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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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begannen sich hier vor den Augen der Menschen zu verwandeln. Ich hatte so eine Verwandlung noch nie gesehen. Ich musste zugeben, ich war in gewisser Weise ... neugierig.
     
    Stephen war auf allen vieren. Sein langes gelbes Haar schleifte über den Boden. Der nackte Rücken bog sich vor Schmerz. Die Haut wellte sich wie Wasser, seine Wirbelsäule trat hervor wie ein Kamm. Er streckte die Hände nach vorn, das Gesicht an den Boden gedrückt, als wolle er sich unterwerfen. Die Fingerknochen brachen durch die Haut hervor. Er stöhnte. Unter der Haut bewegte es sich wie von krabbelnden Tieren. Sein Rückgrat bog sich aufwärts, als würde ein Zelt aufgerichtet. Auf dem Rücken spross Fell aus der Haut, verbreitete sich mit unglaublicher Schnelligkeit wie im Zeitraffer. Mit den Knochen trat eine zähe, klare Flüssigkeit aus der Haut aus. Glieder spannten sich und zerrissen sie. Muskeln wanden sich schlangenartig. Die heraustretenden Knochen machten mit jeder Bewegung schwere, nasse Geräusche. Es war, als müsse sich der Wolf einen Weg aus dem Menschenkörper freiboxen. Das Fell wuchs schneller und schneller, es hatte die Farbe von dunklem Honig. Einige weitere Veränderungen blieben dadurch verborgen, und darüber war ich froh.
     
    Seiner Kehle entrang sich ein Laut, der halb ein Schrei und halb ein Heulen war. Am Ende stand da derselbe Wolfsmensch wie in der Nacht, als wir gegen die Riesenkobra gekämpft hatten. Er streckte die Schnauze in die Höhe und heulte. Dabei sträubten sich mir die Haare am ganzen Leib.
     
    Ein zweites Heulen antwortete von der gegenüberliegenden Seite der Manege. Ich drehte mich hastig um, und da stand eine andere Wolfsgestalt mit pechschwarzem Fell. Rashida?
     
    Die Zuschauer klatschten frenetisch Beifall, sie trampelten und riefen.
     
    Die Werwölfe schlichen zum Podest zurück. Sie kauerten am Fuße nieder, jeder an einer Seite.
     
    »Ich habe Ihnen nichts so Prächtiges anzubieten.« Das Licht war wieder auf Oliver gerichtet. »Mein Geschöpf ist die Schlange.« Die Lamia schlängelte sich um ihn herum, zischte laut, ließ die gespaltene Zunge herausschnellen und züngelte über sein weiß geschminktes Ohr.
     
    Er zeigte zum Fuß des Podests. Zwei schwarz verhüllte Gestalten standen zu beiden Seiten, die Gesichter unter Kapuzen verborgen. »Dies sind meine Geschöpfe, wir wollen sie als Überraschung bewahren.« Er schaute zu uns herüber. »Lasst uns beginnen.«
     
    Die Scheinwerfer gingen wieder aus. Ich widerstand dem Drang, in der Finsternis nach Jean-Claude zu tasten. »Was passiert?« »Die Schlacht beginnt«, sagte er. »Wie?«
     
    »Den Rest des Abends haben wir nicht geplant, Anita. Es wird sein wie jede Schlacht, chaotisch, gewaltsam, blutig.«
     
    Die Scheinwerfer blendeten langsam auf, bis das Zelt in düsteres Licht getaucht war wie in der Dämmerung. »Es geht los«, flüsterte Jean-Claude.
     
    Die Lamia floss die Stufen hinab, und beide Seiten stürzten aufeinander zu. Es war keine Schlacht. Es war ein Kampf ohne Regeln, mehr eine Kneipenschlägerei als ein Krieg.
     
    Die Vermummten stürmten nach vorn. Ich konnte vage etwas Schlangenhaftes erkennen, mehr nicht. Eine Maschinengewehrsalve, und das Wesen taumelte rückwärts. Edward.
     
    Ich stieg die Treppe hinab, in der Hand die Pistole. Jean-Claude regte sich nicht. »Kommen Sie nicht mit?« »Der wahre Kampf findet hier oben statt, ma petite. Tun Sie, was Sie können, aber am Ende kommt es auf ein Kräftemessen zwischen Oliver und mir an.«
     
    »Er ist eine Million Jahre alt. Sie können ihn nicht schlagen.« »Ich weiß.«
     
    Wir sahen einander einen Augenblick lang an. »Es tut mir Leid«, sagte ich. »Mir auch, ma petite, Anita, mir auch.«
     
    Ich rannte hinab, um mich dem Kampf anzuschließen. Das Schlangenwesen war zusammengebrochen, von der Gewehrsalve in zwei Teile gerissen. Edward stand Rücken an Rücken mit Richard, der einen Revolver in den Händen hielt. Er leerte ihn auf einen der Vermummten, und der wurde nicht einmal langsamer. Ich zielte an meinem Arm entlang und feuerte auf den Kapuzenkopf. Der taumelte und drehte sich zu mir herum. Die Kapuze fiel nach hinten und enthüllte einen Schlangenkopf von der Größe eines Pferdekopfes. Vom Hals abwärts war es eine Frau, aber vom Hals aufwärts ... Weder meine Kugel noch die von Richard machten eine Delle hinein. Das Wesen kam die Stufen herauf auf mich zu. Ich wusste nicht, womit ich es zu tun hatte oder wie es aufzuhalten war. Klasse

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