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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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    Außerdem gab es da noch eine andere Sache, die besprochen werden musste.
    »Lass uns gemeinsam fortgehen«, sagte er ohne Übergang.
    Sie wandte sich rasch um, als er ihr einen Arm um die Taille legte. Er beugte sich vor und küsste sie.
    »Ich muss nicht mehr hier leben. Ich kann die Welt bereisen. Begleite mich als meine Frau.«
    Sie warf einen Blick in den Raum, wo Croy auf dem Bett lag.
    »Vergiss ihn. Du hattest die Verlobung doch bereits gelöst.«
    »Nicht ausdrücklich.«
    Malden verzog das Gesicht. »Ich habe deine Mutter befreit.«
    »Und nun glaubst du, ich müsse dich heiraten?«, fragte sie. »So enden die Geschichten doch immer, oder? Der Held erschlägt den Drachen, und die gerettete Dame wirft sich ihm an den Hals. Wer lebt denn jetzt im Märchenland, Malden? Hast du das nicht immer an Croy so verabscheut? Dies ist die Realität.«
    »Und in der liebe ich dich.«
    Sie schloss die Augen und atmete tief durch, und einen Augenblick lang glaubte er, sie werde die Worte erwidern. Dann lehnte sie den Kopf an seine Brust. »Malden, du bist ein Dieb. Inzwischen ein Mann von Besitz, aber immer noch ein Dieb. Du musst verstehen … du musst verstehen, dass Menschen im wahren Leben das tun, was sie tun müssen, um zu überleben. Um ihr Leben zu verbessern.«
    »Und das bedeutet, du wirst bei ihm bleiben.«
    »Du besitzt ein Stück Land, auf dem niemand leben kann. Er besitzt ein Schloss, Malden. Diener und ein Gefolge. Einen Titel. Meine Kinder werden alle diese Besitztümer ebenfalls ihr Eigen nennen. Begreifst du, was das bedeutet? Bedenke doch nur, was mir meine Eltern mit auf den Weg gaben. Kannst du nicht akzeptieren, dass ich alles tun würde, um dieses Erbe nicht weiterzugeben?«
    Malden ließ sie los. Er schlenderte zum anderen Ende des Balkons und blickte über den Hügel zum Palast hinauf. Ringsum erstreckte sich die Stadt mit ihrer unveränderlichen Geographie, die ärmsten Menschen ganz unten, die Reichen ganz oben. So würde es bis in alle Ewigkeit bleiben.
    Sie trat von der Brüstung zurück und wollte ins Krankenzimmer zurückkehren. Er sagte ihren Namen, damit sie stehen blieb.
    »Liebst du ihn?«, fragte er.
    »Welch alberne Frage«, erwiderte sie und ging hinein.

Kapitel 100
    Cubill nahm eine einzelne Eintragung in seinem Kontobuch vor, dann strich er zwei Zeilen durch. »Da«, sagte er. »Du bist jetzt ein Geselle mit allen Rechten und Privilegien dieses Rangs.« Er spähte über den Buchrand in Maldens Richtung. »Da ist natürlich noch die Frage des Gelds, das du Slag schuldest. Und ich erwarte von dir, dass du auf der Stelle anfängst, Geld zu verdienen, um dir meine Gunst zu erhalten.«
    Und das war es. Kein Dank, keine Belohnung. Schon in Ordnung, dachte Malden. Von Cubill hatte er nichts anderes erwartet. Er hatte dem Mann viel Ärger bereitet, aber er hatte den Schaden wieder in Ordnung gebracht. Sie waren quitt.
    Und er war Mitglied der Gilde. Croys Landurkunde hatte ihn zu einem Mann mit Besitz gemacht, und jetzt war er ein Mann mit einem Handwerk. Er konnte anfangen, für die eigene Tasche zu arbeiten, nachdem er für seinen Platz in Cubills Organisation seinen Preis bezahlt hatte. Nun stand er in niemandes Schuld, war sein eigener Herr. Er war endlich frei.
    »Du darfst gehen«, sagte Cubill. Dann hob er eine Hand und nahm den Befehl zurück. Er spähte in die Zimmerecke, wo ein Wandbehang von einem Windzug bewegt wurde, den Malden nicht fühlte. »Warte«, sagte er. »Nimm die Tür da drüben.«
    Malden warf einen Blick auf den besagten Ausgang und musterte den Gildenmeister der Diebe mit einem Stirnrunzeln, aber Cutbill sah sich zu keiner Erklärung genötigt. Malden trat durch die Tür und schloss sie hinter sich. Er stand in dem winzigen Verschlag, von dem aus man unentdeckt beobachten konnte, was in Cubills Kontor vor sich ging.
    Malden drückte das Auge an das Spionloch und sah, wie ein hochgewachsener Mann in einem einfachen braunen Umhang eintrat und zu Cubills Schreibtisch kam. Er nahm dahinter Platz, als würde er ihm gehören, und schlug die Kapuze zurück.
    Es war der Burggraf. Er trug die goldene Krone, und sein Blick war stechend. Was hatte er ohne jede Begleitung hier zu suchen?
    »Mein Lord«, sagte Cubill.
    Der Burggraf schwieg eine Weile, bevor er sprach. »Es hat den Anschein, als würde ich dir erneut etwas schulden. Es gefällt mir nicht, dass du etwas bei mir guhast, Dieb.«
    »Dann gestattet mir zu sagen, dass ich in Eurer Schuld stehe«,

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