Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
lachte. Er zuckte die Achseln. »So ungefährlich wie immer eben.« Ich entzog Richard meine Hand und roch an den Blumen. »Ist Jean-Claude ... am Leben?«
     
    »Ja,«
     
    Große Erleichterung durchströmte mich. Ich wollte nicht, dass er tot war. Ich wollte nicht, dass Jean-Claude tot war. Scheiße. »Dann ist er also noch der Meister der Stadt. Und ich bin noch an ihn gekettet.«
     
    »Nein«, sagte Richard, »Jean-Claude hat mir aufgetragen, es dir zu sagen. Du bist frei. Alejandros Zeichen haben seine ausgelöscht. Man kann nicht zwei Meistern dienen, sagt er.«
     
    Frei? Ich war frei? Ich starrte Richard an. »Es kann nicht so einfach sein.« Richard lachte. »Das nennst du einfach?«
     
    Ich sah ihn an. Ich musste grinsen. »Also gut, es war nicht einfach, aber ich habe nicht geglaubt, dass etwas Geringeres als der Tod mir Jean-Claude vom Hals schaffen könnte.«
     
    »Bist du glücklich, nicht mehr gezeichnet zu sein?«
     
    Ich wollte antworten, »Natürlich«, dann unterbrach ich mich. In Richards Miene lag etwas sehr Ernstes. Er wusste, was es hieß, Macht angeboten zu bekommen. Einer zu sein, der sich mit den Monstern abgab. Es konnte entsetzlich sein, und wunderbar.
     
    Schließlich antwortete ich: »Ja.« »Wirklich?« Ich nickte. »Du wirkst nicht allzu begeistert«, sagte er.
     
    »Ich weiß, ich sollte hüpfen vor Freude oder etwas Ähnliches, aber ich fühle mich einfach nur leer.«
     
    »Du hast in den vergangenen Tagen eine Menge durchgemacht. Du hast ein Recht darauf, ein wenig betäubt zu sein.«
     
    Warum war ich nicht glücklicher, dass ich Jean-Claude los war? Warum war ich nicht erleichtert, niemandes Diener mehr zu sein? Weil ich ihn vermisste? Albern. Lächerlich. Wahr.
     
    Wenn etwas zu schlimm wird, um darüber nachzudenken, dann denken Sie an etwas anderes. »Jetzt weiß also jeder, dass du ein Werwolf bist.«
     
    »Nein.«
     
    »Du bist im Krankenhaus behandelt worden und geheilt. Ich denke, sie werden es erraten haben.«
     
    »Jean-Claude hat mich versteckt, bis ich ausgeheilt war.
     
    Das ist mein erster Tag, wo ich wieder auf den Beinen bin.« »Wie lange bin ich bewusstlos gewesen?« »Eine Woche.«
     
    »Du machst Witze.« »Du hast drei Tage im Koma gelegen. Die Ärzte wissen noch immer nicht, warum du wieder angefangen hast zu atmen.«
     
    Ich war dem Jenseits so nahe gewesen. Ich konnte mich an keinen Tunnel mit Licht und keine beruhigenden Stimmen erinnern. Ich fühlte mich betrogen. »Ich kann mich nicht erinnern.«
     
    »Du warst bewusstlos, wie solltest du auch.« »Setz dich hin, bevor ich einen steifen Hals kriege.«
     
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ans Bett. Er lächelte mich an. Es war ein nettes Lächeln. »Du bist also ein Werwolf.« Er nickte.
     
    »Wie ist es passiert?«
     
    Er schaute zu Boden, dann blickte er auf. Er wirkte so feierlich, dass ich bereute, gefragt zu haben. Ich rechnete mit einer großen Geschichte von einem wilden Angriff, den er überlebt hatte. »Ich habe bei dem Lykanthropieserum eine schlechte Charge erwischt.«
     
    »Was?«
     
    »Du hast richtig gehört.« Er wirkte verlegen. »Du hast eine schlechte Spritze bekommen?« »Ja.«
     
    Mein Lächeln wurde immer breiter. »Das ist nicht lustig«, sagte er.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht.« Ich wusste, meine Augen glänzten jetzt, aber mehr konnte ich nicht tun, um nicht laut loszulachen. »Du musst zugeben, dass es ziemlich paradox ist.«
     
    Er seufzte. »Du wirst dir noch wehtun. Mach schon und lach endlich.«
     
    Ich gehorchte. Ich lachte, bis mir der Bauch wehtat und Richard einfiel. Lachen ist so ansteckend.
     

49
     
    Später kamen ein Dutzend weiße Rosen mit einer Karte von Jean-Claude. Auf der Karte stand: »Sie sind frei, wenn Sie wollen. Aber ich hoffe, Sie möchten mich sehen, so sehr, wie ich Sie sehen will. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Jean-Claude.«
     
    Lange Zeit betrachtete ich die Blumen. Schließlich gab ich sie einer Schwester zum Weiterverschenken oder Wegwerfen oder was sie meinetwegen damit anstellen wollte. Ich wollte sie nur nicht mehr sehen müssen. Ich fühlte mich also noch immer zu ihm hingezogen. Es mochte sogar sein, dass ich ihn in einer ganz dunklen Ecke meines Herzens ein wenig liebte. Es spielte keine Rolle. So ein Monster zu lieben endet für einen Menschen immer schlecht. Das ist eine Regel.
     
    Das brachte mich auf Richard. Er war auch so ein Monster, aber er war lebendig. Das war ein

Weitere Kostenlose Bücher