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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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einen Kristall, der durch eine Kombination aus Licht- und Schallwellen, deren Frequenzen exakt kontrolliert sind, aktiviert wird. Ähnlich wie beim Laser. Das Prinzip ist recht kompliziert, aber es ist nicht so schwer zu handhaben. Der Kristall strahlt Partikel aus, die alles innerhalb des Aktionsfeldes durchdringen – die Schutzabschirmung ausgenommen. Mit Hilfe der Verfallszeit der Partikel, die genau zu quantifizieren ist, können wir die Zeit bestimmen, um die ein Gegenstand in die Zukunft verschoben wird. Da wir wissen, wie tief ein Gegenstand in einer bestimmten Zeitspanne fällt, können wir errechnen, wo der Auffangbehälter zu liegen hat.“
    All dies wußten wir. Aber er saß da, als würde er auf eine ganz bestimmte Frage warten. Ich bin ein Typ, mit dem man gut auskommt, also tat ich ihm den Gefallen. „Da die Verfallszeit konstant ist und wir auch nicht davon ausgehen können, daß sich die Schwerkraft verändert hat, stellt sich die Frage, was an dem Aggregat schiefgelaufen ist, nicht wahr?“
    „Wie ich Ihnen bereits sagte: nichts. Es war alles geplant. Sie sind nicht dahintergekommen, weil sie alle Betriebsteile überprüft haben. An denen ist jedoch nichts verändert worden. Das hier …“ – er deutete auf den Kristall – „… ist die einzige Änderung, meine Herren.“ Er tat so, als würde er einen Politiker stellen, der für ein Amt kandidierte. „Der neue Kristall ist genau wie seine Vorgänger. Allerdings hat er gewisse Verunreinigungen, die seinen Partikeln eine variable Verfallszeit verleihen. Variabel und somit unvorhersehbar.“
    Randy sprach es aus, gerade als ich meinen Mund aufmachen wollte. „Wo liegt die äußerste Grenze dieses Dings?“
    Keane zuckte mit den Achseln. „Das wissen wir nicht. Offensichtlich sind zumindest ein paar Sekunden drin. Aber ich persönlich glaube, daß die Zeitspanne unbegrenzt sein kann.“
    Jetzt war ich an der Reihe. „Schön und gut. Wie kommt es aber, daß wir einerseits von alldem nichts gehört haben und andererseits diese Sache in einem privaten Küchenaggregat auftaucht?“
    „Das hat zwei Gründe.“ Er inszenierte das, was man eine dramatische Pause nennen könnte. „Erstens, nur ich und ein paar andere wissen Bescheid. So war es abgesprochen. Wir müssen Tests vornehmen; deshalb brauchen wir Techniker. Dem Hauspersonal können wir nicht trauen, also mußten wir uns nach draußen orientieren. Wir montierten den Kristall deshalb in einen Konsumartikel, um zu erreichen, daß er im Feld getestet wurde.
    Das führt zu dem zweiten Grund. Wir wollten, daß gerade Sie ihn testen. Und wir wollten, daß Sie zu uns kommen.“
    Wir sagten kein Wort. Die Frage stand auf unseren Gesichtern geschrieben.
    „Weil wir Sie brauchen, meine Herren. Hier sind nur fünf Personen, die über die Kristallmuster Bescheid wissen.“ Ich registrierte die Plural form sowie die leichte Betonung auf hier . „Diese fünf sind drei Forscher, mein Assistent, mit dem Sie gesprochen haben, und ich. Von den Technikern ist keiner dabei. Diese Gruppe besteht ausschließlich aus den Entdeckern des Kristalls. Das bin ich, ein anderer, dazu einige wenige, denen wir trauen können. Wir wollen, daß weder die Gesellschaft noch die Regierung etwas davon erfährt. Nein, wir planen nichts Hinterhältiges oder Melodramatisches. Aber wenn wir den Schlüssel für die unbegrenzte Ausdehnung der Reise in die Zukunft entdeckt haben, wollen wir, daß er nicht in die falschen Hände fällt.“ Er nahm einen tiefen Atemzug und machte sich Luft. „Zum Beispiel in die Hände des Pentagon.“
    Einen Moment lang waren wir ruhig. Dann sagte ich: „Okay, das verstehe ich. Aber warum gerade wir?“
    „Vielleicht, weil Sie es verstehen würden. Wir haben alle Techniker der Ostküste unter die Lupe genommen, um diejenigen herauszufinden, die ähnliche Anschauungen haben wie wir. Dann schleusten wir Experimentalaggregate in Ihr Gebiet. Und zwar drei Stück. Ich habe dafür gesorgt, daß Ihre Anrufe über meinen Assistenten laufen würden. Sie sind die ersten, die sich gemeldet haben.“
    „Was wäre, wenn wir die Sache nicht geheimgehalten hätten?“
    „Wie ich schon sagte, wir haben Sie ziemlich gründlich unter die Lupe genommen. Ich bin zwar nicht damit einverstanden, daß die Regierung persönliche Daten von den Mitarbeitern ihrer Vertrags gesellschaften für Zeitmaschinen anlegt, aber diese Unterlagen waren eine erhebliche Erleichterung für uns. Ich kannte Ihre politische Einstellung

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