Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
um mich in irgend etwas einzumischen. Ich werde mich genau an meine Vorschriften halten – ich werde beobachten und jegliche Hilfe gewähren, die Sie , die aufsichtsführende Biomedizinerin, von mir verlangen. Sie haben eine verdammt gute Ausrüstung hier, und soweit es mich betrifft, ist das Ihre Show, klar?“
    „Klar.“ Aber trotzdem klang sie immer noch nicht vollständig überzeugt. Doch mehr benötigte Kenton für den Augenblick nicht. Der Rest würde von seinen Taten abhängen.
    Anne blinzelte zu dem thrulmodischen Schiff hinüber. „Der Hangar öffnet sich.“
    Kenton wandte sich wieder dem Landegebiet zu und studierte eines der Geschöpfe, das aus dem Schiff der Fremden ausstieg. Es war ein Zweibeiner, kleiner und untersetzter als ein Mensch, mit einem rüstungsähnlichen Panzer, der es an einen Stapel violetter Ziegelsteine erinnern ließ. Der dicke Schwanz, ähnlich gepanzert, war fast zwei Meter lang und endete in drei kurzen Stacheln. Die vier Augen, die tief in den Schädel eingebettet waren, wurden von dichten Brauenkämmen überschattet. Die Arme endeten ihn muschelähnlichen Greifern; Finger oder sonstige Gliedmaßen waren nicht zu erkennen. Es trug eine Art Kilt aus einem schimmernden Material und einen transparenten Ganzkörperanzug, letzteren wahrscheinlich zum Schutz gegen außerirdische Mikroben, solange es sich außerhalb eines Gebäudes aufhielt.
    „Nun, was meinen Sie?“ fragte Anne.
    „Beruflich oder persönlich?“
    Sie dachte nach. „Persönlich.“
    „Häßlich.“
    Der Hauch eines Lächelns umspielte ihre Lippen. „Dann doch lieber beruflich.“
    Kenton lächelte zurück. „Ihr Planet ist etwas schwerer als dieser hier, würde ich sagen – sie neigen zum Hüpfen. Der Schädel ist groß genug, könnte ein wohlproportioniertes Gehirn beherbergen. Die Position der Augen dürfte ein Blickfeld von etwa zweihundert Grad gewährleisten. Ansonsten kann ich aufgrund des natürlichen Panzers nicht viel sagen.“ Er senkte das Fernglas. „Gehen wir nach unten, bevor sie hereinkommen. Ich würde mir gerne aus der Nähe ansehen, was die Thrulmodier als Finger benützen.“
     
    Die ersten Erforscher des Doppelsterns Krüger 60 hatten herausgefunden, daß der zweite Planet des helleren Sterns nach ein wenig Terraformen für Menschen bewohnbar werden konnte. Daher hatte die zweite Expedition einen kompletten Stab wissenschaftlichen Personals hinbefördert, das die nötigen Studien durchführte, wonach die Welt Krüger 60-A-II offiziell der Oberhoheit der Terranischen Allianz unterstellt worden war. Aus unbekannten Gründen fiel es keiner Expedition ein, sich um das System Krüger 60-B zu kümmern, das nur ein paar Milliarden Kilometer entfernt war.
    Daher traf es die Menschen wie ein Schock, als ein Raumschiff aus diesem System über der terranischen Basis auftauchte. Ob die Thrulmodier – wie sie sich selbst nannten – von der zu erwartenden Besiedlung Wind bekommen hatten, war immer noch nicht geklärt, nichtsdestotrotz war ihre Flotte hoch militarisiert und hätte die leichten Verteidigungsanlagen der Basis mit Leichtigkeit ausschalten können. Ein menschliches Schiff machte sich auf den Weg, und schon zehn Tage später war Admiral Arnell mit der Hälfte der Terranischen Fünften Flotte im Orbit um die Krüger-Basis. Mittlerweile hatten die Thrulmodier ihre Position konsolidiert und die Besatzung der Basis als Geiseln genommen.
    Natürlich bedeutete das noch lange kein Patt. Mit ihrer Technologie, die der der Erde um zwei Jahrhunderte hinterher hinkte, hatten die Thrulmodier keine Chance gegen Arnells Schwadron, und eine einfache Drohung, die Heimatwelt der Thrulmodier in ihr Äquivalent der Steinzeit zurückzubombardieren, hätte wahrscheinlich ausgereicht, um sowohl die Geiseln als auch die Basis wieder zu befreien. Aber politische Gründe ließen ein solches Unterfangen als wenig ratsam erscheinen, daher waren die Thrulmodier, die die Basis besetzt hielten, nach den Regeln terranischer Diplomatie zu einem Besuch der Erde eingeladen worden, um dort in einem Gespräch alle anstehenden Fragen zu klären. Die Fremden hatten einem Gespräch zwar zugestimmt, sich aber mit aller Entschiedenheit geweigert, sich an Bord eines terranischen Schiffes zu begeben; gleichzeitig waren sie aber auch nicht bereit gewesen, die Verhandlungen entweder in der Krüger-Basis oder auf ihrem Heimatplaneten zu führen.
    Die Verhandlungsführer hatten das als Hinhaltetaktik angesehen, denn ohne den

Weitere Kostenlose Bücher