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Analog 04

Analog 04

Titel: Analog 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Burghof legte. Der dritte griff die Stadt an. Nach etwa fünf Minuten hatte der gelandete Gleiter wieder abgehoben, und alle drei wandten sich dem Turm zu, in dem Haret und ich gefangengehalten worden waren.
    Zwischenzeitlich hatte Warough eine Verteidigung des Haupthofes organisiert und wunderte sich über die Taktik der Dalgiri. Ich schüttelte traurig den Kopf, während er im Bericht ein dutzendmal den Tränen nahe war. Mochte die Taktik der Dalgiri für diese Zeitlinie ungewöhnlich sein, mir war sie kristallklar.
    Das Hauptziel war, die taladoranischen Schiffbrüchigen aufzustöbern, und das hatten sie mit der Methode gemacht, die am geradlinigsten dahin führte. Die Mannschaft des ersten Gleiters hatte einige unglückliche Kanoniere in die Mangel genommen, während die Unterstützungsfahrzeuge die Verteidiger niederhielten. Als sie die Information hatten, nach der sie suchten, hatten alle drei Gleiter sich Haret zugewandt.
    Mindestens vier Dalgiri hatten sich durch die Mauer des Burghofs einen Weg in den Turm gesprengt und kämpften sich die Wendeltreppe zu Haret hoch. Dabei hinterließen sie zwanzig tote Verteidiger, darunter den armen, krummen Argor. Warough war sich nicht sicher, aber er meinte, daß einer der Dalgiri einen niedergestreckten Artgenossen trug, als sie zu den Gleitern zurückkehrten. Die beiden verbleibenden Dalgiri hatte man dabei beobachtet, wie sie Haret in einen Gleiter drängten, dann erhob die kleine Armada sich wieder in den Himmel.
    Danach war der Luftgleiter mit Haret in Richtung der Forschungsstation verschwunden, während die anderen beiden noch einige Runden über Burg und Stadt drehten, um ihr Mißfallen auszudrücken.
    Als Warough geendet hatte, blickte Lord Ryfik sich eine lange Minute um und nahm das vernichtete Ergebnis der Arbeit von zehn Generationen in sich auf. Er wandte sich mit Schrecken in den Augen mir zu.
    „Wie viele mögen es etwa gewesen sein?“
    Ich leckte meine trockenen Lippen und überlegte wieder, ob ich diesen Mann falsch eingeschätzt hatte.
    „Drei Gleiter? Bei normaler Besetzung, Lord, vielleicht zwölf bis sechzehn.“
    „Sechzehn Krieger haben das über uns gebracht? Was hat das Volk von Fyalsorn angerichtet, um die Seuche zu verdienen, die Ihr und jene uns gebracht habt, Fremder?“
    Ich suchte nach irgend etwas, um seine Qual zu lindern, aber mein Mund blieb trocken. Er hatte allen Grund. Wie bei so vielen anderen vor ihm war Ryfiks erste Begegnung mit den Zivilisationen der Parazeit nicht zu seinem Besten gewesen.
     
    Dal und sein mit Ersatzteilen bepackter Zug kamen am nächsten Morgen an. Zu dieser Zeit war Ryfiks Gefühl der Hilflosigkeit gewichen, und tiefer, brennender Zorn hatte Besitz von ihm ergriffen. Dal kam gerade zur rechten Zeit, um zu sehen, wie der Kriegsrat inmitten der Ruinen tagte.
    Schnell erläuterte ich ihm den neuesten Stand der Dinge. Meine Stimme versagte, als ich von Haret erzählte.
    „Behalte die Ruhe“, entgegnete er. „Sie ist gegen die Psycho-Sondierung konditioniert und daher vorerst sicher. Erzähl mir nun, was unser Freund Ryfik vorhat.“
    Der Plan war einfach. Ryfik hatte Boten an die benachbarten Lords gesandt und ihnen mitteilen lassen, sie möchten ein Aufgebot an Kriegern bereitstellen. In manchen Fällen stützte er sich auf zwanzig Jahre alte Schuldversprechen. In etwa vier Wochen sollten sich alle in der Burg Fyalsorn treffen und zur Station der Dalgiri marschieren, um sie mit der reinen Masse an Kriegern zu erdrücken, wenn es sich als nötig erweisen sollte.
    „Es wird nicht funktionieren“, meinte Dal und runzelte die Stirn.
    „Wieso nicht?“
    „Weil die Dalgiri momentan von ihren eigenen Zeitlinien abgeschnitten sind. Das Tor ist wieder geschlossen. Es öffnet sich erst wieder in zwei Zehntagen. Wir müssen in der Lage sein anzugreifen, sobald ein Shuttle ankommt, um Haret nach Dalgir zu holen.“
    „Angreifen, wenn ein Shuttle hier ist? Bist du verrückt?“
    Er blickte mich wie einen der armen Unglücklichen an, die man nicht als sonderlich intelligent betrachtete. Schließlich antwortete er: „Wenn wir angreifen, bevor ein Shuttle ankommt – wie wollen wir dann nach Hause gelangen?“
    Ich öffnete meinen Mund zu einer Erwiderung und schloß ihn dann wieder, als Dal seinen Plan ausführte.
    Es gibt einen Zeitpunkt, an dem ein Trans-Temporal-Shuttle verwundbar ist – wenn es gelandet ist. Der Luftgleiter von Haret und mir war auf Salfa Eins von einer Waffe abgeschossen worden, die die

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