Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
der Ritter dort hing. Croy konnte ihm lediglich mit den Blicken folgen. Malden näherte sich einer Gruppe von Elfen, Elfen und anderen Personen, darunter auch …
Cythera.
Cythera war am Leben. Sie … lebte.
Eine Silberkette hing ihr um den Hals, aber sie schien unversehrt. Croy hatte so lange mit der Tatsache ihres grausamen Todes gelebt, dass er es kaum glauben konnte. Sie lebte! Freude stieg in ihm auf, sein Herz jubilierte, und er …
Cythera umfasste Maldens Gesicht, drängte sich an ihn und küsste ihn voller Leidenschaft und Verzweiflung.
Handelte es sich um einen von Drogen verursachten Albtraum? Hatte ihn sein Verstand endgültig im Stich gelassen? Das ganze Geschehen vor ihm ergab nicht den geringsten Sinn. Er konnte bloß mit geweiteten Augen auf den Anblick vor sich starren und hoffen, dass es sich tatsächlich um eine Wahnvorstellung handelte.
Dann riss man wieder seine Arme nach oben, und ein scharfer Schmerz durchzuckte seine sämtlichen Sinne. Er kniff die Augen zusammen und fühlte, wie sich sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse verzerrte.
»Ritter! Aufwachen, du, Ritter!«
Das war Mörgets Stimme, die ihn rief. Sein Bruder Mörget, der Barbar Mörget. Croy kämpfte den Schmerz nieder und zwang die Augen auf, um nach dem Kampfgefährten Ausschau zu halten. Und schließlich entdeckte er ihn und begriff, dass man sie aneinandergekettet hatte. Die Kette führte hoch über ihren Köpfen über einen Pfahl. Mörget zog sie nach unten, woraufhin Croys Arme noch weiter schmerzhaft nach oben gezerrt wurden.
»Hilf mir, Ritter!«, verlangte Mörget. »Oder bist du zu benebelt, um mich zu hören? Hilf mir – zieh mit deiner ganzen Kraft, und wir sind frei. Unsere Schwerter liegen dort – wir können uns die Freiheit erkämpfen!«
Croy beobachtete das Gesicht des Barbaren. Mörgets rot bemalter Mund rang nach den Lauten. Die Augen des Barbaren verdrehten sich vor Wut. Es war, als wären das Gesicht und die Stimme des Mannes voneinander getrennt, als wären die Worte längst aus ihm herausgekommen, bevor die Lippen sie formten. Halluzinationen. Wahnvorstellungen, die natürlich von dem Rauschmittel herrührten. Wie viel aber war Wirklichkeit?
»Ritter! Zieh, so gut du kannst!«, heulte Mörget.
Croy zog die Kette nach unten, und Mörget tat es ihm gleich. Beinahe verlor der Ritter das Bewusstsein, als sich die Bronze tief in seine Handgelenke grub und dort an der empfindlichen Haut zerrte.
»Noch einmal!«, schrie Mörget.
Croy zog. Die Haut an den Handgelenken spannte sich und riss.
»Noch einmal! Los!«
Ein Ächzen war zu hören, gefolgt von einem Krachen, dann schlug ein Stück Holz gegen Croys Ohr. Der Schädel dröhnte ihm. Er bekam kaum mit, dass die Kette klirrend auf dem Holzkarren landete. Mörgets brüllendes Lachen klang wie ferner Donner.
Croy sank nach vorn, befreit von dem einzigen Halt, der ihn aufgerichtet hatte. Er krachte auf den Steinboden, das Gesicht kaum einen Zoll von Ghostcutters Scheide entfernt.
Er war … er war frei. Frei.
Vermutlich musste er sich erst einmal übergeben.
Kapitel 95
Malden bewegte sich langsam, den Blick ununterbrochen auf das kleine Messer in Prestwickes Hand gerichtet. Er umkreiste den Priester, bewegte sich nach rechts, um das Messer nicht aus dem Blick zu verlieren.
Prestwicke bewegte sich nicht. Er drehte sich nicht, um Malden zu folgen. Er schien ihn nicht einmal im Auge zu behalten.
Als sich Malden brüllend auf ihn stürzte, zuckte er mit keiner Wimper. Er stand völlig ruhig da – bis zum letztmöglichen Augenblick, in dem er der niedergehenden Klinge auswich. Acidtongue krachte auf die Fliesen, die schäumende Säure brannte eine tiefe Kerbe in den Stein. Prestwicke rührte sich erst, als Malden seinen Hieb ausführte. Der Priester begab sich in die Reichweite des Diebes hinein, bis sie Schulter an Schulter standen.
Dann zog er das Messer quer über Maldens Rücken und durchschnitt Stoff und Haut.
Der Dieb schrie auf und stolperte an Prestwicke vorbei. Acidtongues Gewicht zog ihn nach unten, bis er sich vor Schmerzen zusammenkrümmte.
Eine ganze Weile brachte er nichts anderes zustande als den Versuch, trotz der Schmerzen weiterzuatmen. Prestwicke hätte ihn mühelos erledigen können, aber der Priester trat einfach nur zur Seite und wartete, dass sich der Gegner aufrichtete.
Schließlich bekam Malden wieder Luft. Er stieß sich in die Höhe, benutzte das Schwert wie einen Stock. Irgendwann stand er aufrecht
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