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Analog 4

Analog 4

Titel: Analog 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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können?“ fragte Fiona. Sie stand bei den anderen Wissenschaftlern, ein Stück hinter Martina und dem Kapitän.
    „Sie werden fast den ganzen Nachmittag am Ufer bleiben. Der Häuptling sagt, daß sie ihm so ihre Achtung erweisen.“
    Chris erwiderte: „Sie wollen nur ganz sichergehen.“
    „Ich habe ihnen erklärt, daß es nicht lange dauert“, sagte Martina. „Sie schienen mir zu glauben. Sie haben mir bisher immer geglaubt.“
    Der Kapitän fragte leise: „Sie haben ein Schuldgefühl wegen dieser Sache, nicht wahr?“
    „Sie belügen einander niemals, Kapitän. Und ich glaube auch, daß sie uns noch nie belogen haben.“ Einen Moment lang schürzte sie nachdenklich die Lippen, dann fuhr sie mit entschlossener Stimme fort: „Wir sind mit unserer Arbeit noch nicht fertig. Es ist noch soviel zu tun, und uns bleiben nur noch vier Monate. Wir können es uns nicht leisten, an einer anderen Stelle von vorn zu beginnen, wo wir die Beziehungen zu einem Stamm erst neu aufbauen müßten.“
    „Es war die richtige Entscheidung“, sagte der Kapitän, „und eine intelligente Entscheidung.“
    „Es geht los!“ rief Chris.
    Um Jack und den Stein in den Fluß zu werfen, waren vier Jinrah-Männer erforderlich. Er versank augenblicklich; ein paar Blasen markierten die Stelle, wo er verschwunden war. Die Wasseroberfläche war wieder glatt.
    „Glauben Sie, daß ich auch hierbleiben sollte?“ fragte der Kapitän.
    Martina nickte. „Sie erwarten es.“
    Während die Menschen noch am Ufer standen, bildeten die Jinrah einen Kreis um sie und setzten sich auf den Boden. Sie begannen im Takt zu schaukeln, nach links und rechts.
    „Sie klagen um ihn“, sagte Martina. „Sie beklagen ihn um unseretwillen.“ Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. „Gerade so, als ob … wir zu ihrem Stamm gehörten.“
    Der Kapitän sah sie an. „Das ist doch sehr gut, nicht wahr, für Ihre Zwecke?“
    Sie nickte.
    „Dann kann Jack wenigstens nicht sagen, daß er dies ganz umsonst durchgemacht hat.“
    Sie blinzelte durch ihre Tränen und seufzte. „Ich hoffe, daß er hieraus eine Lehre zieht. Ich hoffe, daß er in Zukunft seinen Vorgesetzten nicht mehr so viele Schwierigkeiten macht wie mir.“
    „Sie hätten ihn schon längst zurück aufs Schiff schicken müssen!“
    „Damit er nach unserer Rückkehr der Forschungszentrale eine Beschwerde über mich schickt? Das kann ich wirklich nicht gebrauchen.“
    „Jetzt tut er es bestimmt.“
    „Ich glaube nicht. Er hat ganz andere Schwierigkeiten.“
    „Da könnten Sie recht haben.“ Der Kapitän trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Das hier ist ja noch schlimmer als die Begrüßungszeremonie. Ich wünschte, wir könnten uns in die Station zurückziehen.“
    „Denken Sie nur an Jack dort unten im kühlen Wasser.“
    „Ich dachte, das Wasser sei warm.“
    „Der Fluß wird von unterirdischen Quellen gespeist. Hier hat das Wasser eine Temperatur etwas unterhalb der menschlichen Körperwärme. Ich bin sicher, Jack geht es da unten besser als uns hier.“
    „Haben Sie schon einmal eine Kunstkieme benutzt?“ fragte der Kapitän.
    „Nein, ich mache mir nichts aus Schwimmen.“
    „Es ist, als hätte man einen Zeitungspapierknäuel im Mund, und je länger man die Kieme benutzt, desto unangenehmer wird es.“
    „Immer noch besser als Wasser in den Lungen“, sagte Martina.
    „Ja, das stimmt.“
    Martina nahm den Sonnenschirm in die andere Hand. Der Häuptling sah sie an. Einige Minuten waren verstrichen. Genug Zeit, um einen Menschen oder einen Jinrah zu ertränken. Mehr als genug.
    Martina stimmte ein Klagelied an.

 
     
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