Analog 1
auch zeitweilig unterstützte.
Formatmäßig gab es 1942 Änderungen. Astounding vergrößerte auf „Bettlaken“-Größe (so von den Fans genannt – übertrieben natürlich, aber das Magazin ging auf ein Format, das in etwa unserem Format DIN-A 4 entspricht). Schon 1943 zwang allerdings die Papierknappheit während des Zweiten Weltkriegs zur Sparsamkeit und immer kleineren Formaten. Das Ende der Pulp-Format-Ära war gekommen. Wie alle anderen Magazine schrumpfte auch Astounding auf schließlich jenes Format, das als Digest-Format bekannt und bis heute das gebräuchlichste Format für amerikanische Magazine geblieben ist.
Campbell allerdings trauerte – wie viele Fans – den Zeiten nach, als großflächige Illustrationen und vor allem Titelbilder möglich waren. Viele Jahre später, in den frühen sechziger Jahren, als das Magazin schon Analog hieß, ging Campbell noch einmal kurzzeitig auf Großformat zurück, mußte dann aber erneut auf das Digest-Format umsteigen.
Nach dem Kriege gab es erneut einen großen Magazinboom und die Gründung von Magazinen wie Galaxy und The Magazine of Fantasy and SF , die Astounding in den fünfziger und frühen sechziger Jahren in puncto Qualität den Rang abliefen, danach allerdings wieder (vor allem, was Galaxy angeht) in Mittelmäßigkeit zurück sanken. Insgesamt jedoch verlor die Magazinszene an Einfluß, weil der Taschenbuchmarkt aufblühte. Die – später auch immer dickeren – Spitzenwerke der SF waren nicht länger unbedingt eine Sache der Magazine, sondern der Hardcover- und Taschenbuchverlage.
Von 1960 bis 1961 wurde der Name Astounding Science Fiction ganz allmählich – durch „Ausbleichen“ des alten Namens und zugleich fetter hervortretende übergedruckte Lettern des neuen Titels – in Analog Science Fact & Fiction umgewandelt. 1962 wurde der Verlag Street & Smith von Conde Nast aufgekauft, was aber auf Analog weiter keine Auswirkungen hatte.
Campbell betreute bis zu seinem Tode im Juli 1971 sein „Lebenswerk“ Astounding/Analog , jene Mischung aus SF-Kurzgeschichten, einem gelegentlichen Fortsetzungsroman, einem oder zwei populärwissenschaftlichen oder fachwissenschaftlichen Artikeln, Leserbriefen, einem Leitartikel und SF-Rezensionen. Obwohl viele andere Magazine kränkelten: Analog hielt konstant eine durchschnittliche Verkaufsauflage von ca. 100.000 Exemplaren.
Campbells Nachfolger als Redakteur wurde Ben Bova, ein fähiger Mann, selbst bekannter SF-Autor, der das Magazin aus der zeitweise spürbaren thematischen Isolierung herausführte. Bova, liberal in jeder Beziehung, kniff auch nicht vor kontroversen Themen und führte vor allem neue talentierte Autoren an das Magazin heran. 1978 verließ Bova das Magazin.
Er konnte auf eine außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken – sowohl was den Umsatz als auch was die Qualität anging. Sein Nachfolger Stanley Schmidt setzte Bovas Linie im wesentlichen fort, obwohl er ein wenig mehr als dieser zu wissenschaftlich-technischen Themen neigt. Nachdem das Magazin von 1961 an bei Conde Nast (der es von Street & Smith gekauft hatte) erschienen war, ging es im September 1980 an den Verlag Davis Publications über, der schon mit anderen SF-Magazinen erfolgreich war, und im April 1981 erhielt die Titelseite des Magazins ein neues Layout.
In Amerika erscheint Analo g alle vier Wochen, das heißt, man bringt es pro Jahr auf dreizehn Ausgaben. Unsere deutsche Ausgabe wird viermal im Jahr – jeweils im ersten Monat eines Quartals – erscheinen, und wir werden uns bemühen, die besten Stories für diese Auswahlbände auszusuchen.
Hans Joachim Alpers
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