Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
Vom Netzwerk:
Platin, mit einem Diamanten, der jeder lebenden Frau den Atem verschlagen würde. Da bin ich sicher, denn selbst ich keuche bei diesem Anblick auf.
    Er hat mich völlig überrumpelt. Ich hatte Verführung erwartet. Oder eine Demonstration des guten Lebensstils als Vampir. Mit einem Antrag hatte ich nicht gerechnet. Falls dies denn einer ist.
    Ich blicke zu ihm auf und lasse ihn meine Verwirrung lesen. Er lacht. »Ich habe es geschafft, du bist sprachlos. Zum ersten Mal, seit ich dich kenne.«
    Ich gebe ihm die kleine Schatulle zurück. »Das ist ein sehr schöner Ring. Ich kann ihn nicht annehmen.« Doch er weigert sich, ihn zurückzunehmen, und drückt ihn mir wieder in die Hand. »Du verstehst mich falsch. Das soll kein Heiratsantrag sein. Jedenfalls noch nicht. Ich weiß, dass es zu früh für dich ist. Aber ich möchte, dass du den Ring trotzdem annimmst, als Zeichen meines Dankes.« Deines Dankes? Wofür?
    Er wendet sich ab, um sich ein Glas Champagner einzuschenken und meines vom Tisch zu nehmen. Er reicht mir mein Glas und hebt das seine, mit strahlenden Augen. »Auf Anna. Die mich von den Toten zurück ins Leben geholt hat. Buchstäblich. Dafür wäre kein bloßes Dankeschön angemessen.«
    Er trinkt einen Schluck und wartet darauf, dass ich ebenfalls trinke. Ich mustere ihn über den Rand des Glases hinweg. Er glaubt tatsächlich, er sei in mich verliebt. Aber vor allem glaubt er, ich sei in ihn verliebt. Er glaubt, er habe gewonnen.
    Plötzlich steht mir alles deutlich vor Augen.
    Alles, was mir zugestoßen ist. Das Feuer, Williams, die Rächer. Avery steckt hinter allem.
    Aber warum?
    KAPITEL 39
    Mein Herz schlägt zu schnell, es trommelt zu laut in meiner Brust. Avery kann so etwas spüren. Ich muss mich beruhigen. Er darf nicht merken, dass ich Verdacht geschöpft habe.
    Wie bekomme ich die Geschichte aus ihm heraus? Mein erster Impuls, ihn in Stücke zu reißen, wäre nicht besonders praktisch. Er ist seit dreihundert Jahren ein Vampir, ich noch keine volle Woche. Was bei Williams funktioniert hat, könnte bei ihm vielleicht nicht funktionieren. Meine Kraft stammt aus meiner Vereinigung mit Avery. Bin ich bereit auszutesten, wer von uns stärker ist? Ich beobachte Avery.
    Er beschäftigt sich damit, die Rosen genau richtig in der Vase zu arrangieren.
    Er will, dass heute Abend alles perfekt ist. Er ist sehr zufrieden mit sich, zuversichtlich, dass er mich erobert hat, sich gewiss, dass sein Leben genau so ist, wie er es haben will. Er versucht nicht, irgendetwas davon vor mir zu verbergen, noch schnüffelt er in meinem Geist herum. Er ist zu sehr damit beschäftigt, sich zu seiner Großartigkeit zu gratulieren.
    Ich trete zu ihm und stelle das Glas auf die Tischkante. Ich drücke ihm den Ring in die Hand.
    Er nimmt ihn und blickt auf. Du hast Fragen, Anna? Ich spüre, dass dir etwas auf dem Herzen liegt. Sag mir, was es ist.
    Er gibt sich aufrichtig, direkt. Wir wollen doch mal sehen, ob er auch ehrlich zu mir sein wird. Ich fange am besten mit etwas an, das er nicht als bedrohlich empfindet. Erzähl mir von Dena.
    Avery zieht eine Augenbraue hoch . Meine Haushälterin?
    Ich habe sie heute kennengelernt. Sie trägt Male am Hals. Du hast von ihr getrunken .
    Er nickt. Aber natürlich . Sie hat sich mir angeboten. Viele Sterbliche tun das, weißt du? Sie finden es aufregend.
    Du hast die Wunden aber nicht versteckt.
    Sie wollte es nicht. Das ist ein Symbol. Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, wie es mit Max sein könnte? Nun, dieser besondere Genuss macht manche süchtig, und ein Wirt ist dann vielleicht nicht genug.
    Du hast also auch mit ihr geschlafen?
    Er zuckt mit den Schultern. Bevor du in mein Leben getreten bist. Seither habe ich sie nicht mehr auf diese Weise berührt.
    Aber du hast seither von ihrem Blut getrunken, nicht wahr?
    Das Blut war ein Teil unserer geschäftlichen Vereinbarung, der Sex eine Art Bonus.
    Den du ihr jederzeit wieder entziehen kannst. Wusste sie das?
    Vielleicht hatte sie deshalb solche Angst vor mir. Sie dachte, ich könnte sie mir mit Gewalt nehmen, um von ihr zu trinken, so wie du es getan hast.
    Avery schüttelt den Kopf, und ein ungeduldiger Ausdruck zieht seine Mundwinkel herab. Sie mit Gewalt nehmen? So betrachte ich das ganz und gar nicht. Sie ist aus freiem Willen zu mir gekommen, leb habe ihr geholfen, und im Gegenzug hat sie mir geholfen. Ich habe sie zu nichts gezwungen. Sie kann die Stellung bei mir jederzeit kündigen. Ich weiß nicht, warum sie sich dir

Weitere Kostenlose Bücher