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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Stimme hatte einen drängenden Tonfall. „Wenn es jemals friedliebende Kulturen auf dieser Erde gegeben hat, so fehlte ihnen immer die eine Hälfte der Lösung – nämlich ein Weg, um den Feindseligkeiten der anderen auszuweichen, jener anderen , die nicht friedvoll sind. Und wenn sie diesen Weg gefunden hätten, wo würden sie sich jetzt verstecken?
    Sieh dir doch die Welt an! Der Westen, Asien, Afrika – es ist völlig egal, welche Kultur man sich ansieht. Sie alle rüsten, so schnell sie nur können. Überall brechen kleine Scharmützel aus; und jeder Monat, in dem der GROSSE KNALL nicht eintrifft, trägt nur dazu bei, daß am Ende die Katastrophe noch größer wird!“
    Federman zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder dem Fenster zu.
    „Vielleicht hast du recht! Vermutlich sehne ich einfach einen ‚ deus ex machina ’ herbei.“ Seine Augen blickten sehnsüchtig auf die aufgegebene, unvollendete Schale des Teleskops dort draußen.
    „Trotzdem, auf anderen Gebieten haben wir doch Fortschritte gemacht. Die einfachen Probleme mit den offensichtlichen Antworten sind alle gelöst worden. Wie umfassend ist es uns gelungen, die Umwelt wieder gesunden zu lassen, als in den siebziger und achtziger Jahren erkannt worden ist, wie krebsfördernd alle Arten von Abgasen sind. Sicher, es gab auch Trägheit. Aber nachdem die Lösung des Problems klar auf der Hand lag, kamen wir voran und haben mit logischen Schlußfolgerungen unser Leben auf dieser Erde gerettet.
    Ich kann mir nicht helfen, es muß auf dem Gebiet der menschlichen Konflikte ein ähnlicher Durchbruch möglich sein.
    Es muß eine ebenso offensichtliche Möglichkeit geben, den Frieden zu sichern, die Würde des Menschen aufrechtzuerhalten und die Meinungsfreiheit zu garantieren, ohne gleich einen Krieg ausbrechen zu lassen. Manchmal glaube ich, sie ist schon da, wartet nur darauf, endlich entdeckt zu werden … Wenn wir nur einen Hinweis hätten.“
    Liz schwieg eine Weile. Als sie wieder anfing zu sprechen, stand sie an der anderen Ecke des Fensters. Auch sie schaute in den Frühlingsmorgen und auf den bewaffneten Konvoi am Himmel.
    „Ja“, sagte sie sehr sanft, „das wäre schön! Aber, um wieder realistisch zu werden: Meinst du, Sam, du könntest noch irgendwelche Geldmittel loseisen – ich meine über die hinaus, die dir jetzt zur Verfügung stehen –, um in der Zwischenzeit die Suche nach Botschaften aus dem Weltall fortsetzen zu können? Und selbst wenn du Erfolg hättest – glaubst du, der GROSSE KNALL würde so lange warten, bis wir die Botschaft dechiffriert und anschließend eine eigene gesendet hätten, die womöglich mit komplexen Fragen über soziologische Strukturen gespickt sein müßte?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Und glaubst du ernsthaft, sie wären uns ähnlich genug, um verstehen zu können, wonach wir fragen? Denkst du wirklich, wir hätten etwas so grundlegend Einfaches übersehen, daß ein kleiner Wink , und käme er auch aus einer Entfernung von einigen Lichtjahren, unsere Situation ändern könnte?“
    Federman zuckte mit den Achseln. Er konnte seine Augen nicht von der Bauruine vor dem Fenster abwenden.
     
    Der Wissenschaftler ohne Nase blickte über seine Stadt. Lange Zeit hatte er gezittert und vor Wut gekocht unter der großen Parabolantenne – vor Wut über die Ereignisse –, dann raffte er sich zu einem Spaziergang um das Forschungszentrum auf.
    Vor Jahren waren diese Hügel noch Vororte. Inzwischen bliesen Fabrikschornsteine an allen Ecken Rauch in die Luft. Das Bild erfreute ihn ein wenig. Beim Anblick dieser offensichtlichen Anzeichen von Fortschritt und Reichtum konnte er nicht schlechter Laune bleiben.
    Und es gab noch so viele andere Dinge, auf die man stolz sein konnte.
    Nach der Erfindung der Atomwaffen, lange bevor er geboren wurde, war es der Generation seiner Eltern endlich gelungen, das Naheliegende zu tun und Kriege zu vermeiden. Die Methode war schon seit langem bekannt, nur hatte es an der nötigen Motivation gemangelt. Nun vermehrten sich die Früchte des Friedens auf dem ganzen Planeten.
    Zwei Autos für jedermann! Schneller, effizienter Lufttransport! Schnellspeisung aus Fluor-Kohlenstoff-Druckbehältern. Der ausschweifende Luxus von bleigefaßtem Tafelgeschirr!
    All dies war gut und ein Zeichen für Frieden und Fortschritt.
    Aber bald breitete sich eine Plage unter ihnen aus.
    Sie trat kurz nach dem letzten Krieg auf, und inzwischen hatte sie fast jeden angesteckt. Lungenleiden, Hautkrebs

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