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Ans Glueck koennte ich mich gewoehnen

Ans Glueck koennte ich mich gewoehnen

Titel: Ans Glueck koennte ich mich gewoehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Schilling-Frey
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darum, das Leben und sich selbst zu gestalten. Probleme, Grenzerfahrungen, Herausforderungen bietet das Leben oft mehr, als uns lieb ist. Lernen Sie, auch die negativen Dinge ihres Lebens anzunehmen, um entsprechend damit umgehen zu können. Auch negative Dinge gehören zu uns und unserem Leben. Und übrigens: Negativ sind sie nur deshalb, weil wir sie entsprechend werten.
    Jedes Mal, wenn Sie ein Problem annehmen und für sich selbst lösen, lernen Sie für zukünftige Herausforderungen, die mit Sicherheit kommen werden. Denn auch, wenn Sie den Satz, dass in jedem Scheitern eine Chance steckt, schon oft gehört haben, können wir ihn vielleicht nicht oft genug hören.
    Aber Aktivität ist nicht nur gefragt in Bezug auf Krisen, sondern Aktivität heißt auch, solche Tätigkeiten auszuüben, die Sie in ein Fließen, in einen Flow versetzen. Sie werden vermutlich jetzt sagen, schön und gut, aber was hilft mir das? Es gibt unendlich viele Tätigkeiten, und wer kann mir jetzt sagen, welche mich glücklich macht? Leider niemand anderes als Sie selbst. Jeder Mensch muss sich selbst darüber klar werden, was ihn glücklich macht.
    Indem Sie jedoch die folgenden Fragen für sich beantworten, können Sie Ihrem Glück der Aktivität vielleicht ein Stück näher kommen.
    •Was ist für Sie Glück?
    •Sind Sie glücklich?
    •Gibt es Tätigkeiten in Ihrem Leben, die Sie alles um sich herum vergessen lassen?
Welche Tätigkeiten sind das?
    •Wollen Sie das, was Sie kriegen, oder kriegen Sie das, was Sie wollen?
    •Wünschen Sie sich Chancen oder Sicherheiten?
    •Wollen Sie dem Risiko begegnen?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, was tun Sie dafür?
    •An welche Probleme der Vergangenheit erinnern Sie sich?
Wie haben Sie die Probleme gelöst?
    •Was denken Sie: Gehören Sie eher zu den angepassten oder zu den unangepassten Menschen?
    •Treffen Sie Entscheidungen? Wie hoch ist bei jeder Entscheidung, die Sie treffen, der Anpassungsdruck?

Ein Freund, ein guter Freund
    Ein Freund, ein guter Freund
    Selbst die Einsamkeit lässt sich nur unter Freunden ertragen
    Glück ist ansteckend
    Der Mensch ist seiner Natur nach ein soziales Wesen und kann deshalb nur in der Gemeinschaft, unter Freunden, glücklich werden – so der griechische Philosoph Aristoteles. Aber stimmt das auch? Immerhin ist Aristoteles ein Philosoph der Antike. Wie ist das heute?
    In der Nikomachischen Ethik schreibt Aristoteles: »So scheint also die Glückseligkeit das vollkommene und selbstgenügsame Gut zu sein und das Endziel des Handelns.« – »Wir verstehen diese Selbstgenügsamkeit nicht einfach für den Einzelnen, der für sich allein lebt, sondern auch für seine Eltern, Kinder, Frau und überhaupt seine Freunde und Mitbürger, da ja der Mensch seiner Natur nach in der Gemeinschaft lebt.« 7
    Die Natur des Menschen ist nach Aristoteles also gemeinschaftlich. Wir würden heute sagen: Der Mensch ist ein Herdentier. Für den Philosophen ist klar, dass, wenn der Mensch gemeinschaftlich ist, er auch politisch ist. Im antiken Griechenland leitet sich der Begriff des Politischen von der griechischen pólis , was so viel heißt wie Bürgergemeinde oder Personenverband, ab. Der Wert dieser pólis , dieser Gemeinschaft, bestand darin, aus allen Menschen tugendhafte Menschen zu machen. Ob das heute noch das Ziel der Politik ist, wage ich zu bezweifeln.
    Die wichtigste Art der Gemeinschaft war für Aristoteles die Freundschaft. Denn die wahre Freundschaft, von der Aristoteles spricht, ist langfristig, nicht auf den persönlichen Vorteil bedacht, und vor allem wünschen Freunde einander nur das Gute.
    In allen Büchern, die mit Glück oder dem guten Leben zu tun haben, geht es auch heute noch in mindestens einem Kapitel um die Freundschaft. Eine repräsentative Emnid-Umfrage für das evangelische Magazin chrismon hat ergeben, dass für mehr als die Hälfte aller Deutschen Freundschaft wichtiger ist als Wahrheit. 8 Eine weitere Umfrage der GfK im Auftrag des Apothekermagazins Senioren Ratgeber berichtet, dass für neun von zehn Deutschen Freundschaften äußerst wichtig und förderlich für die eigene Charakterbildung sind, aber wohl eher nicht ein Leben lang halten. 9
    Dass Freundschaften zur Charakterbildung beitragen, hat schon Aristoteles gesehen. Deshalb ist es wichtig, tugendhafte Freunde zu haben: frei nach dem Motto: »Zeige mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du bist.« Von Aristoteles könnten wir behaupten, dass er der Philosoph der Freundschaft ist.

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