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Analog 04

Analog 04

Titel: Analog 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Dauerfeuers.
    Tausend brüllende Krieger erhoben sich aus ihren Verstecken, griffen in Dunst und Nebel des Talbodens an und schossen, während sie vordrangen. Sehr bald war es unmöglich, irgend etwas anderes in dem Geschehen zu erkennen als das Aufblitzen der Musketen und den gelegentlichen Lichtblitz von einem der Strahler, die die Station schützten. Hinter uns trat wieder das Katapult in Aktion, und diesmal schleuderte es einen tonnenförmigen Sprengkopf, der in der Spitze seines Flugbogens explodierte. Plötzlich prasselte ein Regen aus Metallfolien auf den Kampfplatz nieder. Dieser Streuregen bestand aus von der Concorde ausgebautem Isolationsmaterial, das von den Frauen der Burg Fyalsorn in lange Streifen gerissen worden war. Er sollte die dalgirischen Beobachtungssensoren, die die Waffen an der Begrenzung kontrollierten, verwirren.
    Als Dal von dem Hügel kletterte, von wo er das Katapult-Feuer dirigiert hatte, stand ich auf und streckte meine Beine, um Krämpfe zu lösen. Wie ich hatte er sich in volle fyalsornische Rüstung geworfen und hielt eine überlange Muskete in den Händen.
    „Gut getroffen“, meinte ich. „Alle Ladungen gingen innerhalb des Grenzkreises zu Boden.“
    „Hoffentlich nahe genug am Shuttle, um etwas auszurichten. Wollen wir in den Kampf eingreifen?“
    Es war nicht genauso, wie ich mir meine erste Teilnahme an einem Kampf vorgestellt hatte. Wir schlenderten gemütlich über den weiten Hügelhang hinunter in das Massaker.
    Plötzlich war ich sehr damit beschäftigt, mich am Leben zu erhalten. Durch Rauch und Dunst rannte ich dem Kampflärm entgegen. Einmal zuckte ein lautloser Lichtblitz so nahe über meinen Kopf, daß ich die Hitze fühlen und Ozongeruch wahrnehmen konnte. Ich duckte mich tiefer und lief schneller.
    Schnell befand ich mich in der Nähe des gelandeten Shuttles. Jemand feuerte mit einem Strahler durch die offene Eingangsluke und nietete dreißig unserer Schützen um, die ihrerseits in das Innere des Shuttles feuerten und versuchten, einen Keil in die Phalanx der Verteidiger zu treiben. Unschlüssig blickte ich über die Kante einer niedrigen Mauer und erkannte den Grund, weswegen die Dalgiri das Shuttle nicht in die Luft gebracht hatten.
    Drei Leichen lagen dort halb innerhalb und halb außerhalb der Luke. Eine davon war ein Dalgiri, der anscheinend getroffen worden war, als er versuchte, die zwei Fyalsorner zu entfernen, die die Luke ursprünglich blockiert hatten. Ich sah mich um, um Dal nach seinem Rat zu fragen, mußte aber feststellen, daß er nicht da war. Ich schluckte meine Angst, plötzlich ganz allein zu sein, hinunter und wandte mich wieder dem Kampfgeschehen zu.
    Mir fiel ein bläuliches Flimmern ins Auge.
    Unter dem gekrümmt ansteigenden Rumpf des Shuttles lag dicht bei der offenen Luke ein dalgirischer Strahler. Ich erkannte ihn an dem ständigen Fluß von Cherenkov-Strahlung, die dem gläsernen Lauf entströmte. Ich flüsterte dem mir am nächsten stehenden Mann einige Instruktionen zu und eilte zurück zu der niedrigen Mauer.
    Mein Plan war einfach. Wenn ich an das hintere Ende des Shuttles gelangen konnte, ohne gesehen zu werden, hatte ich eine gute Chance, es bis zu dem Strahler zu schaffen. Was ich damit tun würde, wenn ich ihn erst hatte, wußte ich noch nicht genau. Wenn es weiter nichts gab, konnte ich den einsamen Scharfschützen niederhalten.
    Ich gelangte ohne Zwischenfall zum Shuttle und lag unter der Rumpfkrümmung auf dem Bauch. Das Vordringen verlief langsam. Ich kroch langsam einige Schritte vorwärts und stoppte dann kurz, um den Wunsch weiter zu kriechen zurückzugewinnen. Die Fyalsorner steigerten ihr Deckungsfeuer, als ich die letzten paar Meter zurücklegte.
    Plötzlich hatte ich den Strahler in der Hand. Er fühlte sich warm an, als ich seine Energieladung überprüfte. Der letzte Besitzer konnte keine große Chance gehabt haben, ihn zu benutzen. Er war voll geladen.
    Ich versteifte mich und nickte meinen Freunden zu, die das Feuer mit allem, was sie hatten, eröffneten. Ich hoffte, daß der Dalgiri im Innern sich lange genug vor dem Zurückfeuern verbergen würde, damit ich den Innenraum mit einigen Strahlschüssen abfächern konnte.
    Dann war es vorbei, und die Krieger rannten, aus voller Lunge schreiend, auf mich zu. Sie warteten nicht, bis sich der Lukenraum abkühlte, sondern schwangen sich unbekümmert in die glühende Hitze, und ihre Triumphschreie hallten durch die Gänge des Shuttles. Ich wartete einige Sekunden, um mich

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