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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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und wußte, daß Sie verantwortungsbewußte – und wißbegierige – Personen sind, die ein Interesse daran haben, die Angelegenheit den richtigen Leuten vorzutragen, um Antworten zu erhalten, und die damit nicht in der Öffentlichkeit hausieren gehen würden. Wir gingen in der Tat kein Risiko ein. Wir hätten immer behaupten können, von alldem nichts gewußt zu haben, hätten sagen können, daß die Kristalle Zufall seien. Es klingt zwar wie eine Verschwörung, aber das ist es nicht. Wir sehen lediglich bessere Möglichkeiten für den Gebrauch von Zeitmaschinen als die Möglichkeit, sie als Kriegswaffe einzusetzen.“
    „Welche zum Beispiel?“
    „Wie die Sachen stehen, gibt es, selbst wenn das Gravitationsproblem nicht gelöst werden sollte, die Möglichkeiten des Einsatzes im Bergbau, in der Bohrtechnik, beim Häuserabriß, bei der Seismo graphie … Stellen Sie sich einfach vor, in der Lage zu sein, Gegenstände in jede Tiefe versenken und sie dort rematerialisieren lassen zu können. Und dann ist da noch die Raumfahrt.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Also, im Weltraum hat das Gravitationsproblem einen ganz anderen Stellenwert.“ Er wurde ganz aufgeregt. Das war wohl offensichtlich sein Lieblingsthema. „Die Körperlosigkeit kann uns dort kein Kopfzerbrechen bereiten. Man fällt nicht durch irgend etwas hindurch, wenn man schwerelos im Orbit kreist. Nehmen Sie einmal an, Sie haben eine Mannschaft an Bord eines Raumschiffes. Die schicken Sie dann in eine andere Zeit, in der sie gebraucht wird. Somit sparen Sie Nahrung und notwendige Ausrüstung, Raum für die Ladung, die Mannschaft ermüdet nicht so schnell und so weiter. Es löst das Problem der Langeweile! Die Mannschaft macht ihre Arbeit, man schickt sie wieder einen Sprung nach vorne und so weiter. So bewältigt die Mannschaft die Arbeit eines ganzen Jahres, doch für sie ist lediglich eine Woche vergangen. Kälteschlaf und ähnliche Techniken werden überflüssig.“
    „Was ist, wenn jemand in dematerialisiertem Zustand durch die Wand des Raumschiffes fliegt?“ fragte ich.
    „Halt. Ich habe absolut noch keine Probleme gelöst, meine Herren. Ich theoretisiere nur. Nein, ich spekuliere lediglich. Ich weiß nicht, was wir alles tun können; das will ich ja gerade herausfinden. Tatsache ist nur, daß einige Antworten auf unsere Fragen im Weltraum zu suchen sind. Aber dazu kommen wir erst sehr viel später.“
    Randy nickte. „All das ist in unserer Situation bloß Zukunftsmusik. Was wir haben, ist lediglich ein vager Hinweis darauf, daß die Theorie der Reise in die Zukunft wahr sein kann. Aber das mag seine Grenzen haben, wenn nicht gar undurchführbar sein.“
    „Darüber können nur Tests Auskunft geben“, sagte ich.
    „Und genau da treten Sie auf die Bühne. Sie und zwei weitere Teams. Wir haben bereits einen Plan für das Testprogramm erarbeitet und eine Anzahl von Ausrüstungsgegenständen für Sie zur Seite gelegt. Wir wollen, daß Sie in unserer eigenen Werkstatt arbeiten, streng geheim natürlich. Selbstverständlich werden Sie dafür bezahlt. Sie werden nur mit mir oder meinem Assistenten über Ihre Arbeit sprechen. Wir erwarten von Ihnen in unregelmäßigen Abständen Berichte über Ihre Fortschritte.“
    „Moment“, unterbrach ich ihn. „Das sieht mir aber doch mehr nach Verschwörung aus, als Sie uns weismachen wollten. Wie groß ist eigentlich das Risiko?“
    „Nicht sehr groß. Ich meine, auf uns liegt kein Verdacht, und wir haben auch nichts Illegales unternommen. Nur ein paar fehlerhafte Kristalle in einige Maschinen gesteckt. Öder Informationen der Gesellschaft vorenthalten. Dafür können wir unseren Job verlieren. Aber ihr Burschen steckt in keiner Gefahr.“ (Jetzt waren wir schon Burschen.) „Der eigentliche Grund für die Geheimhaltung ist die Konkurrenz.“
    „Von der Zeittechnik AG?“
    „Genau. Sehen Sie, es ist eine unumstößliche, geschichtliche Tatsache, daß viele neue technologische Fortschritte zur gleichen Zeit entdeckt worden sind, und zwar von verschiedenen Forschern. Außerdem gehört es schon fast zum Allgemeinwissen, daß große Unternehmen wie die Zeittechnik AG und das unsrige Spionage untereinander betreiben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Zeittechnik den gleichen unsauberen Kristallen auf der Spur ist. Ich will nicht, daß sie über unseren Entwicklungsstand Bescheid wissen.“
    „Es wird also zu einem Wettrennen kommen. Meinen Sie das?“
    „Wahrscheinlich. Sie werden mit der Zeit

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