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Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Annika Bengtzon 09: Weißer Tod

Titel: Annika Bengtzon 09: Weißer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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weggetreten.
    Alle Männer waren verschwunden, auch die Autos und die Waffen. Meine Erinnerung endet draußen in der Savanne. Vom Flüchtlingslager weiß ich nichts mehr, erinnere mich nur noch an Annikas Gesicht über mir auf dem Rückflug nach Schweden.
    Sie haben den Dänen nicht gefunden. Seine Tochter glaubt, er lebt noch, obwohl ich ihr erzählt habe, dass er gestorben ist. Sie ist überzeugt, dass ich mich geirrt habe.
    Annika hat mich gerettet. Sie hat alles Geld genommen, das sie besaß, und versucht, mich freizubekommen, aber da war es be­reits zu spät.
    Anfangs hat sich Kalle nicht getraut, den Stumpf anzusehen, aber Ellen wollte gleich den Verband abmachen und ihn untersuchen. Sie hat Holgers Arztgene geerbt.
    Ich sehne mich so unglaublich nach Annika. Sie war so oft hier, wie sie konnte, aber sie hat ja auch viel Arbeit mit den Kindern und Weihnachten und allem, was geregelt werden muss. Sie kommt bald, mit Glögg und Pfefferkuchen.
    Sie sagen, dass ich wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurück kann, aber ich weiß nicht, ob ich das will. Mein Chef, Staatssekretär Jimmy Halenius, hat mich phantastisch unterstützt. Er war mehrfach hier, um sich zu erkundigen, wie es mir geht, und Grüße vom Ministerpräsidenten und vom Justizminister auszurichten.
    Gleich kommt sie. Ich habe sie gebeten, mir auch Luciaschnecken mitzubringen, ganz frische, mit Rosinen und viel Safran.
    Ich möchte, dass wir Weihnachten in Vaxholm feiern. Wenn wir Glück haben, gibt es dieses Jahr wieder Schnee, weiße Weihnachten.
    Es ist nicht vorbei. Es fängt jetzt erst an.
    Sie sagen, dass ich wieder ganz gesund werde. Ganz gesund. Wenn auch mit Prothese.
    Man kann lernen, sich die Schnürsenkel zu binden, sagen sie.
    Jetzt ist sie da, jetzt höre ich sie kommen, ich erkenne ihre Schritte auf dem Gang, ihre rastlosen Absätze auf dem Kork­belag. Gleich ist sie hier bei mir.

Dank der Autorin
    Ich sage, was ich immer sage, schon seit meinem allerersten »Dank der Autorin« im Herbst 1997: Dies ist Fiktion. Alle Charaktere sind ganz und gar meiner eigenen Phantasie entsprungen. Obwohl ich eine schon beinahe lächerlich gründliche Recherche betreibe, ist Annika Bengtzons Welt in meinem Kopf entstanden. Das bedeutet, beispielsweise, dass ich mir die Freiheit genommen habe, amerikanische Grundschulen dort anzusiedeln, wo keine sind, Abläufe und Entscheidungswege in Zeitungsredaktionen zu beschreiben, die es nicht gibt, Einrichtungen in existierenden Gebäuden zu verändern und Sonntagsschulen zu erfinden, die es so vielleicht nie gegeben hat.
    Doch eine Sache möchte ich klar betonen:
    Mir ist nicht bekannt, ob die schwedische Regierung (oder die irgendeines anderen Landes) eine Versicherung gegen die Entführung ihrer Beamten abgeschlossen hat. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das herauszufinden. FALLS es so wäre und FALLS sie es mir wider Erwarten erzählt hätten (was ich für höchst unwahrscheinlich halte), hätte ich es nicht schreiben können. Das hätte nämlich das Risiko erhöht, dass schwedische Beamte entführt werden, in Schweden, aber vor allem im Ausland, und es triebe die Lösegeldforderungen in die Höhe. Ich weiß auch nicht, ob Mitglieder der schwedischen Regierung Kidnapping-Schulungen beim amerikanischen FBI besuchen oder besucht haben. FALLS das (entgegen allen Vermutungen) wirklich der Fall sein sollte, weiß ich nicht, ob man einen Staatssekretär zu einer solchen Schulung schicken würde. In diesem Roman habe ich mich an ein fiktives Szenario gehalten, das möglicherweise nah an der Wahrheit ist – oder aber weit davon entfernt. Es ist besser für uns alle, wenn wir es nicht wissen.
    Um mich in die Situation von Entführten zu versetzen, habe ich stapelweise Memoiren von Menschen gelesen, die für eine kürzere oder längere Zeit in Geiselhaft waren. Diese autobiographischen Erinnerungen beschreiben oft minutiös und detailliert die Abläufe und die Verhältnisse während der Zeit der Gefangenschaft, was auf die Dauer eine gähnend langweilige Lektüre ist. Geiselhaft scheint ganz einfach unerhört eintönig zu sein. Nur wenigen der Autoren ist es gelungen, das Gefühl von Verzweiflung und den Irrsinn in Worte zu fassen, den ihre Berichte aber dennoch wiedergeben.
    Rühmliche Ausnahmen sind Terry Andersons »Den of ­Lions«, in dem der frühere Chef des Beiruter Büros von Associated Press seine fast sieben Jahre dauernde Gefangenschaft bei der Hisbollah im Libanon beschreibt, und Ingrid

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