Zeit Ihrer Geschäftsunfähigkeit ausgestellt worden sein. Damit wäre alles hinfällig.“
    „Natürlich.“ Der Erfinder studierte das Dokument weiter. „Natürlich muß es auch eine Gegenleistung geben, um das Ganze bindend zu machen. Ah ja, hier: ‚Unter Berücksichtigung der zuvor erwähnten Abmachung überläßt Universal Patents hiermit Mr. Morissey auf Dauer und zur freien Nutzung die Landparzelle, die in Anlage A näher beschrieben wird, nebst darauf befindlichem Wohnhaus auf Lebenszeit.’“ Er dachte einen Augenblick nach. „Sie meinen dieses Gefängnis hier, ja?“
    „Ja. Etwas für uns, etwas für Sie. Fair ist fair, Mr. Morissey.“
    Das Antigrav war nun ganz in der Nähe.
    „Ich verstehe“, sagte der Gefangene. „Nun verstehe ich wirklich alles. Das Antigrav befördert eine Grabmaschine, die mir mein Grab schaufeln wird.“
    „Wie Sie richtig bemerkten, Mr. Morissey, wird Ihr Erbe dem Staate Virginia anheimfallen. Ein paar Quadratkilometer Land. Und Ihre letzte Ruhestätte. Mit bester Aussicht, wie ich noch hinzufügen möchte.“
    „Und wie wollen Sie mich ermorden?“
    Kull lächelte. „Ermorden? Ja, das ist das richtige Wort. Nun kann ich Ihnen ja alles erzählen. Oh, Jungs!“
    Zwei Männer betraten hinter Kull den Raum. Auf ein Signal Kulls hin holte der erste ein kleines Fläschchen und eine Spritze aus seinem weißen Mantel. Er bohrte die Nadel durch die Gummikappe der Flasche und saugte die Flüssigkeit ein.
    „Es handelt sich um ein sehr neues und sehr gründliches Gift“, erklärte Kull. „Es hinterläßt keinerlei Spuren. Eine von Fausts Erfindungen. Sollte es, was unwahrscheinlich ist, zu einer Autopsie kommen, wird man nichts finden.“
    „Aber der Bezirksarzt wird einen Blick auf mich werfen wollen, und der muß etwas als Todesursache angeben. Was werden Sie ihm sagen?“
    „Herzversagen. Die Vorkehrungen dazu sind bereits getroffen. Der Arzt ist in meiner Hand, er wird uns keine Schwierigkeiten machen.“ Er nickte den beiden Männern zu. „Und nun, Mr. Morissey, werden wir Ihnen eine kleine unangenehme Behandlung nicht ersparen können. Wir werden Ihnen gewaltsam Ihre tägliche Vitaminspritze verabreichen müssen.“
    Morissey flüchtete laut keuchend in eine Ecke.
    „Jungs …“, sagte Kull.
    Sie packten das Opfer und hielten es fest. Morissey begann zu schreien. Einer von ihnen stopfte ihm einen Knebel in den Mund, und er verstummte. Sie fesselten seine Arme und Beine mit Nylonschnüren. Einer schob Morisseys rechten Ärmel hoch.
    „Halt“, sagte Kull. „Sie haben eine starke Nadel hier … stoßen Sie sie ihm in den Schädel. Dort wird der Einstich wesentlich schwerer nachweisbar sein.“
    Der Mann mit dem Gift nickte und hob Morisseys graue Stirnlocke. Er zielte sorgfältig.
    Genau in diesem Augenblick begann der Signalgeber an Kulls Kragen zu pfeifen. Er hielt ihn ans Ohr. „Ja?“ Mit einer Hand gebot er dem Mann mit der Spritze vorsichtig Einhalt. „Noch nicht!“ flüsterte er.
    „Hier ist Ordway, Mr. Kull“, sagte eine leise Stimme.
    „Ordway?“
    „Ja, Sir. Ich muß Ihnen eine Abänderung unserer Pläne bekanntgeben. Eine sehr private Angelegenheit. Könnten Sie mich bitte über unsere Geheimleitung zurückrufen?“
    „Natürlich.“ Kull drückte ein paar Knöpfe an der Rückseite des Kommunikators. „Ordway?“
    „Hier, Mr.

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