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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Morissey, der eigentliche Erfinder von Fiber K war. Angenommen, er konnte Faust vor Gericht bringen und dieser würde aussagen, er sei tatsächlich der einzige und rechtmäßige Erfinder? Damit wäre der Beweis erbracht, daß auf der Patenturkunde der falsche Erfinder angegeben war, und somit hätte sie ihre Gültigkeit verloren. „Wie wollen Sie Faust in den Gerichtssaal bekommen?“ fragte er hoffnungslos. „Wie ich weiß, beansprucht er immens viel Platz. Außerdem dürfte Kull kaum mit einem Abtransport von seinem derzeitigen Standort einverstanden sein.“
    „Es könnten einige interessante technische Probleme auftreten“, gab Morissey zu. „Andererseits könnte auch eine Situation eintreten, an der Kull überhaupt nichts ändern kann. Als ich Faust programmierte, programmierte ich ihn darauf, nach etwa zehn Jahren alles beiseite zu legen. Beantragt er immer noch Patente beim Patentamt?“
    „Damit hat er vor ein paar Monaten aufgehört“, sagte Thomas.
    „Gut. Dann ist er jetzt hinter Größerem her. Wenn ich ihn richtig instruiere, könnte er vielleicht auch ohne Kulls Zustimmung vor Gericht erscheinen.“
    „Das müssen Sie mir erklären, Mr. Morissey.“
    „Nun, wenn sein Routineprogramm beendet ist, arbeitet er jetzt ziemlich sicher an Raum/Zeit-Reisen, neben einigen anderen Dingen. Wenn er Erfolg hat, kann er überall hingehen, wohin er will.“
    Quentin Thomas versuchte sich an Kulls Aussage zu erinnern. „Würde dazu auch das Transportieren von Gegenständen gehören?“
    „Ja.“
    „Und Größenveränderungen?“
    „Auch das.“
    „Um in den Gerichtssaal gelangen zu können, müßte er gehörig schrumpfen.“
    „Wenn er herausbekommt, wie es funktioniert, dann kann er auch das bewerkstelligen.“
    „Warum hat er es dann bisher noch nicht getan?“ erkundigte sich Thomas.
    „Er braucht meine Hilfe. Ich weiß, wie man ihm sagen kann, was er zu tun hat, wie man ihn programmiert. Aber ich muß mit ihm Kontakt aufnehmen.“
    Quentin Thomas erinnerte sich wieder an die Informationen von Kodex 9. „Er befindet sich gegenwärtig in einem Gebäude Ecke Kay Street und Riviera Drive in Port City.“
    „Aber das ist mein altes Laboratorium. Also ist er immer noch dort.“
    „Wir müssen Kontakt mit Faust aufnehmen, Mr. Morissey. Sie müssen ihm helfen, die richtigen Programmierungen vorzunehmen.“
    „ Ich bin dazu gerne bereit, junger Freund, aber ich wage zu bezweifeln, daß Kull und seine Kumpane damit einverstanden sein werden. Das Gebäude ist wahrscheinlich strengstens bewacht. Und selbst wenn ich Faust jetzt in dieser Minute die entsprechenden Programmierungen geben könnte, würde er doch Zeit benötigen, um alles zu verarbeiten.“
    „Wieviel Zeit?“
    „Vielleicht mehrere Tage. Vielleicht Wochen oder Monate. Ich habe absolut keine Ahnung.“
    Thomas stöhnte unterdrückt. Aber wenigstens verstand er nun eine von Fausts kryptischen Botschaften an die Außenwelt: „Bitte einstecken …“
    „Wie können wir uns in seine Stromkreise einhängen?“ fragte Thomas.
    „Durch dieses abgeschirmte Gebäude? Das wird problematisch.“
    „Könnten wir nicht irgendwie eine Verbindung zu ihm herstellen?“
    „Das wird nicht einfach sein. Das Labor ist streng bewacht. Außerdem haben Fausts interne Stromkreise zahllos eingebaute Sicherungen und Detektoren, um jede Beeinflussung von außen zu verhindern. Andererseits sind viele seiner wichtigsten Kreise für eine Neuprogrammierung längst überfällig. Der Eingabeko de ist an meine Stimme gekoppelt. Ich brauche eine Verbindung. Wenn Sie mir die zustande bringen können, dann kann ich ihm sagen, wie er den Kontakt mit seiner derzeitigen physischen Umwelt abbrechen und herauskommen kann.“
    „Wie wäre es mit einem Kupferdraht?“
    „Würde das Abwehrsystem sofort entdecken.“
    „Ein Lichtstrahl?“
    „Der müßte um einige Ecken herum.“
    „Also etwas Nichtmetallisches, aber elektrisch Leitfähiges. Aber … natürlich! Die Lösung ist offensichtlich!“
    „Tatsächlich?“
    „Fiber K.“
    „Ah. Warum nicht?“ Doch dann umwölkte Morisseys Gesicht sich wieder. „Aber wie bekommen wir es in das Gebäude hinein?“
    „Da gibt es verschiedene Wege“, sagte Quentin Thomas. „Schlimmstenfalls könnten wir etwas durch die Klimaanlage hineinblasen lassen. Andererseits, denken wir noch mal genau nach … Wenn ich Fausts Arbeitsweise richtig in Erinnerung habe, dann testet er seine Erfindungen, bevor er sie zum Patentamt

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