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Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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gegenüber ängstlich gezeigt hat.
    Vielleicht solltest du sie danach fragen, wenn du sie das nächste Mal siehst.
    Dass er die Angst und Not seiner Haushälterin so arrogant abtut, weckt einen Funken Zorn in mir. Ich werde sie danach fragen, Avery.
    Nun runzelt er die Stirn. Er spricht laut, und sein Tonfall ist missbilligend.
    »Warum beharrst du darauf, dich ständig mit Sterblichen zu befassen? Was kümmert es dich, was sie wollen oder nicht wollen? Ich habe immer wieder versucht, dir zu zeigen, dass du jetzt über all dem stehst.« Ich glaube, das stimmt, Avery.
    Er mustert mich, und in seinen Augen flammt plötzlich Argwohn auf. »Was verbirgst du vor mir, Anna? Welche düsteren Vermutungen hegst du? Sag es mir, bevor du unseren Abend unwiderruflich ruinierst.« »Wirst du mir ehrlich antworten?«
    »War ich nicht immer ehrlich zu dir?« »Nein. Das warst du nicht.«
    Er lässt nichts nach außen dringen, kein Leugnen, keinen Protest. Er nickt nur und sagt: »Also, sprich weiter.« Ich gehe um den Tisch herum. Wenn es jetzt zum Showdown kommt, möchte ich irgendetwas Solides zwischen ihm und mir haben.
    »Fangen wir mit dem Abend deiner Party an. Du hast die Rächer darüber informiert, dass ich kommen würde.« »Ist das eine Frage?«
    »Nein. Die Frage lautet: Warum? Um zu sehen, ob ich ihnen entkommen kann? War das eine Art Einstufungstest?«
    Er lächelt. »Wenn ja, dann hast du ihn doch bestanden, oder? Du bist ihnen entkommen.«
    »Und schnurstracks zu dir zurückgekehrt. War das deine Absicht? War das auch der Grund, weshalb du mein Haus hast niederbrennen lassen? Um dafür zu sorgen, dass ich abhängig von dir bin?«
    Er antwortet nicht, und sein Geist ist so glatt und undurchdringlich wie seine Miene. »Das wäre nicht nötig gewesen, weißt du? Das Band zwischen uns war schon stark genug. Mein Zuhause hat mir sehr viel bedeutet. Meine Großeltern haben dort gelebt, meine Mutter ist darin aufgewachsen. Jetzt ist mir von diesem Leben nichts mehr geblieben. Es war dumm, sinnlos und gemein, so etwas zu tun.«
    Avery regt sich ein wenig, seine Augen blitzen im Kerzenschein auf, doch er sagt immer noch nichts und lässt kein Gefühl in seine Gedanken dringen.
    Das beunruhigt mich, aber nun bin ich schon so weit gekommen da kann ich ebenso gut weitermachen. »Und dann Donaldson und Beso de la Muerte. Eine hervorragende Ablenkung. Ich habe eine Weile gebraucht, um dieses Rätsel zu knacken, aber ich glaube, jetzt habe ich es. Du hast ihn getötet, nicht wahr? Und mich hast du verletzt, um mich zu behindern, damit du vor mir wieder zu Hause sein konntest. Ich glaube, du wolltest ihn töten, bevor ich herausfinde, dass er nichts über David und das Feuer wusste, aber du warst leider nicht schnell genug. Trotzdem, bei Donaldson muss es noch etwas anderes geben, das ich nicht wissen sollte. Zum Beispiel deine Verbindung zu ihm? Er schien mir kaum der Typ zu sein, der sich von Vampiren angezogen fühlt. Er hatte Familie, und nach dem Foto in seiner Höhle zu schließen, bedeutete die ihm noch sehr viel. Trotzdem ist er ein Vampir geworden, und du hast ihn einen Abtrünnigen genannt. Wie kommt es zu so etwas? War er dein Abtrünniger?«
    Diesmal gestattet Avery sich ein Lächeln. »Du bist unglaublich, Anna, weißt du das?« Er nippt geziert an seinem Glas und hält meinem Blick stand. »Wenn ich geahnt hätte, wie klug du bist, und wie intuitiv, hätte ich dich womöglich gleich im Krankenhaus getötet. Vielleicht wäre das besser gewesen.«
    »Dein Fehler, allerdings. Wirst du nun meine Fragen beantworten?«
    Er seufzt ungeduldig. »Ich habe Donaldson verwandelt. Er war ein penibler, nervtötender kleiner Mann, der zufällig über eine Unregelmäßigkeit bei einem der Krankenhauskonten gestolpert ist. Er hat für seine Firma unsere Bücher geprüft. Er hat den Fehler begangen, damit zu mir zu kommen. Ich habe ihn davon überzeugt, dass er mehr davon hätte, die Sache stillschweigend zu übersehen. Als er sich widersetzte, habe ich die Unstimmigkeiten in den Büchern seiner eigenen Firma arrangiert. Ich habe ihm gezeigt, wie einfach es für jemanden mit Computerkenntnissen ist, solche Dinge einzufädeln. Als sein Chef dahinterkam, ist Donaldson ganz schnell auf meine Seite übergelaufen. Er wollte nicht ins Gefängnis kommen.
    Ich habe ihm die Unsterblichkeit geschenkt, und das Problem mit den Krankenhauskonten war gelöst. Es war ausgemacht, dass er auf der Stelle das Land verlässt. Woher sollte ich wissen, dass

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